Was war mit den Jahren aus dem geschichtsträchtigen Alten Lotsenhaus geworden? Ein angestaubtes Traditionslokal mit hanseatischer old fashioned Küche und vergleichsweise hohen Preisen. Jetzt aber hat das schmucke weiße Haus (Ursprungsjahr 1745) mit blauen Fensterrahmen, dicken, grünen Efeuranken bis zum Dach und schöner Elbterrasse direkt am Övelgönner Wanderweg (Achtung, Autofahrer: Laufen ist angesagt) einen neuen Chef, Björn Hoffmann gibt der Küche interessante (Fisch-)Impulse.

Wer etwas auf sich hält, stürzt sich nach den Standard-Gerichten aus der "neuen Küche" - erwähnt sei nur Loup de Mer in der Salzkruste - begeistert auf wiederentdeckte alte Rezepte. Bewährt haben sich auch im Lotsenhaus eine norddeutsche, gebundene Fischsuppe mit Sahne und frischem Dill (7,50 Euro) und ein aufgeschäumtes, pikantes Senfgurkensüppchen nach Art des Hauses (6,90 Euro). Als populäre Vorspeise fehlt der obligate gebackene Ziegenkäse an Feigen-Vinaigrette (12 Euro) nicht, während der bunte Salatteller mit gebratenem Rotbarben-Lachsspieß (12 Euro) mühelos als Hauptgericht durchgeht. Wer gern in Meeresfrüchten schwelgt, findet Austern und Hummer zum Tagespreis, es gibt aber auch die Klassiker wie Hamburger Pannfisch (Lachs, Schellfisch, Seelachs) mit Weißwein-Senfsauce, Speck-Röstkartoffeln und Gurkensalat (16,50 Euro) oder das Rumpsteak mit Kräuterbutter, Ofenkartoffel und Bärlauchcreme (19,50 Euro) für hartnäckige Fischverweigerer.

Süßer Punktsieger: das Schwarzwälder Schokoküchlein mit weichem Kern und Kirschfüllung, in der handwerklichen Umsetzung ohne Tadel (7,90 Euro). 18 offene Weine sind im Ausschank, auch hierbei wird der Gast nicht übervorteilt und bestellt gern noch ein zweites Glas frischen Chardonnay für 5,50 Euro.

Zum Alten Lotsenhaus täglich ab 12.00, Övelgönne 13 (Bus 36, 112), T. 880 01 96; www.zum-alten-lotsenhaus.de

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