Die Firma Meteomedia produziert schon seit vielen Jahren Wettersendungen für die ARD. Diese will nun mehr Einfluss auf die Gestaltung nehmen.

Zürich/Gais. Meteomedia, die Firma das Wettermoderators Jörg Kachelmann, hat neue Projekte mit der ARD angekündigt. Ob diese in Zukunft ohne Kachelmann abgewickelt werden, ließ ein Sprecher am Montag offen. Der „Tages-Anzeiger“ aus Zürich berichtet online, die ARD wolle den Moderator „relativ elegant loswerden“. So sollten die Wettersendungen künftig nicht mehr am Meteomedia-Sitz in Gais in der Schweiz produziert werden, sondern direkt beim Sender in München. Eine Stellungnahme der ARD lag zunächst nicht vor.

Kachelmann war nach einem spektakulären Prozess Ende Mai vom Landgericht Mannheim nach 43 Verhandlungstagen aus Mangel an Beweisen vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen worden. Offiziell hat sich die ARD noch nicht dazu geäußert, ob Kachelmann nun wieder das Wetter in der ARD moderieren darf. Seine Firma beliefert die ARD aber weiterhin mit wechselnden Moderatoren. Nach dem Bericht des „Tages-Anzeiger“ wolle das Erste mehr Einfluss auf die Gestaltung der Vorhersagen und die Moderatorenauswahl nehmen.

Nach diesem Bericht sei es „innerhalb der ARD“ nicht gut angekommen, dass der Strafverteidiger Kachelmanns, Johann Schwenn, den Intendanten des Mitteldeutschen Rundfunks indirekt einer Art Verschwörung gegen seinen Mandanten bezichtigt habe. Für Unmut bei der ARD soll zudem gesorgt haben, dass Jörg Kachelmann noch während des Prozesses wieder anfing, bei Radio Basel und Radio Primavera in Aschaffenburg zu moderieren.

Urs Knapp von der Firma Meteomedia teilte der Nachrichtenagentur dpa schriftlich mit, Meteomedia und ARD pflegten „seit Jahren eine vertrauensvolle Partnerschaft und werden diese in Zukunft weiterführen“. Meteomedia entwickele neue Projekte. Über Details werde voraussichtlich nach den Sommerferien informiert. (dpa)