Mitten zwischen Wohnhäusern ist Schmalkalden in Thüringen die Erde aufgebrochen und hat ein Auto verschluckt. Häuser wurden geräumt.

Schmalkalden. Bei einem Erdrutsch in einem Wohngebiet in der Stadt Schmalkalden in Thüringen ist am Montag ein riesiger Krater entstanden. Laut thüringischem Umweltministerium misst er 30 mal 30 Meter und ist rund 20 Meter tief. Menschen kamen ersten Erkenntnissen zufolge nicht zu Schaden. Die Unglücksursache war zunächst unklar. Experten des Landesbergamts und der Landesanstalt für Umwelt und Geologie machen sich vor Ort ein Bild von dem Unglück, wie ein Sprecher des Umweltministeriums auf dapd-Anfrage sagte.

Dass der Krater ein Folgeschaden des Salzbergbaus sei, sei nach ersten Erkenntnissen auszuschließen. Für weitere Aussagen zur Ursache sei es aber noch zu früh. Die Rettungskräfte waren gegen 3 Uhr von einem Anwohner alarmiert worden. Der Unglücksort wurde weiträumig abgesperrt. Die Polizei war mit einem Hubschrauber im Einsatz.

Menschen seien nach ersten Erkenntnissen nicht verletzt worden, sagte Polizeisprecher Fred Jäger. Ein Auto sei in den Krater gestürzt . „Es hat hier sechs Wohngebäude betroffen. Die Leute sind in Sicherheit und werden zum Teil vom Kriseninterventionsdienst betreut, zum Teil sind sie schon bei Angehörigen untergekommen, zum Teil aber auch noch im Zelt der Feuerwehr“, sagte Jäger dem Fernsehsender n-tv. Für den Nachmittag war eine Pressekonferenz in Schmalkalden angekündigt.

Der thüringische Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU) erklärte unterdessen, man gehe von einer natürlichen Ursache für den Erdrutsch aus. Denkbar seien etwa "Auswaschungen im Untergrund". Über das weitere Vorgehen sei noch nicht abschließend entscheiden worden. Das Loch werde voraussichtlich mit Kies verfüllt. "Aber das müssen die Experten noch näher beleuchten", sagte Reinholz.

Am Kraterrand rutschte unterdessen weitere Erde nach. "Es bröckelt ein wenig", sagte Polizeisprecher Fred Jäger. Reinholz zufolge droht auch eine Garage, die unmittelbar an der Bruchkante steht, in das Loch abzurutschen. Strom, Wasser und Gas seien abgestellt worden, um keine weiteren Gefahren zu erzeugen.