Glamour und Sportler-Outfits, Neonfarben und zarte Pastelle. Die Designer bei der Modewoche in New York haben reichlich Ideen fürs nächste Frühjahr.

New York. Weiche Konturen, betonte Schultern und viel Bein: Das sind die Aspekte, die bei den Kollektionen der New Yorker Modewoche für das Frühjahr und den Sommer 2012 immer wieder auftauchen. Wenn man überhaupt einen gemeinsamen Nenner findet. Denn das Angebot der Designer ist an Vielfalt kaum zu überbieten. Neon-Anoraks, Motorradjacken und Blazer bleiben aktuell. Sie werden ergänzt vom beschwingten Charme der 60er Jahre, von fließenden, oft hauchdünnen Stoffen, die nur wenig verbergen.

Die Präsentationen der Fashion Week ziehen sich über eine Woche. Viele Ideen, die die Modeschöpfer in den ersten Tagen über den Laufsteg schickten, begeisterten das Fachpublikum. Schmale Taillen und weite Schultern schmeichelten der Figur. Geflecht aus Leder, Applikationen in geometrischer Anordnung, Stickereien und Stoffe mit Warhol-Bildern, Motive aus den Tropen und der Tierwelt sorgten für Abwechslung.

Guishem, einer der Newcomer der New Yorker Modeszene, setzte mit asymmetrischen Säumen und kurzen Schleppen Akzente. Altmeister Tommy Hilfiger stellte Hemdkleider und Jumpsuits - also durchgehende Anzüge - vor, die trotz Anleihen bei der klassischen Herrenmode feminin aussahen. Weiterhin zeigte Hilfiger im Retrolook plissierte Röcke mit einer tiefer liegenden Taille. Ungewöhnlich waren seine streng geschnittenen Lederkostüme; umso lockerer wirkten die grob gestrickten, weiten Pullover mit bunten Streifen über einem Bikini.

Andere US-Designer orientierten sich am Sport. Joseph Altuzarra zog seinen Models Motorradjacken an. Alexander Wang ließ sich vom Outfit der Rennfahrer inspirieren. Jason Wu kombinierte Stoffe, die sonst Athleten tragen, mit Seide und Organza.

Donna Karan, Pionierin des urbanen New Yorker Schicks, bestach zunächst mit klassischen Entwürfen für den Büroalltag. Dann überraschte sie bei einer zweiten Schau am Montag mit verführerischen Kleidern für den Abend. Karan ließ dafür die Stoffe unter anderem mit Masken bedrucken.

Victoria Beckham steckte ihre Models in hautenge Kleider mit metallenen Trägern. Atemberaubend war die Serie ihrer Jacken, darunter ein Anorak aus hauchdünnem, weißem Stoff und eine Bomberjacke aus Seide.

Was die Farbwahl im kommenden Frühjahr angeht, scheint aus Sicht der New Yorker Schauen fast alles erlaubt - von grellen Neontönen bis zu zartesten Pastells.

Das US-Modespektakel geht an diesem Donnerstag zu Ende. Es folgen andere große Schauen in London (ab 16. September), Mailand (ab 21. September) und Paris (ab 27. September).