Eines ist offensichtlich: Flugzeuge brauchen viel Platz und viele Hände. Das Werksgelände von Airbus Hamburg ist 340 Hektar groß, rund 12.000 Menschen arbeiten an dem Standort.

Hamburg. Eines ist offensichtlich: Flugzeuge brauchen viel Platz und viele Hände. "Das Werksgelände von Airbus Hamburg ist 340 Hektar groß, hier arbeiten rund 12.000 Menschen", erklärt Hans Medau, der seit 35 Jahren bei Airbus ist und regelmäßig Besuchern erklärt, wie ein Flugzeug entsteht. Als Erstes wirft er einen Blick zurück auf die älteren Modelle: der Super-Guppy, dem früheren Transportflugzeug von Airbus. Abgelöst wurde sie von der "Beluga", einem der größten Frachtflugzeuge der Welt. In ihrem Bauch verschwinden ganze Flugzeugrümpfe. Sie transportiert Airbus-Großbauteile nach Toulouse, dem Hauptsitz des Unternehmens. Hamburg-Finkenwerder ist der größte deutsche Standort, wo der A380 - der Gigant unter den Passagierflugzeugen - seine Innenausstattung erhält.

Außerdem werden hier die Modelle A318 bis 321 endmontiert, Passagierflugzeuge für 100 bis 185 Personen. In der ersten Werkshalle, die die Gruppe aufsucht, entstehen die hinteren Rumpfabschnitte. Die Besucher bestaunen schalenförmig gebogene Aluminiumbleche, die auf gitterähnliche Konstruktionen mit Quer- und Längsspanten (Stringern) aufgenietet sind. Im Hintergrund wird gehämmert und geklopft. "Schon interessant, ein Flugzeug, in dem man so häufig sitzt, in seinen Einzelteilen zu sehen", sagt Vielfliegerin Claudia Blödorn.

Sein Innenleben bekommt der Rumpf in Halle 8. Rund 500 Isolierpakete, 18 Kilometer Kabel und 600 Meter Rohrleitung werden eingebaut. Der Flugzeugrumpf rückt auf dem Fließband einen Meter pro Stunde vorwärts.

In den folgenden Hallen werden die bis zur Tragfläche gehenden vorderen und die hinteren Rumpfabschnitte zusammengefügt. Dann fehlen noch Leitwerke, Tragflächen, das Fahrwerk und schließlich die Lackierung. Tausende von Bolzen werden für die Nietverbindungen verwendet. "Und jeder Bolzen ist zertifiziert", sagt Hans Medau. Sicherheit ist oberstes Prinzip. Von der Anlieferung der Aluminiumbleche bis zur Auslieferung des fertigen Flugzeugs dauert es rund 40 Tage. "Durchschnittlich 15 Flieger werden in Hamburg pro Monat ausgeliefert", berichtet Hans Medau zum Ende der zweieinhalbstündigen Führung. Beim Verlassen des Geländes ist so mancher Besucher innerlich startklar oder, um es in Fliegersprache zu sagen: "Ready for take off".

Tour

Airbus Deutschland GmbH, Kreetslag 10, 21129 Hamburg

www.airbus-werksfuehrung.de

Telefonnummer: 09005-24 72 87 (49ct pro Minute)

Termine: werktags zwischen 9 und 16.30 Uhr

Preise: Erwachsene 13 Euro; Schüler, Studenten und Rentner 10 Euro (ab 2010 14 bzw. 11 Euro)

ÖPNV: Buslinie 150, Haltestelle Airbus

Die Führungen starten am Osttor des Werkes.

Geeignet für Flugzeug-Fans, Ingenieure und alle, die gern abheben.