Im letzten Moment startete die Raumfähre doch nicht in den Weltraum. Ein Heizgerät sei ausgefallen, hieß es. Nächster Start: Frühestens Sonntag.

Cape Canaveral. Eine Vielzahl technischer Probleme hat den für Freitag geplanten Start der US-Raumfähre „Endeavour“ zur Internationalen Raumstation ISS verhindert. So hätten die Regelung für das Brennstoffzellensystem und die Elektrobox für die Nutzlastkontrolle nicht vorschriftsmäßig funktioniert, sagte Startdirektor Mike Leinbach von der Luft- und Raumfahrtbehörde NASA auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida). Zudem seien die Notfall-Landeplätze in Europa wegen schlechten Wetters geschlossen gewesen. Die nächste Startversuch könne nicht vor Montag stattfinden.

Der Shuttle sollte seine 25. und letzte Reise um 15.47 Uhr Ortszeit (21.47 Uhr deutscher Zeit) antreten. Dazu hatte sich Präsident Barack Obama mit seiner Familie angesagt. Zudem waren Hunderttausende Zuschauer an die Space Coast gekommen.

Die sechsköpfige Crew unter Commander Mark Kelly soll das Alpha-Magnet-Spektrometer AMS-02 und zahlreiche Ersatzteile zur Station bringen. Der vier Meter hohe, knapp sieben Tonnen und 1,5 Millarden Euro teure Teilchendetektor, der unter maßgeblicher deutscher Beteiligung entstand, dient der Suche nach Antimaterie im Universum. Während des zweiwöchigen Fluges sind vier Ausstiege von Shuttle-Astronauten zu Wartungsarbeiten an der Station vorgesehen.

Die „Endeavour“ war am 7. Mai 1992 zu ihrem Erstflug gestartet. Am 28. Juni soll auch die „Atlantis“ als letzte dann noch verbliebene Raumfähre ihren letzten Flug antreten. Danach wird das Shuttle-Programm, das am 12. April 1981 aufgelegt worden war, nach insgesamt 135 Missionen aus Kosten- und Sicherheitsgründen eingestellt. Bei 86 Flügen waren auch Nutzlasten aus Europa an Bord. (dapd)