Arbeiten an einem Raumfahrzeug für bemannte Ausflüge zu einem Asteroiden und vielleicht sogar zum Mars sollen in Schwung kommen.

Washington. Es soll ein Meilenstein sein, mit dem bemannte Reisen ins tiefe All möglich werden könnten. Die Nasa will ein neues Raumfahrzeug entwickeltn, zunächst für dreiwöchige Missionen mit einer vierköpfigen Besatzung, wie die US-Raumfahrtbehörde am Dienstag mitteilte. Enden werden die künftigen Ausflüge mit einer Landung im Pazifik. Eines Tages sollen sie sogar zu einem Asteroiden und dann zum Mars führen sollen,. Das neue Raumfahrzeug soll die ausrangierten Space Shuttles ersetzen.

Das neue Multi-Purpose Crew Vehicle (MPCV) soll auf Designs basieren, die ursprünglich für das Orion-Kapsel-System vorgesehen waren, erläuterte die Nasa.

Orion war Teil des Constellation- Programms der Behörde, das nach langer Zeit wieder Menschen auf den Mond bringen sollte. Präsident Barack Obama hatte das Programm im vergangenen Jahr gestrichen – mit der Zielvorgabe für die Nasa, bis 2025 Menschen zu einem Asteroiden zu bringen und dann möglichst bis 2035 zum Mars.

Das Unternehmen Lockheed Martin, das zuvor auch den Orion-Auftrag erhalten hatte, soll das neue Vehikel mit einer „Wohnfläche“ von neun Kubikmetern entwickeln. Eine Modifizierung der Orion-Pläne sei billiger als nach ganz neuen Designs zu suchen, zitierte das Raumfahrt-Portal „space.com“ Nasa-Vertreter.

Nach ihren Angaben gewährleistet das Design, dass das neue Vehikel beim Start, dem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre und der Landung zehn Mal sicherer ist als seine Vorgänger: die Space-Shuttle.

Die Space-Shuttle sollen im Sommer stillgelegt werden. Zurzeit befindet sich die Raumfähre „Endeavour“ auf ihrem Abschiedsbesuch bei der Internationalen Raumstation ISS, danach ist eine letzte Shuttle-Mission für Juli geplant.

Das MPVC soll nach weiteren Angaben von einer schweren Rakete, die ebenfalls entwickelt wird, ins All befördert werden. Der US-Kongress hatte die Nasa im vergangenen Jahr angewiesen, das Fahrzeug und die Rakete bis 2016 startbereit zu haben. Aber die Behörde hat bereits angedeutet, das wohl mehr Zeit benötigt werde.

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Mission geglückt: Die US-Raumfähre „Endeavour“ hat am Mittwoch zum letzten Mal an die Internationale Raumstation ISS angedockt. Der Shuttle brachte zur Abschiedsvisite sechs Astronauten mit, fünf Amerikaner und einen Italiener. Auf sie kommen nun arbeitsreiche Tage zu. Viermal sollen Crewmitglieder aussteigen, um die ISS aufzumöbeln. Der erste Außeneinsatz steht am Freitag an. Mit im Gepäck ist auch ein von deutschen Wissenschaftlern mitentwickelter Teilchendetektor, den es zu installieren gilt. Das 6,8 Tonnen schwere „Alpha Magnetic Spectrometer 2“ (AMS-2) Gerät soll unter anderem Wissenswertes zur Antimaterie, zur Dunklen Materie und zum Ursprung kosmischer Strahlen erkunden.

Nach der Rückkehr von ihrem 25. Flug am 1. Juni wird die „Endeavour“ im Wissenschaftszentrum in Los Angeles ausgestellt. Die Nasa hat nur noch einen weiteren Shuttle-Flug geplant: Anfang Juli soll die „Atlantis“ ins All starten. Danach ist die drei Jahrzehnte währende Ära der wiederverwendbaren Raumfähren endgültig vorbei. (dpa)

(dpa/abendblatt.de)