Das Hamburger Team um Skip John Jahr besiegte die Schweiz mit 8:7, hat aber nur noch eine theoretische Chance auf die Halbfinalteilnahme.

Abendblatt.de hält Sie über das Olympia-Geschehen am Freitag auf dem Laufenden:

+++ Hanyu gewinnt als erster Japaner Eiskunstlauf-Gold bei den Männern +++

20.10 Uhr: Yuzuru Hanyu hat als erster japanischer Eiskunstläufer die Goldmedaille bei Olympischen Winterspielen gewonnen. Der 19-Jährige siegte in Sotschi vor dem Kanadier Patrick Chan. Bronze ging an den Kasachen Denis Ten. Peter Liebers aus Berlin sicherte bei seiner Olympia-Premiere mit Platz acht die beste Platzierung eines Deutschen seit dem vierten Platz von Rudi Cerne bei den Spielen 1984. Nicht mehr teilnehmen wegen einer Rückenverletzung konnte der russische Olympiasieger Jewgeni Pluschenko.

+++ Freitag und Kraus überstehen Quali, Freund verzichtet auf Start +++

19.40 Uhr: Severin Freund hat auch ohne einen Einsatz in der Qualifikation seine Medaillenambitionenfür das Springen von der Großschanze untermauert. Der 25-Jährige kam bei den Olympischen Winterspielen am Freitag auf eine starke Trainingsweite von 135,0 m. Aufgrund seiner Top-10-Platzierung im Weltcup ist Freund wie auch Andreas Wellinger automatisch für den olympischen Wettkampf am Sonnabend in Krasnaja Poljana qualifiziert. Marinus Kraus als bester Deutscher und Richard Freitag überstanden die Qualifikation ohne Probleme.

Kraus, der Andreas Wank aus dem deutschen Team für die Olympia-Entscheidung von der Großschanze verdrängt hatte, sorgte mit einem Sprung auf 130,0 m (120,2 Punkte) für den viertbesten Wert der Qualifikation. Wellinger kam auf 128,0 m, Freitag belegte nach einem Satz auf 118,5 m (104,4) Position 21. Der Pole Kamil Stoch verzichtete fünf Tage nach seinem Gold-Triumph von der Normalschanze wie Freund auf einen Quali-Start. „Ich möchte mit dem guten Gefühl des Probedurchgangs in den Wettkampf gehen“, sagte Freund.

+++ Weißrussische Ski-Freestylerin Zuper gewinnt Gold im Sprung +++

19.30 Uhr: Die weißrussische Ski-Freestylerin Alla Zuper hat die Goldmedaille im Sprung gewonnen. Die 34-Jährige profitierte am Freitag im Finale der besten Vier auch von den Fehlerinnen der Konkurrenz und triumphierte mit 98,01 Punkten. Die Chinesin Mengtao Xu holte Silber, Vancouver-Olympiasiegerin Lydia Lassila aus Australien sicherte sich trotz eines Sturzes Bronze. Der zweimaligen Silbermedaillengewinnerin Nina Li blieb nur der vierte Platz. Deutsche Teilnehmerinnen waren nicht am Start.

+++ Deutsche Curler feiern ersten Sieg +++

19:01 Uhr: Die deutschen Curler haben bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi im sechsten Anlauf ihren ersten Sieg gefeiert. Das Hamburger Team um Skip John Jahr besiegte die Schweiz mit 8:7, hat aber nur noch eine theoretische Chance auf die Halbfinalteilnahme.„Schade, selbst wenn wir die letzten drei Spiele gewinnen, wird es am Ende wohl nicht mehr reichen“, sagte Bundestrainer Martin Beiser. Die Auswahl des Deutschen Curling-Verbandes (DCV) zeigte sich gegen die Eidgenossen verbessert und machte mit einem starken Finish (2:0 im vorletzten End) den Sieg klar.

Am Morgen musste das Hamburger Team noch einen weiteren Dämpfer hinnehmen. Gegen die USA gab es nach einer mäßigen Vorstellung eine 5:8-Pleite. Die Entscheidung fiel im siebten End, als die Amerikaner ein zweites Mal vier Punkte verbuchten. „Ich habe wie ein Anfänger gespielt. Und wenn man wie ein Anfänger spielt, kann man einfach nicht gewinnen“, sagte Jahr.

+++ Britin Yarnold gewinnt Gold im Skeleton +++

18.30 Uhr: Die britischen Skeleton-Frauen haben ihr Gold-Abo bei Olympischen Winterspielen verlängert. Vier Jahre nach dem Premieren-Triumph von Amy Williams in Vancouver feierte Elizabeth Yarnold im Sanki Sliding Center von Sotschi einen souveränen Erfolg. Nach vier Läufen hatte die 25-Jährige einen Vorsprung von 0,97 Sekunden auf die US-Amerikanerin Noelle Pikus-Pace. Bronze ging an die Russin Jelena Nikitina.

