40.000 Leichen seien bereits geborgen. Rund 100.000 Tote werden jedoch noch unter den Trümmern befürchtet.

Port-au-Prince. Bei dem Erdbeben in Haiti sind nach offiziellen Angaben bis zu 140.000 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 40.000 Leichen seien bereits bestattet worden, sagte der für die Innere Sicherheit zuständige Minister Aramick Louis am Freitag. Weitere 100.000 Tote würden noch unter den Trümmern befürchtet. Die größte Sorge der Regierung sei an Anstieg der Gewalt. Es würden immer mehr Straßenbanden durch die verwüstete Hauptstadt Port-au-Prince ziehen.

Drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben ist die Verzweiflung der Menschen über die nur schleppend anlaufende Hilfe in offene Wut umgeschlagen. In der Hauptstadt Port-au-Prince errichteten Haitianer Straßensperren aus Leichen, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Das Beben der Stärke 7 hat die ohnehin schlechte Infrastruktur des ärmsten Landes der westlichen Hemisphäre weitgehend zerstört. So können die Hilfsorganisationen aus 30 Ländern ihre Arbeit nur allmählich aufnehmen.

Auch deutsche Helfer sind mittlerweile vor Ort: Am Freitag trafen Mitarbeiter des Technischen Hilfswerks (THW) in der verwüsteten Hauptstadt Port-au-Prince ein. Die Einsatzkräfte würden nun Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung aufbauen und das gesäuberte Wasser an die Bevölkerung verteilen, teilte das THW mit. Mit den Anlagen könnten rund 6000 Liter Trinkwasser in der Stunde produziert werden, womit etwa 30.000 Menschen versorgt werden könnten.