Sich der Natur entgegenzustellen, zu versuchen, sie zu zähmen, war schon immer ein aussichtsloser Drang des Menschen.

Wohin ihn das in der Regel führt, hat Herman Melville recht anschaulich in seinem Roman "Moby Dick" dargestellt: Bei der obsessiven Jagd auf den weißen Pottwal, dem Ziel, die Natur zu unterwerfen, scheitern Kapitän Ahab und seine Mannschaft kläglich.

Ob dieser einsame kleine Mensch vor dem gewaltigen Perito-Moreno-Gletscher im argentinischen Teil von Patagonien wohl "Moby Dick" gelesen hat? Was will er mit seinen erhobenen Armen sagen? Ist es eine Geste der Anbetung? Der Eroberung? Oder des Aufhaltens? Wohl kaum, denn der mächtige, etwa 60 Kilometer lange und fünf Kilometer breite Eisblock ist einer der wenigen außerhalb der Antarktis oder Grönlands, der immer noch wächst und sich täglich etwa einen Meter vorwärts schiebt. Dennoch hinterlässt die globale Erwärmung auch hier Spuren. Nun, was der Mensch nicht aufhalten, bezwingen oder zerstören kann, das erklärt er eben zum Unesco-Weltkulturerbe. Für den kleinen einsamen Menschen bleibt so nur noch die Anbetung.