Das deutsche Trio hatte mit der Medaillenvergabe von Beginn an nichts zu tun. Beste war die Vancouver-Dritte Anja Huber (Berchtesgaden) als Achte. Ihr Rückstand aufs Podium betrug 0,94 Sekunden. Zehnte wurde Sophia Griebel (Suhl), Marion Thees (Friedrichroda) landete auf dem 13. Rang.

+++ Putin besucht USA-Haus vor Eishockey-Duell – „Vielleicht komme ich“ +++

18.00 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Abend vor dem Eishockey-Duell der Gastgeber gegen die USA bei den Olympischen Spielen das amerikanische Haus in Sotschi besucht. Dabei stellte der Kremlchef am Freitag in Aussicht, sich das mit Spannung erwartete Vorrundenspiel persönlich in der Halle anzusehen. „Vielleicht komme ich“, sagte Putin nach Angaben der Agentur Itar-Tass. „Ich versichere euch, bei uns gibt es viele Fans, die die amerikanischen Spieler kennen und mögen.“. Die beiden Teams treffen an diesem Sonnabend in dem prestigeträchtigen Duell aufeinander.

+++ Kaum Medaillenchancen für Skeleton-Pilotinnen – Huber fällt zurück +++

17.45 Uhr: Die deutschen Skeleton-Pilotinnen haben sich vor dem letzten Lauf bei den Olympischen Winterspielen von Sotschi noch weiter von den Medaillenrängen entfernt. Anja Huber fiel am Freitag im dritten von vier Durchgängen auf der Eisbahn im Sanki Sliding von Rang sieben auf acht zurück. Die Berchtesgadenerin hat 2,13 Sekunden Rückstand auf die führende Weltcup-Gesamtsiegerin Elizabeth Yarnold aus Großbritannien, die im dritten Lauf Bahnrekord fuhr. Auf die drittplatzierte Russin Jelena Nikitina fehlt Huber über eine Sekunde. Zweite ist Noelle Pikus-Pace aus den USA. Sophia Griebel und Marion Thees liegen abgeschlagen zurück.

+++ ARD: IOC hält Ergebnisse von Doping-Nachtests zurück +++

17.30 Uhr: Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hält einem ARD-Bericht zufolge Ergebnisse der Doping-Nachtests der Olympischen Spiele 2006 in Turin zurück. Das nationale Olympische Komitee Estlands bestätigte der ARD, dass eine mittlerweile zurückgetretene Langläuferin nachträglich positiv getestet worden sei. Die Information habe es vom IOC bereits am 6. Dezember vergangenen Jahres erhalten.

Mit der möglichen Zurückhaltung von Informationen könnte das IOC Negativ-Schlagzeilen während der Spiele in Sotschi verhindern wollen. „Wir haben da einen klaren Ablauf und halten uns an Vertraulichkeit“, sagte IOC-Kommunikationsdirektor Mark Adams. Laut IOC soll der Nachtest-Prozess „noch im Gange“ sein.

+++ Domracheva gewinnt erneut – Deutsche enttäuschen +++

16.37 Uhr: Darja Domracheva hat ihr zweites Biathlon-Gold bei den Olympischen Winterspielen von Sotschi gewonnen. Die 27 Jahre alte Weißrussin setzte sich am Freitag in Krasnaja Poljana nach 15 Kilometern gegen die Schweizerin Selina Gasparin durch. Bronze ging an Domratschewas Landsfrau Nadeschda Skardino. Schon am Dienstag hatte Domratschewa das Verfolgungsrennen für sich entschieden.

Für die deutschen Biathletinnen endete der Klassiker wie die beiden Olympia-Rennen zuvor mit einer Enttäuschung. Beste des DSV-Quartetts war noch die 20 Jahre alte Olympia-Debütantin Laura Dahlmeier auf Rang 13. Evi Sachenbacher-Stehle verpasste durch drei Fehlschüsse bei der ersten Schießeinlage eine bessere Platzierung und wurde 20. Franziska Hildebrand wurde 38. Die 19-jährige Franziska Preuß gab nach fünf Fehlschüssen auf. Die 36 Jahre alte Andrea Henkel, derzeit beste deutsche Skijägerin, hatte wegen ihrer Erkältung auf einen Start verzichtet, um sich für die nächsten Rennen zu schonen.

