Beide Parteien greifen nach Freispruch für den Moderator die deutsche Justiz an

Mannheim. Der Streit geht weiter: Wettermoderator Jörg Kachelmann, 52, und seine Ex-Geliebte Claudia D., 38, liefern sich in deutschen Medien nun einen verbalen Schlagabtausch. Offenbar geht es darum, für eine mögliche Revisionsverhandlung an Glaubwürdigkeit zu gewinnen. Dabei legte sich Kachelmann auch mit der deutschen Justiz an. Er nannte die Mannheimer Strafverfolger in einem Gespräch mit der Schweizer "Weltwoche" "durchgeknallt und pervertiert". Die Sprecherin des Mannheimer Landgerichts, Stefanie Völker, wollte zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen. Außerdem drohte Kachelmann seiner Ex-Geliebten mit rechtlichen Schritten. Der Vergewaltigungsvorwurf sei zum Instrument geworden, mit dem Frauen ungestraft Männer loswerden könnten, sagte Kachelmann der "Weltwoche".

Auch Claudia D. geht mit der Justiz ins Gericht. In der Zeitschrift "Bunte" sagte sie, die Urteilsbegründung gleiche eher "einem Schuldspruch". "Es ist aber ein Freispruch. Ich frage mich die ganze Zeit, warum das Gericht die Anklage überhaupt zugelassen und das Hauptverfahren eröffnet hat, wenn es heute Zweifel an der Schuld des Angeklagten hat. Die Richter kannten doch alles, was im Prozess erörtert wurde, lange vor Prozessbeginn aus den Akten. Deshalb saß er ja auch in Untersuchungshaft." Das Landgericht Mannheim hatte Kachelmann aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Sowohl Staatsanwaltschaft als auch Nebenklägerin Claudia D. haben Revision gegen den Freispruch aus Mangel an Beweisen eingelegt.