Ex-Treberhilfe- Geschäftsführer Harald Ehlert soll noch luxuriöser gelebt haben als bisher bekannt.

Berlin. Neue Vorwürfe gegen den früheren Treberhilfe-Geschäftsführer: Es war wohl nicht nur der Maserati als Dienstwagen, den sich Harald Ehlert leistete. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ (Montag) soll er noch luxuriöser gelebt haben als bisher bekannt. Wie das Blatt schreibt, seien in einem Feinkostgeschäft auf Kosten der Treberhilfe vergangenes Jahr unter anderem Jakobsmuscheln und Hummer im Wert von mindestens 5000 Euro gekauft worden. „Der Spiegel“ beruft sich auf einen vorläufigen 600-Seiten-Bericht, der der Staatsanwaltschaft Berlin vorliege. Ein Sprecher wollte sich dazu nicht äußern.

Ehlert, der sich in den vergangenen Wochen zur „Maserati-Affäre“ nicht mehr äußern wollte, war am Sonntag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Wie der „Spiegel“ weiter berichtet, wurde auf Kosten der Obdachlosenbetreuung Ehlerts Dienstvilla im brandenburgischen Caputh für Hunderttausende von Euro renoviert. Dort sollen mit dem Geld Sauna und Whirlpool in die Villa eingebaut und das Bootshaus sowie der Steg erneuert worden sein. Das Ganze soll mehr als 200000 Euro gekostet haben.

Im Garten sei ein knapp 50000 Euro teurer Seminarpavillon für Kurse der Sozialarbeiter errichtet worden. Ehlert soll für Bootshaus und Wohnung in der Villa zuletzt eine Miete von gut 870 Euro gezahlt haben. Die RBB-„Abendschau“ hatte am Freitag berichtet, dass die Treberhilfe weitere millionenschwere Immobilien gekauft und sich dabei hoch verschuldet hatte. Die Berliner Treberhilfe betreut in der Hauptstadt mit rund 280 Mitarbeitern in verschiedenen Einrichtungen gut 2900 junge Obdachlose. Sie ist in die Schlagzeilen gekommen, weil Ehlert ein teures Maserati-Sportcoupé als Dienstwagen angeschafft hatte und ein höheres Gehalt als Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bezogen haben soll. Gegen den früheren Geschäftsführer ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf Untreue.