Die ausgemusterten Raumgleiter, wie die berühmte “Discovery“ und die “Endeavour“, werden in Florida und Kalifornien ausgestellt.

Washington. Dreißig Jahre nach dem ersten Flug eines Space Shuttles hat die US-Raumfahrtbehörde die letzte Ruhestätte für die ausrangierten Raumgleiter bekanntgegeben. Die „Atlantis“, die im Sommer den letzten Flug des Shuttle-Programms absolvieren soll, werde im Kennedy Space Center in Florida ausgestellt, sagte Nasa-Chef Charles Bolden am Dienstag. Die „Endeavour“, die Ende des Monats letztmalig zur Internationalen Raumstation ISS aufbricht, werde das California Science Center in Los Angeles bereichern. Die „Discovery“, die im März abschließend ins All flog, soll demnach im Nationalen Luft- und Raumfahrtmuseum in der Nähe von Washington stehen.

Der Prototyp „Enterprise“, der niemals ins All flog, kann den Angaben zufolge künftig auf dem in New York vor Anker liegenden Flugzeugträger „Intrepid“ besichtigt werden. „Jedes Shuttle hat Geschichten zu erzählen und Geschichte zu teilen“, sagte Bolden. „Sie werden nicht aufhören, zu inspirieren und ein Teil Amerikas zu sein.“ Rund zwei dutzend Standorte hatten sich beworben, eines der ier Space Shuttles ausstellen zu dürfen.

Die „Columbia“ war am 12. April 1981 als erster Raumgleiter ins All geflogen. Das Shuttle explodierte bei einer Mission 2003 beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre, alle sieben Astronauten an Bord starben. Das Shuttle „Challenger“ verunglückte ebenfalls. Sieben Astronauten kamen ums Leben, als das Raumschiff 1986 kurz nach dem Start explodierte.

Nach dem „Columbia“-Unglück hatte der damalige Präsident George W. Bush das Ende der Shuttle-Ära verkündet und das Constellation-Programm gestartet, das zur traditionellen Kombination aus Trägerrakete und Raumkapsel zurückkehrt. Ursprünglich war der erste Start 2012 geplant, wegen Sparzwängen dürfte die Orion-Kapsel in abgespeckter Version nun aber frühestens 2015 einsatzbereit sein. Für einige Jahre müssen US-Raumfahrer deshalb an Bord einer russischen Sojus-Kapsel mitreisen – für rund 50 Millionen Dollar pro Ticket.