Das Paar will auf die Wirtschaftslage Rücksicht nehmen. Die Hochzeit wird kein Staatsakt - da William weder Thronfolger noch König ist.

London. Wird es doch nur eine kleine Traumhochzeit? Der britische Kronprinz William und Kate Middleton planen offenbar eine eher bescheidene Feier. Die Verlobten seien sich „der Wirtschaftslage vollkommen bewusst“, versicherte ein Sprecher des britischen Königshauses in London am Mittwoch. Zuvor hatten die Zeitungen des Landes bereits über eine „nüchterne“ Hochzeit spekuliert. Damit wolle das Paar darauf Rücksicht nehmen, dass im kommenden Jahr die von der Regierung beschlossenen rigiden Sparmaßnahmen voll greifen und die Briten belasten werden.

Der britische Steuerzahler wird wohl mindestens für die Sicherheitsvorkehrungen während der Hochzeit aufkommen müssen. Ein Teil des Geldes dürfte auch aus der Civil List kommen, das ist die Summe, die das Parlament der Königin zur Verfügung stellt, damit sie ihre öffentlichen Aufgaben wahrnehmen kann. Möglicherweise entscheidet das Parlament auch in einer Abstimmung, dem Paar für die Hochzeit eine Sonderzahlung zu gewähren. Der Sprecher betonte, dass die Hochzeit nicht wie die von Willams Eltern Charles und Diana 1981ein Staatsakt sein werde, schließlich sei William weder König noch Thronfolger.

In Großbritannien dreht sich nach der Bekanntgabe der Verlobung alles um die Hochzeitsvorbereitungen. Kate und William setzten sich am Mittwoch mit ihren Hochzeitsplanern zusammen. Im kommenden Frühjahr oder Sommer soll geheiratet werden, ein genaues Datum wurde noch nicht bekannt gegeben. Das lässt viel Raum für Spekulationen. Einige tippen auf Mai, andere sind fest überzeugt, dass die königliche Hochzeit im August stattfinden wird. Abzuwarten bleibt auch, ob die Trauung in der Westminster Abbey oder in der St. Paul's Cathedral stattfinden wird, wo sich Williams Eltern, Prinz Charles und Diana, 1981 das Ja-Wort gaben.

Das Paar werde an den Vorbereitungen aktiv beteiligt sein, teilte der St. James's Palace am Mittwoch mit. Genau wie bei anderen Paaren auch sei das ihr großer Tag, daher würden die beiden auch jede einzelne Entscheidung selbst treffen wollen. Schließlich solle jeder den Tag genießen.

Der Palast hatte am Dienstag die Verlobung der beiden 28-Jährigen bekannt gegeben. Königin Elizabeth II. und ihr Mann, Prinz Philip, sagten, sie seien über die Hochzeitspläne „absolut entzückt“. Der britische Premierminister David Cameron beglückwünschte das Paar zu diesen „wundervollen Neuigkeiten“. Die Verlobten traten am späten Nachmittag in London erstmals vor die Presse und strahlten in die Kameras.

Prinz William hielt im Oktober während eines gemeinsamen Urlaubs in Kenia um die Hand der Millionärstochter an. „Wir hatten eine schöne Zeit in Afrika, und es hat sich einfach richtig angefühlt“, sagte Prinz William. Er habe Middleton Zeit geben wollen, sich mit ihrer künftigen Rolle vertraut zu machen – und sich gegebenenfalls auch für ein Leben ohne ihn und die Belastungen, die sie als seine Ehefrau zu tragen habe, zu entscheiden, bevor es zu spät sei. William und Middleton sind bereits seit mehr als acht Jahren ein Paar, hatten sich aber bereits einmal kurz getrennt.

William steckte Middleton den Verlobungsring seiner Mutter an den Finger. Er habe einfach gedacht, dass sei eine nette Idee. Schließlich könne Diana nicht mehr selbst an seinem Freudentag teilhaben. So sei sie dennoch irgendwie nah. „Ich hätte sie gern getroffen. Sie ist eine Inspiration“, erklärte Middleton.

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