Konzept: Der italienische Autobauer will seine Autosparte mit den Marken Ferrari, Fiat, Lancia und Alfa Romeo vom Rest des Konzerns abspalten. Diese Sparte, zu der bald auch der angeschlagene US-Autobauer Chrysler gehören wird, soll mit Opel fusioniert und später an die Börse gebracht werden. Dabei sollen die General-Motors-Marken Opel, Vauxhall und Saab erhalten bleiben. Die Marke Lancia des italienischen Konzerns könnte dagegen wegfallen. Im Gegenzug will Fiat das Südamerikageschäft von General Motors ausweiten. Ziel von Fiat-Chef Sergio Marchionne ist es, mit der Fusion den zweitgrößten Autokonzern der Welt hinter Toyota zu schaffen, um über die Produktion großer Stückzahlen die Kosten zu senken.

Das Urteil: Autoexperte Willi Diez warnt vor einem Kahlschlag in den europäischen Werken, weil die beiden Autobauer Überkapazitäten von 20 bis 30 Prozent produzierten. Zwei Fabrikschließungen in Europa, sehr wahrscheinlich in Antwerpen und im britischen Luton, gelten als sicher. "Die Fusion dürfte 15 000 Stellen kosten", sagte Diez dem Abendblatt. Der Autoexperte befürchtet dagegen nur geringe Kannibalisierungseffekte: "Die Kundschaft ist bei den beiden Marken recht verschieden." Fiat stehe für italienischen Schick und Design, Opel eher für deutsche Qualität. Allerdings bestehe auch das Risiko, dass die Integration eines neuen Konzerns mit Fiat, Opel und Chrysler zu lange dauert und scheitert.