Nicht nur die beste Sicht hat dieser Hindu beim “Chadak Puja“-Ritual in Kalkutta (Kolkata), das alljährlich am letzten Tag des Bengalischen...

Nicht nur die beste Sicht hat dieser Hindu beim "Chadak Puja"-Ritual in Kalkutta (Kolkata), das alljährlich am letzten Tag des Bengalischen Kalenders zu Ehren der Gottheit Shiva gefeiert wird. Es stellt sich auch ganz offensichtlich nicht die Frage nach physischem Schmerz oder Höhenangst. Wie man an den Gesichtern der Zuschauer erkennen kann, würde jeder einzelne am liebsten selbst dort oben hängen. Sie bewundern ihren Glaubensbruder, feuern ihn an, lächeln ihm zu. Sie applaudieren und machen Fotos. Der Bengale hängt an einem sogenannten "Chadak Baum", einem etwa zehn Meter hohen Holzmast, der am Boden fixiert ist. Der asketische Shiva-Verehrer wird mit einem Haken an die Spitze dieses Gerüstes gehievt und der Mast mit hoher Geschwindigkeit gedreht. In seinem Körper stecken kleine, oft sehr heiße Nägel - Piercing, das zum Ritual gehört. Die britische Kolonialregierung verbot die Praxis zwar 1865, aber wie man sieht, hat sie in den Vororten der Großstädte überlebt. Wen interessiert heute noch das Empire?