Der Chef der Berliner Obdachlosenhilfe wurde mit seinem Dienstwagen auf der B 198 geblitzt. Er war mit einem 114.000 Euro teuren Maserati unterwegs.

Berlin. Tempo 70 war erlaubt, er wurde mit 96 km/h geblitzt: So schnell fuhr ein Maserati mit Berliner Kennzeichen über die B 198 an der Müritz. Als die Beamten die Daten aus der Radaranlage auswerteten, staunten sie nicht schlecht: Besitzer des 114.000-Euro-Sportwagens ist die Treberhilfe Berlin, eine gemeinnützige GmbH, die sich um die Ärmsten der Armen Berlins kümmert - darunter viele Obdachlose - und wiederum zur Hälfte ihrem Chef, Harald Ehlert, gehört.

Der nutzt das 400-PS-Auto als Dienstwagen, lässt sich darin von einem Fahrer chauffieren. Für den "Sozialinvestor" (Ehlert über Ehlert) ganz normal. Man müsse auch einmal zeigen, dass Sozialwirtschaft eine unternehmerische Tätigkeit sei. Jetzt hat der Chef erst mal einen Gerichtstermin. Da der rasende Fahrer nicht ermittelt werden konnte, soll Ehlert ein Fahrtenbuch führen. Dies lehnt er ab.