7000 Tonnen Kies hat der Krater in Schmalkalden geschluckt. 17 Menschen müssen aber weiter auf die Rückkehr in ihre Häuser warten.

Schmalkalden. Der Krater in Schmalkalden ist mit mehr als 7000 Tonnen Kies gefüllt. Bei Einbruch der Dämmerung sei das 20 Meter tiefe Erdloch komplett zugeschüttet worden, sagte Landrat Ralf Luther (CDU) am Sonntagabend. Die Bagger blieben aber noch. Sie sollen von Montag an bis zu 6000 Tonnen weiteren Kies zu einer Kuppe aufschütten, damit Material nachrutschen kann, wenn sich das Material im Untergrund festigt.

17 der in Sicherheit gebrachten Anwohner könnten ihre Häuser in den kommenden sechs Wochen noch nicht wieder beziehen, sagte Bürgermeister Thomas Kaminski. „Mit Hilfe vonKreis und Land wollen wir den finanziellen Schaden minimieren.“ Je nach Bedarf sollen Betroffene bis zu 10000 Euro Unterstützung bekommen. Fünf Häuser am Krater sind noch gesperrt, die Familien haben sich in Ersatzunterkünften eingerichtet. Die Kommune hat die Mietkosten übernommen. Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) sagte bei einem Besuch, die Landesregierung werde unbürokratisch helfen. Das Kabinett berät an diesem Dienstag über die genaue Höhe der Soforthilfen und wird voraussichtlich einen Fonds für künftige Naturkatastrophen beschließen.

Der rund 40 Meter breite Krater war in der Nacht zum vergangenen Montag in der Fachwerkstadt aufgebrochen. Für fünf Autos, die in einer Garage direkt am Kraterrand geparkt sind, besteht wieder Hoffnung. Wenn der Hang stabil genug sei, sollten die Fahrzeuge am Montag herausgezogen werden, sagte Landrat Luther. Vorher beurteilen Statiker und Geologen die Lage. Sie überwachen außerdem den Beginn von Bohrungen, bei denen rund 120 Meter in die Tiefe vorgedrungen werden soll. Dort vermuten Experten einen natürlichen Hohlraum, der weiter einbrechen und erneut Erdmassen mitreißen könnte. „Deshalb müssen wir die Garagen abreißen und in der kommenden Woche weitere Kunststoffmatten über dem Kies verlegen lassen, um dem Hang mehr Halt zu geben“, sagte Luther. „Möglicherweise rutscht in den kommenden fünf bis zehn Jahren noch Erde von oben nach, so dass die Kiesfüllung einsackt“, erklärte Kaminski. Der Bereich müsse daher überwacht und immer wieder Material aufgefüllt werden. Ein junger Kfz-Mechaniker, dessen Auto das Loch verschlang, hat lautBürgermeister von der Stadt 1000 Euro bekommen, damit er den Weg zu seiner Arbeitsstelle bewältigen kann. Wann die Soforthilfe des Landes fließt, ist laut einem Sprecher Lieberknechts noch nicht klar. Die Kommune wolle damit beginnen, Kontonummern abzufragen.