Spiegelglatte Straßen und starker Schneefall: Winterwetter sorgt für zahlreiche Unfälle auf Deutschlands Straßen. In München fielen Flüge aus.

München/Chemnitz. Blitzeis und Flugausfälle: Der Winter hat am Mittwoch in vielen Teilen Deutschlands nochmal aufgedreht. In Bayern behinderten starke Schneefälle den Verkehr mitunter extrem. Eisglätte führte zu zahllosen Unfällen, am Münchner Flughafen wurden bis zum Vormittag 117 Flüge gestrichen. Auch in Ostdeutschland kam es zu zahlreichen Unfällen. Doch zumeist hatten sich die Autofahrer nach Angaben der Polizei auf den rutschigen Untergrund eingestellt.

In Sachsen geriet ein polnischer Reisebus auf der A 4 kurz vor Hainichen aus noch ungeklärter Ursache ins Schleudern und krachte gegen einen Brückenpfeiler. Wie ein Polizeisprecher in Chemnitz sagte, kam dabei ein 61 Jahre alter Fahrgast ums Leben. Sechs weitere wurden leicht verletzt und mussten behandelt werden.

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Ob Glätte zu dem Unfall geführt hat, konnte die Polizei nicht sagen. Allerdings herrschten zum Zeitpunkt des Unfalls winterliche Bedingungen mit Schnee, Regen und Blitzeis. In Brandenburg zählte die Polizei von Mitternacht bis 08.00 Uhr insgesamt 103 Unfälle, davon seien 25 eindeutig auf Glätte zurückzuführen. Auch auf den spiegelglatten Straßen in Berlin gab es laut Feuerwehr eine Häufung von Sturzverletzungen.

Im Allgäu wurden am Mittwoch zwei Menschen von einer Lawine erfasst. Wie die Polizei in Kempten mitteilte, konnten sie von der Bergwacht geborgen werden. Zum genauen Hergang des Unglücks und dem Gesundheitszustand der Verschütteten war zunächst nichts bekannt. Da nicht ausgeschlossen werden konnte, dass weitere Personen von der Lawine verschüttet wurden, setzten die Einsatzkräfte ihre Suche fort. Die Lawine war in den Mittagsstunden im Bereich der Imbergbahn im Skigebiet Steibis bei Oberstaufen abgegangen.

Auf dem Münchner Flughafen wurden bis zum Mittag 120 Starts und Landungen gestrichen. Tausende Passagiere seien betroffen, sagte ein Sprecher. Die Pisten schneiten immer wieder zu und mussten geräumt und die Maschinen enteist werden.

Besonders angespannt war die Verkehrslage in Niederbayern, am Alpenrand und im Allgäu. Streckenweise gab es meterhohe Schneeverwehungen, einige Straßen waren nicht mehr befahrbar. In Moosthenning im Landkreis Dingolfing-Landau landete ein Schulbus mit 20 Kindern im Straßengraben - verletzt wurde niemand.

Derweil wird der Mittellandkanal trotz steigender Temperaturen frühestens zum Wochenende wieder befahrbar sein. „Die sechs Eisbrecher kommen nur sehr langsam voran“, sagte ein Sprecher der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Mitte in Hannover. Die Binnenschifffahrt im Nordwesten Niedersachsens kommt dagegen langsam wieder in Fahrt. (dpa)