Gezeigt wird diese Woche in Berlin die Mode, die im Herbst/Winter 2012 Trends setzen soll. Designer empfehlen auffällige Accessoires.

Berlin. Die Fashion Week Berlin steht vor der Tür. Gezeigt wird diese Woche die Mode, die im Herbst/Winter 2012 Trends setzen soll. Doch diejenigen, die sich jetzt schon darauf freuen, dass die Tage freundlicher werden und die Temperaturen steigen, treibt die Frage um, was im Trend für das modische Frühjahr liegt.

Dieser hält für nahezu alle Figuren und Altersgruppen etwas Passendes bereit. "Die Zeiten, in denen pro Saison nur ein bestimmter Typ zum Zuge kommt, ist definitiv vorbei", sagte die Berliner Modeberaterin Carla Langner, 30. Für Wagemutige hätten die Modehäuser knalliges Rot, Pink, Orange und Gelb und große Muster im Angebot. Aber auch Menschen, die es dezenter mögen, werden fündig: "Pastellfarben wie Apricot, Rosé und Pistazie sind ebenfalls Trend", erläuterte Langner.

Auch mit auffälligen Stoffmustern kann die modebewusste Frau im Frühling auf sich aufmerksam machen. Streifen, Karos und Kringel sind nach wie vor "in". "Der Retrolook bekommt neuen Schwung", sagte die Modeexpertin. Die Flatterdresses der 20er-Jahre, die Sanduhrschnitte aus den 50er-Jahren und die A-Linie aus den 60er-Jahren hätten die Modedesigner zu ihren Frühlingskollektionen inspiriert.

Doch auch für Menschen, die sich nicht mit pinkfarbenen Pullovern und Karotten auf Kleidern anfreunden können, haben die Designer etwas in petto: die schlichte Mode. "Diese ist an den Stil der 90er-Jahre angelehnt", erklärt Langner. So hat die Kleidung klare Linien, welche die Figur nicht zu sehr betonen. Auf große Kragen, Schmucknähte und Schnörkeleien wird verzichtet. "Dieser Stil ist eine Hommage an den Minimalismus."

Damit der eigene Look trotzdem etwas Schwung bekommt, dürfen sich sowohl Männer als auch Frauen in diesem Frühjahr nach Lust und Laune vieler Accessoires bedienen. "Diese spielen eine wichtige Rolle und dürfen großzügig verwendet werden, auch im Materialmix", sagte die Modeexpertin. Neben Ketten, Armreifen und Broschen mangelt es auch bei der Verschönerung des Kopfes nicht an passenden Produkten. "Es gibt diverse Haarreifen, Spangen, Blumen und Hüte - alles passt wieder zu der Nostalgiewelle und ist Trend."

Männern rät die Expertin zur Zurückhaltung. "So viele Farben wie bei den Frauen sind bei den Herren nicht vertreten." Es dominieren Weiß, Schwarz, Blau und Grau.

Was für die kälteren Jahreszeiten im Trend liegt, zeigt die Berliner Fashion Week. Für die zehnte Runde werden die Zelte vor dem Brandenburger Tor aufgebaut. Vom 18. bis 21. Januar zeigen dort über 50 Designer, unter anderen LaLa Berlin, Hugo by Hugo Boss oder Michael Michalsky ihre Kollektionen für den kommenden Winter 2012. Natürlich wird es auch an Prominenz nicht mangeln. Den größten Andrang wird es bei den Shows von Hugo by Hugo Boss am Donnerstag und der Michalsky Style Nite von Designer Michael Michalsky am Freitagabend geben. Eyan Allen, Chefdesigner von Hugo by Hugo Boss, flog in den vergangenen Jahren schon die Schauspielerinnen Tilda Swinton und Hillary Swank oder Formel-1-Fahrer Lewis Hamilton für die Präsentation ein. Designer Michael Michalsky hingegen setzt bei seinen Shows im Tempodrom auf deutsche Prominenz. Bei ihm geht Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit als Stammgast ebenso durch wie die Topmodels Franziska Knuppe oder Eva Padberg.

"Paris war gestern, Paris ist Chanel und Dior. Berlin ist die Zukunft", stellte der Berliner Modedesigner, 44, kurz vor Beginn der Fashion Week fest. Deutschlands Hauptstadt habe ihre alte Bedeutung als große europäische Modemetropole wieder: "Keine andere Stadt in Europa besitzt dieses Kreativpotenzial an Designerlabels von jungen Designern."