Vor dem so wichtigen Spiel in der Champions League gegen Steaua Bukarest beherrschen beim FC Bayern die provozierend offen ausgesprochenen Wechselabsichten Lukas Podolskis die Nachrichten. Außerdem soll Rael Madrid an Bastian Schweinsteiger interessiert sein.

München. Die Hoffnungen auf einen erfolgreichen Champions-League-Abend ruhen in erster Linie auf dem "rosaroten Panther" Franck Ribery. Schon ein Unentschieden reicht für das vorzeitige Erreichen des Achtelfinals. Für Wirbel im Vorfeld sorgte aber einmal mehr Lukas Podolski. Der Nationalspieler, der nach einer Oberschenkelprellung zumindest wieder auf der Bank sitzen soll, zog am Montag für sich persönlich einen Schlussstrich unter zweieinhalb enttäuschende Jahre beim deutschen Rekordmeister. "Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, dass ich den Verein im Winter verlassen möchte", ließ der Angreifer via "Bild"-Zeitung wissen.

Der von Manager Uli Hoeneß noch am Wochenende verkündete Vorstandsbeschluss, im Winter "aus heutiger Sicht" keinen Profi abzugeben, schert Podolski nicht. "Ich habe den Verantwortlichen bereits mitgeteilt, dass ich im Winter weg will", sagte der 23- Jährige - ungeachtet eines gültigen Vertrags bis 30. Juni 2010.

58 Bundesligaspiele, 12 Tore, die nackten Zahlen dokumentieren Podolskis Frust-Bilanz, die auch eine für den FC Bayern ist. Auch unter seinem einstigen Nationalmannschafts-Förderer Jürgen Klinsmann hat der unter Dauer-Heimweh nach Köln leidende Angreifer die "Platzhirsche" Luca Toni und Miroslav Klose nicht bedrängen können. Nun hat sich Podolski ins Verkaufs-Fenster gestellt, mögliche Interessenten - angefangen bei seinem Ex-Club 1. FC Köln - können ihre Millionen-Angebote abgeben. Das letzte Wort aber hat der FC Bayern, der trotz der Ausleihe des US-Amerikaners Landon Donovan für seine hohen Saisonziele einen Ersatz für Podolski benötigen dürfte.

Trainer Jürgen Klinsmann hat unterdessen angekündigt Podolski im Winter nicht abzugeben. "Wir wollen mit Minimum vier Stürmern in die Rückrunde gehen - und einer davon ist Lukas Podolski", sagte er. Für den FC Bayern München ändere sich "überhaupt nichts" nach dem vom 23-jährigen Angreifer geäußerten Wechselwunsch.

Neben Podolski haben die Bayern eine weitere Baustelle im aktuellen Kader. Beim Kampf um die Vertragsverlängerung von Bastian Schweinsteiger bekommt der Rekordmeister offenbar immer mehr internationale Konkurrenz. Nach einem Bericht des Magazins "kicker" soll nun auch Real Madrid seine Fühler nach dem Nationalspieler ausgestreckt haben, dessen Vertrag bei den Bayern am Saisonende ausläuft. Diese wollen das Eigengewächs unbedingt behalten, Manager Uli Hoeneß hat die Gespräche mit Schweinsteiger und dessen Berater bereits aufgenommen.

Schweinsteiger hat bislang stets betont, dass der FC Bayern sein "erster Ansprechpartner" sei. Einen Wechsel ins Ausland hat der 24- Jährige aber auch grundsätzlich als reizvoll bezeichnet.

Nach "kicker"-Informationen soll Reals Technischer Direktor Miguel Angel Portugal schon bald nach München kommen. Der 62-malige Nationalspieler Schweinsteiger könnte im kommenden Sommer ablösefrei wechseln, was ihn zusätzlich interessant macht. Die Bayern müssten das Gehalt des Mittelfeldspielers wohl deutlich anheben, spekuliert wird über eine mögliche Verdoppelung der bisherigen Bezüge von angeblich drei Millionen Euro pro Jahr.

Auch in Italien steht Schweinsteiger bei Top-Clubs wie dem AC Mailand oder Juventus Turin offenbar hoch im Kurs. Die "La Gazzetta dello Sport" berichtete am Montag, dass "Juve" Schweinsteiger als Nachfolger für den Tschechen Pavel Nedved holen wolle. Juve habe für Schweinsteiger ein Angebot vorbereitet, dass einen Vierjahresvertrag mit einem Gehalt von 3,5 Millionen Euro netto pro Saison vorsehen soll. Sollte Schweinsteiger bei Bayern nicht verlängern, würden sich die Turiner sofort um ihn bemühen, heißt es in dem Bericht weiter.