Die Explosion ereignete sich 140 Kilometer vor der Küste Louisianas. Berichte über einen Ölfilm wurden nicht bestätigt. 13 Arbeiter wurden gerettet.

Washington. Eine neue Explosion auf einer Ölplattform hat am Donnerstag die Menschen am Golf von Mexiko aufgeschreckt. Alle 13 Arbeiter auf der Bohrinsel konnten sich rechtzeitig ins Meer retten. Nach Mitteilung der Betreiberfirma Mariner Energy trat kein Öl ins Wasser aus. Der Gouverneur des nahe gelegenen US-Staates Louisiana, Bobby Jindal, sagte, es gebe zwar Berichte über einen Ölfilm in der Nähe der Plattform. Die Küstenwache habe das bei einem Flug über den Unglücksort aber zunächst nicht bestätigen können.

Der Unfall auf der Plattform „Vermillion 380 A“ ereignete sich etwa 140 Kilometer von der Küste Louisianas und mehrere hundert Kilometer von der Stelle entfernt, an der am 20. April die vom britischen Ölriesen BP betriebene Plattform „Deepwater Horizon“ explodiert war.

Damals starben elf Menschen, schätzungsweise 660.000 Tonnen Öl strömten ins Wasser, bevor das Leck schließlich nach und nach abgedichtet werden konnte. Damit war es die bislang schwerste Ölpest in der Geschichte der USA. BP bereitet noch die endgültige Versiegelung des Ölreservoirs etwa 4000 Meter tief im Meeresboden vor.

Die Ursache der Explosion vom Donnerstag war zunächst unklar. Das Unternehmen Mariner Energy, das sein Hauptquartier in Houston (Texas) hat, kündigte Untersuchungen an. Auf der Plattform brannte es nach Angaben der Küstenwache Stunden nach der Explosion am Vormittag (Ortszeit) noch, aber es wurde erwartet, dass das Feuer am Abend gelöscht ist.

Die 13 Arbeiter auf der Plattform hatten sich rechtzeitig ins Wasser gerettet, ein Schiff nahm sie an Bord. Sie wurden vorsichtshalber in ein Krankenhaus gebracht. Nur einer von ihnen sei verletzt, berichtete die Küstenwache.

Anders als die „Deepwater Horizon“ operierte die Plattform „Vermillion 380 A“ in relativ niedrigem Wasser, es ist nach Angaben des US-Innenministeriums nur gut 100 Meter tief. Damit könnte eine etwaige Ölpest weitaus leichter bekämpft werden als im Fall der „Deepwater Horizon“ mit einem Leck in 1500 Meter Tiefe, erläuterten Experten in den USA.

Wie es weiter hieß, fördert Mariner im „Vermillion“-Ölfeld aus sieben Quellen, die nach der Explosion aber verschlossen worden seien. Das habe das Unternehmen ihm mitgeteilt, sagte Jindal. „Wenn das zutrifft, ist das ein sehr wichtiger Schritt“, zitierte ihn die Zeitung „The Times-Picayune“.

Ein BP-Sprecher betonte, dass der britische Konzern in keiner Weise mit der Plattform zu tun habe. Die Ölbranche ist indessen eng verwoben: Mariner wird gerade in einem 2,7 Milliarden Dollar schweren Geschäft vom Rivalen Apache geschluckt. Der US-Förderer Apache wiederum hat auch BP mehrere Öl- und Gasfelder für 7 Milliarden Dollar abgekauft. Mit dem Geld bezahlt der britische Konzern die Schäden der Ölpest, die als bislang schwerste in der Geschichte der USA gilt.