Der Junge und seine ein Jahr jüngere Schwester waren nicht vom Spielen zurückkehrt. Georgina wurde inzwischen tot geborgen, Joshua wird noch vermisst.

Weißenfels. Nach dem Fund eines toten Mädchens in der Saale in Weißenfels haben Rettungskräfte am Montag weiter nach dem vermissten Bruder der Fünfjährigen gesucht. Die Polizei setzte einen Hubschrauber, Boote und Taucher ein. Auch in Weißenfels selbst und in den Wäldern der Umgebung des derzeit eiskalten Flusses wurde weiter nach einem Lebenszeichen des Sechsjährigen gesucht.

Joshua war am Sonnabend zusammen mit seiner fünf Jahre alten Schwester Georgina als vermisst gemeldet worden. Die Schwester wurde in der Nacht zu Sonntag leblos aus dem Wasser der Saale gezogen, von dem Sechsjährigen fehlt seitdem jede Spur.

Alles deutete auf einen tragischen Unglücksfall hin. Hinweise auf ein Verbrechen lagen nicht vor. Die beiden Geschwister wollten am Sonnabend zu einem Spielplatz in der Nähe der Wohnung der Mutter, die noch drei weitere Kinder hat. Doch dort kamen sie nie an.

Die Polizei schließt auch nicht völlig aus, dass der Junge noch am Leben sein könnte und sich möglicherweise aus Angst versteckt hält. „Man kann nichts ausschließen“, sagte Polizeisprecher Ralf Karlstedt. Allerdings war es seit Sonnabend in Weißenfels bitterkalt.

Unweit des verweisten Spielplatzes hatten am Montag Anwohner Kerzen und Blumen aufgestellt. Auch ein grauer Spielzeug-Elefant und ein Tiger aus Plüsch erinnerten an die Geschwister. Die Suche der Polizei auf dem Wasser wurde gebannt von Schaulustigen verfolgt. Die Mutter wurde psychologisch betreut.

Am Montagnachmittag gingen Taucher erneut ins Wasser der Saale. Dort hatte möglicherweise eine Wärmebildkamera eine Spur erkannt. Unter den Zuschauern herrschte gespenstische Ruhe. Zuvor hatte am Vormittag ein Polizeihubschrauber in etwa 20 Metern Höhe das Ufer der Saale überflogen. (dpa)