Hamburg. Kultläden haben eine besondere Atmosphäre. Wir stellen die Inhaber und ihre Konzepte vor. Heute: Kadir Taylan macht vieles selbst.

Der Geruch von Sägespänen und Holz liegt in der Luft. Auf einer Werkbank in der Ecke des Ladens stapeln sich Holzbretter, daneben liegt eine Handsäge. Kadir Taylan (52) klopft sich den Staub von der roten Schürze, die er über Jeans und Hemd trägt. In seiner Tasche steckt ein Zollstock, er hat gerade an einem neuem Spielzeug gearbeitet. Aus Holz. Plastik gibt es bei ihm im Geschäft nicht. Zu schädlich, zu belastet, findet er. „Im Holz stecken keine Weichmacher“, sagt er.

Nur die alte Stereoanlage, die er mal vom Recyclinghof mitgenommen hat und aus der Musik dudelt, ist aus Plastik. Auf einer kleinen schwarzen Schiefertafel, die neben ein paar Holzautos steht, ist zu lesen: „Wir waren eine Europalette.“ Auf einer anderen Schreibtafel steht: „Ich war eine Tischplatte.“