Fischer wird zweiter Mann an der Spitze der Treberhilfe. Der bisherige alleinige Geschäftsführer Ehlert lässt sein Amt seit Donnerstag ruhen.

Berlin. Nach dem Skandal um die umstrittene Nutzung eines Maserati-Luxuswagens ist die Spitze der Treberhilfe in Berlin neu geordnet worden. Nach Angaben der Diakonie ist am Freitag Jens Fischer zum zweiten Geschäftsführer der Treberhilfe gGmbH neben Harald Ehlert ernannt worden. Der bisherige alleinige Geschäftsführer Ehlert lässt sein Amt seit Donnerstag ruhen.

Der Maserati der Treberhilfe war in Mecklenburg-Vorpommern mit zu hoher Geschwindigkeit geblitzt worden. Als bekannt wurde, wem der Luxus-Sportwagen gehört, waren Ehlert und die gemeinnützige Treberhilfe öffentlich unter Druck geraten. Eine der Hauptaufgaben der Treberhilfe ist die Betreuung von Obdachlosen.

Am Freitag hat sich außerdem der neu gegründete Aufsichtsrat der gemeinnützigen GmbH konstituiert. Ihm gehört u.a. die frühere Berliner Sozialsenatorin Heidi Knake-Werner (Linke) an. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Thomas Dane, der Vorstand des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Ehlert, der sich ursprünglich selbst auch im Aufsichtsrat gesehen hatte, gehört nicht dazu.

Im Sog des Skandals hatte Ehlert seine Geschäftsführeranteile an der gemeinnützigen Treberhilfe (gGmbH) an den Verein Treberhilfe e.V. abgetreten. Die Diakonie teilte am Abend mit, dass er dafür mit 15 500 Euro den Betrag zurück erhalten hat, den er ursprünglich persönlich eingezahlt hatte. Alle Maßnahmen seien inzwischen notariell beurkundet worden.

Der Fall hatte am Donnerstag auch das Abgeordnetenhaus beschäftigt. Sozialsenatorin Carola Bluhm (Linke) kritisierte im Parlament: „Der Senat hält einen Maserati keineswegs für einen angemessenen Dienstwagen für ein derartiges gemeinnütziges Unternehmen.“ Die Umstrukturierung der Treberhilfe sei nötig geworden, um solche und andere Misstände künftig zu verhindern.