In dem wohl ältesten Cafés Hamburgs, im Restaurant Funk-Eck an der Rothenbaumchaussee 137, scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Das Essen ist nicht nur super - auch das Preis-Leistungsverhältnis überzeugt.

Zum Frühstück gibt es heute eine kleine Zeitreise. Zurück in die 1950er-Jahre. In jene Tage, als beim Morgenkaffee noch kein Handy klingeln konnte. Als die Zeitung noch ausschließlich auf Papier gelesen wurde und nicht schnell online. Und als Vater und Mutter am Küchentisch noch miteinander sprachen statt sich im Laufe des Tages Emails zu schicken.

Ältestes Café Hamburgs

Ja, vielleicht ist das eine romantische Vorstellung, bestimmt war die Welt damals auch nicht immer in Ordnung. Aber die Sehnsucht nach der „guten alten Zeit“, sie ist das Konzept des Terrassen Cafés Funk-Eck an der Rothenbaumchaussee - dem „wohl ältesten Cafés Hamburgs“, wie es auf der ersten Seite der umfangreichen Speisekarte heißt.

Die Gäste - darunter übrigens viele aus der hektischen Medienwelt, das Café Funk-Eck gilt nicht umsonst als inoffizielle Kantine des nahe gelegenen NDR - sehnen sich nach Entschleunigung und Beständigkeit, da ist Inhaberfamilie Besch sicher. Mit beidem kann sie dienen: Ruhig geht es in dem altmodisch-behaglichen Restaurant mit den grün gepolsterten Holzstühlen und den Kronleuchtern zu. Und zum Thema Kontinuität: Das Café ist eine Familienangelegenheit - von den Anfängen an der Borgfelder Straße an. Seit 1976 führt Bernd Besch mit seiner Frau Angelika das Café, das 18 Frühstücke und knapp 300 Variationen im „Baukasten-System“ anbietet, vom Kinderfrühstück bis zum Vital-Frühstück mit Müsli.

Jeder stellt sich sein Frühstück selbst zusammen

Was ein bisschen nach schwedischem Möbelhaus klingt, ist einfach nur äußerst kundenfreundlich: Jeder stellt sich sein Frühstück individuell zusammen. Ich entscheide mich für das Basis-Frühstück 801 (eine Tasse Kaffee, ein Croissant und Butter) für den mehr als fairen Preis von 3,50 Euro. Dazu ordere ich ein Rührei für 1,20 Euro! Ich erinnere mich an Frühstücke in Eppendorfer Läden, in denen ein Rührei - das übrigens weder die perfekte Konsistenz hat noch so gut schmeckt wie im Café Funk Eck - etwa 6 Euro kostet. Das Café Funk-Eck bietet das wahrscheinlich beste Preis-Leistungs-Verhältnis der Woche - bei sehr hoher Qualität.

Auf der Speisekarten stehen 16 Eisbecher zur Wahl

Meine Eltern, mit denen ich an diesem Morgen, wie früher!, gemeinsam frühstücken darf, sind ebenfalls hochzufrieden. Mein Vater bestellt sich zum Basis-Frühstück noch ein frisches Brötchen (60 Cent) und zwei Scheiben Mettwurst (1,10 Euro). Meine Mutter wählt Ham & Eggs für 4 Euro. Tipp für die hoffentlich wiederkehrenden Sommertage: 16 Eisbecher hat das Café Funk-Eck auf der Karte - und eine Spielecke für Kinder auf der großen Terrasse. Und die hausgemachten Kuchen und Torten in der Vitrine sehen auch allesamt sehr lecker aus. Ist was für den nächsten Familienausflug am Nachmittag. Die Handys bleiben dann aus.

Terrassen Café Funk-Eck, Rothenbaumchaussee 137, 20149 Hamburg, Telefon 44 41 74, Öffnungzeiten: täglich 7.30 Uhr bis 21 Uhr, www.tortenpost.de

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