Hamburg. Bei der Triathlon-WM in der Hamburger Innenstadt gewinnt die U-23-Mixedstaffel den ersten Titel für das deutsche Team.

Wären auch im Wettgrinsen Medaillen vergeben worden, dann hätte die Deutsche Triathlon-Union (DTU) am Sonnabendnachmittag zwei WM-Titel feiern dürfen. Überglücklich standen Tanja Neubert (23/Erlangen), Julia Bröcker (20/Bad Oldesloe, Henry Graf (21/Darmstadt) und Eric Diener (23/Neckarsulm) im Zielbereich auf dem Rathausmarkt und konnten kaum fassen, was ihnen gelungen war.

In einer Gesamtzeit von 1:25:02 Stunden hatte das DTU-Quartett beim Titelentscheid in der U-23-Mixedstaffel über viermal 300 Meter Schwimmen, sieben Kilometer Radfahren und 1,6 km Laufen Italien mit neun Sekunden sowie Neuseeland mit 44 Sekunden Rückstand das Nachsehen gegeben.

Lob für Schlussläuferin Neubert

"Dieser Titel fühlt sich extrem geil an", sagte Henry Graf, der als Starter die längste Wartezeit im Zielbereich überstehen musste und besonders Schlussläuferin Tanja Neubert lobte: "Als sie beim Wechsel vom Rad aufs Laufen als Erste rausging, wusste ich, dass sie die Stärkste ist. Aber man muss das auch erst einmal nach Hause bringen", sagte er.

Das allerdings, erklärte Neubert, sei ihr nicht schwergefallen. "Die Stimmung war so unglaublich, da bin ich quasi über die Strecke geflogen", sagte die in Saarbrücken lebende Studentin, die von Eric Diener als Dritte übernommen hatte und sich auf der Radstrecke an die Spitze setzen konnte.

Auch Diener war von der Atmosphäre an der Strecke extrem angetan. "Wir wurden unglaublich gepusht. Da spürt man schon, dass eine Heim-WM etwas Besonderes ist und Extrakräfte freisetzt", sagte er. Für Julia Bröcker war der Triumph so nah ihrer Heimat besonders speziell. "Gefühlt habe ich an jeder Ecke meinen Namen gehört. Es war so cool, alles für das Team geben zu können", sagte sie.

Bundestrainer lobt "sehr gute Basis"

Nachwuchs-Bundestrainer Frank Heimerdinger war von der Leistung seines Quartetts, das sich die Startberechtigung am vergangenen Wochenende bei den deutschen Meisterschaften in Düsseldorf erkämpft hatte, überwältigt. "Unsere Zielstellung war schon, eine Medaille zu holen. Aber mit so einer Dominanz zu gewinnen, das ist ein gutes Zeichen dafür, dass wir leistungsstarke Athletinnen und Athleten haben, die in die Elite nachrücken", sagte er.

Zwar sei der Sprung in den Erwachsenenbereich enorm. "Aber wenn man im U-23-Bereich in dieser Form den Titel gewinnt, dann ist das eine sehr gute Basis", sagte er. Zumal in Selina KIamt (22/Potsdam) und Simon Henseleit (23/Nürnberg) zwei Topleute fehlten, die sich die Startberechtigung für die Einzelrennen der Elite über die Supersprintdistanz gesichert hatten.

Diese finden am Sonnabendabend statt, ehe am Sonntagnachmittag das WM-Programm mit der Mixedstaffel der Elite abgeschlossen wird.