Der Hurrikan “Alex“ behindert den Kampf gegen die Ölpest im Golf von Mexiko. Reinigungsschiffe müssen wegen rauer See zurzeit aussetzen.

New Orleans. Der Tropensturm „Alex“ ist in der Nacht zum Mittwoch zum ersten Hurrikan dieser Saison hochgestuft worden. Es ist nach Auskunft des Nationalen Hurrikan-Zentrums der USA das erste Mal seit 1995, dass bereits im Juni ein Atlantik-Sturm zum Hurrikan der Stufe eins herangewachsen ist. Es wird erwartet, dass „Alex“ am Mittwochabend (Ortszeit) an der texanisch-mexikanischen Grenze auf Land treffen wird. Derzeit haben seine Spitzenböen eine Geschwindigkeit von 120 Kilometer. Auch wenn „Alex“ nicht direkt am Ort der Ölpest im Golf von Mexiko wütet, behindert er den Kampf gegen die Katastrophe: Die Schiffe, die das ausgetretene Öl abschöpfen, setzten ihre Arbeit am Dienstag wegen rauer See aus. Das Öl kann sich nun ungehindert den Stränden der US-Staaten Louisiana, Alabama, Mississippi und Florida nähern. Nach Angaben der Küstenwache und des BP-Konzerns wurden die Reinigungsschiffe aus Sicherheitsgründen zurückbeordert. Wann die Maßnahmen im Golf von Mexiko wieder anlaufen können, war zunächst nicht abzusehen. Auch die Ölförderung hat unter dem Unwetter zu leiden. Nach Behördenangaben wurden 28 der 634 bemannten Plattformen und drei der 51 Bohrinseln aus Sicherheitsgründen evakuiert. Es handelt sich um Einrichtungen im westlichen Teil des Golfs von Mexiko und nicht im Gebiet der Ölkatastrophe.

Die USA haben unterdessen im Kampf gegen die Ölpest die Hilfe von zwölf Ländern und internationalen Organisationen angenommen. An der genauen Aufgabenverteilung wird noch gearbeitet, wie das Außenministerium am Dienstag in Washington mitteilte. Um wen es sich bei den Ländern und internationalen Organisationen handelt, wurde konkret nicht gesagt. Aus einer Grafik gehen sechs Länder hervor, die helfen: Kanada, Mexiko, Kroatien, die Niederlande, Norwegen und Japan. Sie haben Ölabschäumer, Schwimmbarrieren und Lösungsmittel angeboten. Insgesamt hatten über 30 Staaten und Organisationen ihre Hilfe angeboten. Warum einige akzeptiert wurden und andere nicht, ging aus der Mitteilung des Außenministeriums nicht hervor. Eine endgültige Entscheidung ist noch nicht gefallen. Abgelehnt wurde ein Lösungsmittel aus Frankreich, das in den USA nicht zugelassen ist. Zuletzt hatten die USA nach dem Hurrikan „Katrina“ internationale Hilfe in Anspruch genommen.