Die Ungewissheit hat ein Ende: Alle Opfer des Busunglücks wurden identifiziert. So schnell wie möglich sollen die Toten nun begraben werden.

Potsdam. Vor drei Tagen ereignete sich das schwere Busunglück bei Berlin. Nun sind alle 13 Toten identifiziert. Das teilte die Potsdamer Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Aus Polen seien Kollegen der Verunglückten angereist und hätten die restlichen unbekannten Opfer identifiziert. Zunächst war die Behörde davon ausgegangen, dass dies nur mit Hilfe von DNA-Untersuchungen möglich ist.

„Die Totenscheine sollen nach Möglichkeit noch im Laufe des Tages ausgestellt werden, damit die Leichen freigegeben werden können“, sagte Behördensprecher Ralf Roggenbuck. Damit sind nun auch die zwei weiblichen und drei männlichen Leichen, deren Identität zuletzt noch unklar war, identifiziert.

Der polnische Bus mit 49 Insassen war am Sonntag auf der Autobahn am Schönefelder Kreuz gegen eine Brücke geprallt. Dabei waren 13 Menschen getötet und 38 verletzt worden. In dem Wagen saßen Mitarbeiter des Forstamtes im westpommerschen Zlocieniec, deren Familien und zwei Busfahrer. Auch die 37-Jährige, die den Unfall mit ihrem Auto verursacht haben soll, gehört zu den Verletzten. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft ist von der Frau zunächst keine Aussage zum Unfallgeschehen zu erwarten. Dies sei von ihrem Anwalt mitgeteilt worden. Die 37-Jährige ist körperlich den Angaben zufolge nicht so schwer verletzt wie zunächst angenommen, aber wohl psychisch mitgenommen. Die Frau ist Medienberichten zufolge bei der Berliner Polizei beschäftigt . Angaben dazu werden von den Behörden nicht gemacht.

Unterdessen kämpfen zwei Unfallopfer noch immer um ihr Leben. Sie müssen sie noch mehrmals operiert werden. 13 Verletzte konnten bislang laut Innenministerium das Krankenhaus verlassen und die Heimreise nach Polen antreten. Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) sprach den Opfern und ihren Angehörigen seine Anteilnahme aus. Seine Organisation trauere mit ihnen, teilte der Vorsitzende Hans Jacobs am Mittwoch mit. Der BDF biete den polnischen Kollegen und ihren Angehörigen „jede erdenkliche Hilfe an in den schweren Stunden“.

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Untersuchungen zu Unfallhergang und zur Schuldfrage noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Nach Angaben des Transportunternehmens POL-BUS in Suchan war der zwölf Jahre alte Bus nur teilweise mit Sicherheitsgurten ausgestattet. Die Staatsanwaltschaft in Stettin ermittelt ebenfalls, allerdings nicht gegen eine konkrete Person. Bereits am Sonntag war ein Staatsanwalt zur Unfallstelle gereist. Er steht laut Potsdamer Behörde mit seinem brandenburgischen Kollegen in Kontakt.