Der Bruder des in der Saale ertrunkenen Mädchens ist tot aufgefunden worden. Ein Mitarbeiter der Herrenmühle fand die Leiche in der Nähe des Wehrs.

Weißenfels/Halle. Mehr als drei Wochen nach dem Verschwinden des sechsjährigen Joshua in Weißenfels (Sachsen-Anhalt) ist am Dienstag die Leiche des Kindes aus der Saale geborgen worden. Wie ein Polizeisprecher in Halle mitteilte, wurde das tote Kind im Bereich des Wehrs „An der Herrenmühle“ gefunden. Es handele sich um Joshua. Der Sechsjährige war mit seiner ein Jahr jüngeren Schwester Georgina am 18. Februar nicht vom Spielen zurückgekehrt. Stunden später hatten Beamte das Mädchen tot im Fluss an dem Wehr gefunden. Der Junge war seither weiter verschwunden, ein Großaufgebot an Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften suchte nach ihm. Hinweise auf ein Verbrechen haben die Ermittler bisher nicht.

Die Leiche des Jungen soll nun obduziert werden, wie Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang sagte. Damit soll die Identität des Kindes bestätigt und ausgeschlossen werden, dass ein Fremdverschulden vorliegt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handele es sich beim Tod des Jungen um einen Unglücksfall, sagte Neufang. Die Obduktion werde voraussichtlich am Mittwoch sein.

Die Mutter hatte ihre Kinder am Nachmittag des 18. Februar bei der Polizei als vermisst gemeldet, weil die Geschwister nicht wie vereinbart auf einem Spielplatz waren - keine 250 Meter vom Wohnhaus entfernt. Kurz nach 23.00 Uhr entdeckten Beamte die bekleidete Fünfjährige nahe des Wehrs tot im Fluss. Von der teils mit Eisschollen bedeckten Saale, die in diesem Bereich äußerst schnell fließt, sind es bis zum Zuhause der Kinder nur wenige hundert Meter.