Der Eurovision Song Contest findet 2011 in Düsseldorf statt. Die Finanzierung der Veranstaltung ist jedoch umstritten.

Düsseldorf. Die Ausrichtung des Eurovision Song Contests 2011 in Düsseldorf sorgt für ersten politischen Ärger. Nachdem in der vergangenen Woche bekannt geworden war, dass die Stadt mehr als neun Millionen Euro für den Grand Prix ausgeben will, hat die Linksfraktion im Stadtrat nun einen Antrag auf ein Disziplinarverfahren gegen Oberbürgermeister Dirk Elbers (CDU) eingereicht. „Wir haben enorme Zweifel, ob solche Summen ohne Beteiligung von politischen Gremien einfach so bewilligt werden können“, sagte Fraktionsgeschäftsführer Ben Klar am Dienstag der Nachrichtenagentur dapd und bestätigte damit einen entsprechenden Medienbericht. Der Antrag sei am Wochenende an die Düsseldorfer Bezirksregierung versandt worden. Bis zum Dienstag sei dort noch kein Schreiben der Linken eingegangen, sagte eine Sprecherin.

Während die Linken die Millionensumme als „sehr anspruchsvoll“ und „unverständlich“ kritisieren, stößt insbesondere die Vorgehensweise von Elbers auf Ablehnung. Erst in einer nicht-öffentlichen Sitzung am 4. November sei der Stadtrat darüber informiert worden, dass Elbers sowie Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) am 8. Oktober einen entsprechenden Beschluss unterschrieben hatten. Bis dahin sei im Haupt- und Finanzausschuss sowie im öffentlichen Teil der Stadtratssitzung gesagt worden, dass es noch keine Übersicht über Finanzmitel gebe. „Dadurch wurde die Informationspflicht und die Mitwirkung gegenüber den Fraktionen verletzt“, sagte Klar. Regierungspräsidentin Anne Lütkes (Grüne) müsse das Vorgehen nun prüfen. Ein Sprecher der Stadtverwaltung wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern.

Der Eurovision Song Contest findet im kommenden Jahr in Deutschland statt , nachdem Lena Meyer-Landrut in diesem Jahr mit ihren Song „Satellite“ den Grand Prix gewonnen hatte. Düsseldorf erhielt vor rund einem Monat den Zuschlag für die Ausrichtung der Veranstaltung. Auch Berlin, Hamburg und Hannover hatten sich beworben.