Die Vulkanaschewolke über Australien zieht schneller ab als gedacht. Der Flugbetrieb sollte wieder aufgenommen werden. Dafür leidet Neuseeland.

Sydney. Die Vulkanaschewolke aus Chile ist von Australien weiter nach Neuseeland gezogen. Während der Betrieb auf den größten Flughafens Australiens am Mittwoch langsam wieder anlief, strichen die australischen Airlines zahlreiche Flüge nach Neuseeland. Dort macht man sich auf einiges gefasst. „Es besteht sogar die Möglichkeit, dass die Aschewolke ein drittes Mal um den Globus zieht und uns noch mal heimsucht“, sagte der Sprecher der neuseeländischen Luftfahrtbehörde, Peter Lechner, im Rundfunk. Die Wolke hatte den Verkehr bei ihrer ersten Erdumrundung vergangene Woche schon einmal über Tage massiv behindert.

In Australien warteten 70.000 Passagiere darauf, nach teils mehr als 36 Stunden Verspätung endlich zu ihren Zielflughäfen zu kommen. Am Dienstag hatte die Asche aus dem chilenischen Vulkan Puyehue den größten Flughafen des Landes in Sydney lahmgelegt. Am Mittwoch gingen zunächst vom zweitgrößten Flughafen in Melbourne keine Maschinen ab. Auch Canberra und Adelaide waren zeitweise betroffen.

Die Wolke zog dann aber schneller in Richtung Osten als gedacht, so dass der Flugbetrieb am Mittag langsam wieder anlief. Es könne einige Tage dauern, bis alle Passagiere am Ziel seien, warnten sowohl Qantas als auch Virgin Australia. Während Qantas und ihr Billigflieger Jetstar alle Flüge nach Neuseeland strichen, flog Air New Zealand zunächst weiter. Die Situation werde beobachtet, aber die Experten meinten, die Maschinen könnten unterhalb der Wolke in 7300 Metern Höhe sicher fliegen, teilte die Airline mit. Air New Zealand-Chef Rob Fyfe wies Berichte zurück, einige Maschinen seien von Ascheteilchen getroffen worden.

Qantas bezifferte den Schaden wegen der aschebedingten Stornierungen allein bis Montag auf 21 Millionen australische Dollar - 15,5 Millionen Euro. Danach waren aber hunderte weitere Flüge gestrichen worden. Das Prognoseinstitut Macquarie Equities schätzte die Ausfälle für alle Fluggesellschaften auf 40 Millionen Dollar. Gute Geschäfte machten dagegen Mietwagenfirmen, die Eisenbahn und Busgesellschaften: Sie ließen Dutzende zusätzliche Züge und Busse fahren. Mietwagen waren an den Flughäfen völlig ausgebucht.