Morgenstimmung über Cape Canaveral, Florida. Die Sonne kündigt den Tag an, verdrängt langsam den Schleier der Dunkelheit.

Konturen verraten eine Gruppe Menschen auf einem Steg. Sie blicken gen Himmel, einige scheinen Fotoapparate, Ferngläser dabeizuhaben. Sie haben sich versammelt, wollen Zeuge eines besonderen Momentes werden. Ihr Ausharren wird um 6:35 Uhr Ortszeit belohnt. Wie eine Fontäne schießt ein gigantischer Leuchtstrahl in den Himmel. Es ist die Silhouette einer Delta-II-Rakete zu erkennen, angetrieben von brennenden Feststoffboostern. In ihrem Kopf, umgeben von einer fast drei Meter dicken Schutzschicht, befindet sich ein Navigationssatellit, den die Air Force auf seine Reise ins All schickt. Dort soll er in den kommenden zehn Jahren militärische Dienste für die US-amerikanische Luftwaffe leisten. Nach 68 Minuten Reise erreicht der rund zwei Tonnen schwere Weltraumkörper seinen Orbit, seine vorgesehene Umlaufbahn um die Erde. Der Air Force schickt er dann Botschaften aus dem All, für uns Menschen ist er ein weiterer fahrender Stern am Himmel.