Berlin. Tausende Verschüttete wurden in der Türkei bereits aus Trümmern gerettet. Die Einsatzkräfte suchen weiter. Ein Wettlauf gegen die Zeit.

Fast 8000 Verschüttete wurden nach den Erdbeben in der Türkei bereits aus den Trümmern gerettet. Die Zahl der Verletzten und Todesopfer steigt weiter an. Niedrige Temperaturen, Schnee und Regen erschweren die Arbeit der Einsatzkräfte. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Unsere Redaktion beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wie lange kann ein Mensch unter Trümmern überleben?

Diese Frage hängt von verschiedenen Faktoren ab: „Natürlich von den äußeren Bedingungen, wie der Temperatur“, erklärt Tankred Stöbe, ehemaliger Präsident von Ärzte ohne Grenzen. Auch sei es entscheidend, ob die Verschütteten verletzt seien, sie Zugriff auf Essen haben oder sich eine Sauerstoffblase bildet. „Bei allen Menschen, die dann an Tag drei oder vier gefunden werden, geht das dann eher in Richtung Überlebenswunder“, so Stöbe. Wie lange ein Mensch ohne Essen und Trinken überlebt, hänge laut Stöbe vom Alter und dem Gesundheitszustand ab. „Auch da gilt 48 Stunden sind möglich, danach wird es immer unwahrscheinlicher.“

Kommt Sauerstoff in die Trümmer?

Das ist durchaus möglich: „Wenn es noch Raum um die Menschen gibt, in denen Sauerstoff und eine Luftzufuhr gibt, dann wäre das günstig“, so Stöbe. Wenn das Haus allerdings komplett zu Staub und Geröll zusammengefallen ist, stehen die Überlebenschancen schlecht.

Wie gehen die Rettungskräfte jetzt vor?

„Die Trümmer werden häufig per Hand oder leichtem Gerät weggeräumt, um diejenigen unter dem Geröll durch die Rettung nicht zu schaden“, sagt der ehemalige Ärzte ohne Grenzen-Präsident. Besonders müsse dabei auf kleine Kinder und alte Menschen geachtet werden.

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