Die Aschewolke des Vulkans Cordón Caulle in Chile behindert den Flugverkehr in Australien. Auch der Vulkan Dubbi in Eritrea ist stärker aktiv.

Sydney/Addis Abeba. Wegen der Aschewolke des chilenischen Vulkans Puyehue-Cordón Caulle ist es auch am Dienstag zu Behinderungen im australischen Luftverkehr gekommen. Zwei Dutzende Flüge von und nach Adelaide im Süden Australiens wurden gestrichen. Der Flugbetrieb in Melbourne, wo tausende Menschen während eines langen Wochenendes festsaßen, wurde indes wieder aufgenommen.Die australischen Fluggesellschaften Qantas und Jetstar kündigten zusätzliche Flüge nach und von Melbourne an, der zweitgrößten Stadt des Landes. Bis zum Abend sollte sich der Flugverkehr wieder normalisiert haben, hieß es.

Alle Flüge von Qantas und Jetstar nach Tasmanien und Neuseeland wurden aber weiter gestrichen. Seit Sonntag ist der Flugbetrieb eingestellt, dennoch flog die australische Luftwaffe gestrandete tasmanische Abgeordnete am Montagabend zu einer Parlamentssitzung in die australische Hauptstadt Canberra.

Auch in den südamerikanischen Ländern Chile, Argentinien, Uruguay und Brasilien kam es wegen der Aschewolke zu Behinderungen im Luftverkehr. Dass die Flughäfen in Buenos Aires geschlossen waren, beeinträchtigte auch die Reisepläne von Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon bei seinem Argentinien-Besuch: Er musste nach Córdoba fliegen und von dort mit dem Auto in die Hauptstadt weiterreisen, wo er mit Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner zusammentraf.

Der chilenische Vulkan Cordón Caulle im Süden des Landes brach am 4. Juni aus. Seither wurden 4.000 Menschen in der betroffenen Region in Sicherheit gebracht. Die neuseeländische Luftfahrtbehörde erklärte am Dienstag, die Aschewolke werde nach ihrer Umrundung der Erde bald wieder nach Chile zurückkehren. Selbst wenn der Vulkan sich beruhige, sei in Australien und Neuseeland mindestens noch eine Woche lang mit Beeinträchtigungen des Luftverkehrs zu rechnen.

Auswirkungen der Aschewolke in Ostafrika vorerst gering

Die Auswirkungen der Aschewolke nach dem Ausbruch des Vulkans Dubbi in Eritrea auf den Flugverkehr in Ostafrika waren am Dienstag weiterhin gering. In der Nacht zu Dienstag seien ein Lufthansa-Flug von Frankfurt sowie ein Emirates Flug von Entebbe in Uganda nach Addis Abeba gestrichen worden, sagte Hailay Gebretsadik, Flughafenchef des Bole International Airport. „Bisher hat der Vulkanausbruch die internationalen Flüge von und nach Addis heute morgen aber nicht beeinträchtigt“, sagte er. Lediglich Inlandsflüge nach Mekele nahe der äthiopisch-eritreischen Grenze seien gestrichen worden.

Da es am Dienstag in der äthiopischen Hauptstadt regnete, hoffte der Flughafenchef, dass sich die Aschewolke rasch auflösen könnte. Der Dubbi war nach einer Reihe kleinerer Erdbeben am Sonntagabend ausgebrochen. Es handelte sich um die erste Eruption seit 150 Jahren. Die Aschewolke bewegt sich Berichten des israelischen Wetterdienstes zufolge in Richtung Saudi Arabien und Jordanien.