Der Prozess gegen Jörg Kachelmann geht weiter. Zunächst sagten Angestellte des Hotels aus, in dem Kachelmann am Morgen des 9. Februar eingecheckt hatte.

Mannheim. Der Prozess gegen den Wetterexperten Jörg Kachelmann geht weiter. Der Schweizer ist angeklagt, seine langjährige Geliebte mit einem Messer bedroht und vergewaltigt zu haben. Er selbst beteuert seine Unschuld. Am Mittwoch sollten insgesamt vier Zeugen aussagen.

Gehört wurden zunächst zwei Angestellte des Hotels , in dem Kachelmann am frühen Morgen des 9. Februars eingecheckt hatte, nachdem er vom 37-jährigen mutmaßlichen Tatopfer gekommen war. „Er kam ziemlich spät“, erinnerte sich eine 36-jährige Hotelfachfrau. „Er war freundlich.“ Für sie sei das ein ganz normales Einchecken gewesen. Verletzungen habe sie an ihm nicht bemerkt. Nach der Aussage einer anderen Angestellten war Kachelmann von 03.30 Uhr bis 10.30 Uhr in dem Hotel eingecheckt.

Vor Beginn der Befragung hatte die Staatsanwaltschaft einen Befangenheitsantrag gegen einen der Gutachter der Verteidigung gestellt, über den das Gericht aber nicht am Mittwoch entscheiden wollte. Es ging dabei um ein Gutachten, in dem laut Anklage der 37-Jährigen unterstellt worden sei, dass sie sich die Hämatome selbst beigebracht habe.

In dem Verfahren wurden in den vorangegangenen Tagen die Anklage und die Aussage des Moderators verlesen. Außerdem wurde eine Tonbandaufnahme des Notrufs des mutmaßlichen Opfers vorgespielt. Auch eine seiner anderen Geliebten hatte unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgesagt.

+++Die vielen Leben des Jörg Kachelmann+++

Im Laufe des Prozesses sollen zunächst weitere Ex-Freundinnen gehört werden, erst danach das 37-jährige mutmaßliche Vergewaltigungsopfer. Kachelmanns Anwälte hatten dieses Vorgehen scharf kritisiert. Dienstaufsichtsbeschwerden seiner Anwälte gegen die ermittelnden Staatsanwälte blieben aber erfolglos.