Erdbeben

Erdbeben der Stärke 5,3 erschüttert Südosten der Türkei

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Unendliche Trauer nach dem Beben: Mann zeltet an Todesstätte seiner Frau

Unendliche Trauer nach dem Beben: Mann zeltet an Todesstätte seiner Frau

Abdullah Abu Hamza hat bei dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet seine Frau verloren, sie war mit ihrem ersten gemeinsamen Kind schwanger. Um "ihren Geruch" weiter wahrzunehmen und die Erinnerungen wachzuhalten, hat er ein Zelt in dem Trümmern des Hauses aufgeschlagen, in dem seine Familie ums Leben kam.

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Erneut hat ein Erdbeben die Türkei erschüttert. Die Zahl der Toten durch die verheerenden Beben ist auf 46.000 gestiegen.

Istanbul. Die Erde in der Türkei bebt erneut: Ein Erdbeben der Stärke 5,3 hat am Samstagabend im Südosten die Türkei erschüttert.

Das Erdbeben sei etwa um 22.31 Uhr Ortszeit (20.31 MEZ) in der Gemeinde Göksun registriert worden, teilte die Erdbebenwarte Kandilli am Abend über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke des Bebens auf 5,0. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete unter Berufung auf Angaben der Katastrophenschutzbehörde Afad eine Stärke von 5,1.

Die Gemeinde Göksun befindet sich in der Provinz Kahramanmaras, die von der Erdbebenkatastrophe im syrisch-türkischen Grenzgebiet betroffen ist. Ob durch das Beben am Samstagabend Schäden entstanden oder Menschen verletzt worden sind, war zunächst nicht bekannt.

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Erdbeben in der Türkei und Syrien: Bereits mehr als 46.000 Tote

Zwölf Tage nach den verheerenden Erdbeben ziehen Helfer noch immer Leichen unter den Trümmern in der Türkei und Syrien hervor. Die Zahl der Menschen, die in der Türkei durch das Erdbeben getötet wurden, ist inzwischen auf 40.642 gestiegen. Das teilte der Vorsitzende der türkischen Katastrophenschutzbehörde Afad, Yunus Sezer, am Samstag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu mit.

In Syrien sind bisher rund 5900 tote Menschen in Zusammenhang mit den verheerenden Beben gezählt worden. Die Zahl wird jedoch nur unregelmäßig aktualisiert. Insgesamt sind damit in beiden Ländern mehr als 46.000 Menschen ums Leben gekommen.

Plattentektonik: Türkei ist ein Hochrisikozone für Erdbeben

Große Gebiete der Türkei sind eine Hochrisikozone für Erdbeben. Grund dafür sind die seismischen Aktivitäten rund um die Anatolische Kontinentalplatte, die zwischen der arabischen, der afrikanischen und der eurasischen Platte eingeklemmt ist.

Die Anatolische Platte wird von der Arabischen Platte jährlich um rund zwei Zentimeter nach Westen verschoben. Entlang zweier Bruchlinien, der nordanatolischen sowie der ostanatolischen Verwerfung, zerren gewaltige Kräfte an der Erdkruste und setzen sie in Bewegung.

( bea/dpa )