Ein Mann aus dem Westerwald soll seine Tochter und Stieftochter missbraucht und zur Prostitution gezwungen haben. Er sitzt in U-Haft.

Koblenz. Wieder ein grausamer Missbrauchs-Fall: Ein Familienvater aus dem kleinen Ort Fluterschen (Kreis Altenkirchen) im Westerwald soll über Jahrzehnte hinweg seine leibliche Tochter und zwei seiner Stiefkinder sexuell missbraucht und zum Teil zur Prostitution gezwungen habe. Mit einer Stieftochter soll der 48-Jährige acht Kinder gezeugt haben. Bekannt wurde der Fall erst jetzt. Der Beschuldigte sitzt aber seit 10. August in Untersuchungshaft. Ab Dienstag (15. Februar) muss er sich vor dem Landgericht Koblenz verantworten.

Die Missbrauchstaten sollen sich laut Anklage über einen Zeitraum von Herbst 1987 bis in den Sommer vergangenen Jahres erstreckt haben. Der Beschuldigte soll in dieser Zeit seine leibliche Tochter, seine Stieftochter sowie seinen Stiefsohn missbraucht haben. Die beiden Mädchen soll er zudem gegen Geld in Nachbarorten anderen Männern für sexuelle Handlungen zugeführt haben. Gegen zwei dieser Männer laufen nach Angaben eines Gerichtssprechers gesonderte Verfahren, ein dritter Mann sei inzwischen verstorben.

In knapp zehn Jahren acht Kinder mit der Stieftochter gezeugt

Ab dem Jahr 2000 soll dann die Stieftochter insgesamt acht Kinder von ihrem Stiefvater bekommen haben. Für sieben der Kinder liegt nach Angaben des Gerichtssprechers ein DNA-Test vor, der eine Vaterschaft nachweist. Das achte Kind ist zwischenzeitlich gestorben. Nach außen hin soll die Familie nach Informationen der Koblenzer „Rhein-Zeitung“ (Donnerstagausgabe) behauptet haben, ein Unbekannter sei der Vater der Kinder.

Ans Licht kam der Fall nach Informationen der Zeitung, weil eine der missbrauchten jungen Frauen die Vorwürfe gegen den mutmaßlichen Täter in einem Brief aufgelistet habe. Dieses Schreiben sei auch zum Jugendamt des Kreises Altenkirchen gelangt. Dort wollte man sich am Donnerstag nicht äußern - unter Hinweis auf das am kommenden Dienstag beginnende Gerichtsverfahren.