Der Junge war am Sonnabend mit seiner jüngeren Schwester nicht vom Spielen zurückgekehrt. Das Mädchen wurde tot aus der Saale geborgen.

Weißenfels. Feuerwehr und Polizei haben in Weißenfels die Suche nach dem seit Sonnabend vermissten sechs Jahre alten Jungen fortgesetzt. Allerdings kämen am Mittwoch keine Taucher und kein Hubschrauber zum Einsatz, sagte Polizeisprecherin Ulrike Diener. Möglicherweise werde am Donnerstag wieder "in einem größeren Rahmen“ nach dem Kind gesucht, von dem bislang jede Spur fehlt. Es gebe auch keine Hinweise auf den Verbleib des Jungen.

Nach der Obduktion des Leichnams der Schwester des Vermissten steht fest, dass die Fünfjährige ertrunken ist. Es seien bei der Sektion keine Verletzungen festgestellt worden, die auf ein Verbrechen hindeuteten, sagte Oberstaatsanwalt Hans-Jürgen Neufang.

+++ Fünfjährige Georgina ist ertrunken - Keine Spur vom Bruder +++

Der Geschwister waren am Sonnabend nicht nach Hause zurückkehrt. Daraufhin alarmierte die 43 Jahre alte Mutter die Polizei, die eine groß angelegte Suche nach dem Geschwisterpaar einleitete. In der Nacht zum Sonntag wurde das fünfjährige Mädchen tot aus der Saale geboren.

Am Dienstag war die Suche nach dem Jungen, der in die erste Klasse geht, fortgesetzt worden. Spezialtaucher der Landesbereitschaftspolizei, die auch unter einer Eisdecke tauchen dürfen, suchten erneut das Becken vor einer Schleuse ab. Mehrfach kreiste ein Hubschrauber über dem Fluss. Mitglieder von mehreren Feuerwehren durchsuchten wiederum das Flussufer und angrenzende Gärten und Parks. Die Suche wurde bis zur Brücke der Umgehungsstraße B 91 ausgeweitet.

Die Suche soll noch mindestens bis zum Wochenende fortgesetzt werden. "Die Chancen, den Jungen lebend zu finden, werden aber von Stunde zu Stunde geringer“, sagte ein Sprecher. "Wir gehen momentan davon aus, dass er wie seine Schwester vermutlich ins Wasser gefallen ist“, sagte er.

In der Stadt laufen die Vorbereitungen für einen Trauergottesdienst. In der St.-Marien-Kirche sollen am Freitagnachmittag Menschen die Möglichkeit bekommen, ihre Anteilnahme mit der betroffenen Familie auszudrücken, wie eine Sprecherin der Stadt mitteilte. Während eines ökumenischen Gottesdienstes soll gemeinsam der toten Fünfjährigen gedacht und für ihren Bruder gebetet werden. (dapd/dpa)