Das Konzept: Der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna International gilt mit mehr als 240 Produktionsstätten und rund 74 000 Mitarbeitern als einer der weltweit größten Zulieferer. Der Interessent will alle deutschen Standorte des Autobauers, die Zentrale in Rüsselsheim und die dortige Entwicklungsabteilung erhalten. Zugleich sollen aber gut 2500 Stellen wegfallen, die meisten davon in Bochum. Der Plan sieht eine Beteiligung von jeweils 35 Prozent für die Opel-Mutter General Motors (GM) und die russischen Magna-Partner sowie eine 20-prozentige Beteiligung von Magna vor. Zehn Prozent würde die Opel-Belegschaft halten. Der Konzern erwartet Staatsgarantien in Höhe von etwa vier bis fünf Milliarden Euro und will selber bis zu 700 Millionen Euro investieren.

Das Urteil: Opel könnte dem russischen Autobauer Gaz, der gemeinsam mit Magna einsteigen will, sein technologisches Know-how verkaufen. Außerdem wäre Opel mit diesem Partner in der Lage, seine Fahrzeuge über das Vertriebsnetz von Gaz im russischen Wachstumsmarkt anzubieten. Ein Pluspunkt ist auch, dass es keine Überschneidungen in der Modellpalette gibt. Zum Problem für Magna könnten allenfalls die Sorgen seiner Auftraggeber werden, dass Know-how-Transfer zur Tochter Opel stattfindet. Zudem kommen die Aufträge für Magna bisher zu etwa 35 Prozent von den angeschlagenen US-Autobauern. Das könnte den Zulieferer in finanzielle Bedrängnis bringen.