+++ Sprinterin Herrmann Schlussläuferin der Frauen-Staffel +++

16.19 Uhr: Deutschlands beste Sprinterin Denise Herrmann (Oberwiesenthal) wird am Sonnabend bei den Olympischen Spielen in Sotschi als Schlussläuferin der deutschen 4x5-Kilometer-Langlaufstaffel an den Start gehen. Zuvor absolvieren Nicole Fessel (Oberstdorf) und Steffi Böhler (Ibach) die Strecken im klassischen Stil, Claudia Nystad (Oberwiesenthal) läuft als dritte Starterin im freien Stil. Klarer Goldfavorit sind am Samstag (11.00/14.00 Uhr MEZ/OZ) die Norwegerinnen Heidi Weng, Therese Johaug, Astrid Jacobsen und Marit Björgen. Norwegen hat seit der Goldmedaille bei Olympia 2010 in Vancouver alle zehn Staffeln bei Weltmeisterschaften und Weltcups gewonnen.

+++ Skeleton-Pilot Rommel bleibt Siebter +++

15.57 Uhr: Skeleton-Pilot Frank Rommel hat zur Halbzeit bereits deutlichen Rückstand auf die Medaillenränge. Der Eisenacher blieb am Freitag im zweiten von vier Durchgängen auf dem siebten Rang und liegt mehr als eine Sekunde hinter dem drittplatzierten Amerikaner John Daly. Mehr als zwei Sekunden vor Rommel geht der Russe Alexander Tretjakow als überlegen Führender in die beiden abschließenden Durchgänge am Samstag. Der Lette Martins Dukurs ist Zweiter bei den Winterspielen von Sotschi. Alexander Kröckel aus Oberhof fiel im zweiten Lauf von Rang acht weiter zurück und hat keine Chance mehr auf Edelmetall.

+++ Sotschi-Wetter trifft besonders Langläufer und Biathleten +++

15.26 Uhr: Das warme Wetter in Sotschi beeinflusst laut der Trainingswissenschaftlerin Sandra Ückert vor allem die olympischen Ausdauerdisziplinen. Je höher die Temperaturen seien, desto schwerer sei es für die Athleten, die entstehende Körperwärme nach außen abzugeben, sagte die Wissenschaftlerin am Freitag der dpa. „Wenn das nicht möglich ist, steigt die Körpertemperatur an. Das wirkt sich dann negativ auf die Leistung aus.“ Deshalb sehe man nun Wintersportler in kurzen Shirts und Hosen. „Das ist das einzige, was sie während des Wettkampfes tun können.“ Zudem sei der Schnee in schwer zu fahrender Konstitution. „Das kommt auch im Langlauf und Biathlon noch erschwerend hinzu. Die trifft es im Moment am härtesten“, so Ückert.

+++ Teichmann wird Achter und flucht übers Wetter in Sotschi +++

15.04 Uhr: Axel Teichmann beendete die 15 Kilometer Langlauf auf einem guten achten Platz. Zufrieden gab sich der 34-Jährige nach dem Rennen jedoch nicht. „Das war wohl das wärmste Rennen, das ich je gelaufen bin. Dabei bin ich Skilangläufer geworden, um auf Schnee Wettkämpfe zu laufen, und nicht auf so einer Pampe mit einer Wasserauflage“, fluchte Teichmann über das warme Wetter in Sotschi.

+++ Mäßiger Auftakt für deutsche Skeleton-Männer +++

14.30 Uhr: Die deutschen Skeleton-Piloten sind schwach ins Olympia-Rennen gestartet. Frank Rommel lag am Freitag nach dem ersten von insgesamt vier Durchgängen auf der Bahn im Sanki Sliding Center auf dem siebten Rang. Der Eisenacher hatte schon 1,24 Sekunden Rückstand auf den führenden Alexander Tretjakow. Der Russe erzielte Start- und Bahnrekord. Hinter Weltmeister Tretjakow war Weltcup-Gesamtsieger Martins Dukurs aus Lettland Zweiter vor dem US-Piloten Matthew Antoine. Alexander Kröckel aus Oberhof landete vorerst auf Rang acht.

„Ich beim Start beim ersten Schritt leider weggerutscht, so hat mir etwas die Beschleunigung gefehlt beim Start“, sagte Rommel bei der ARD und bezeichnete seine Fahrt als „solide“. „Jetzt versuche ich mich, Stück für Stück nach vorne zu arbeiten.“ Auf den Bronzerang fehlen ihm drei Zehntelsekunden.

+++ Kostelic verpasst Gold trotz Hilfe des Vaters +++

13.27 Uhr: Der Schweizer Skirennfahrer Sandro Viletta ist überraschend Olympiasieger in der Super-Kombination. Viletta fuhr am Freitag nach Rang 14 in der Abfahrt im Slalom nach ganz nach vorn. In 2:45,20 Minuten lag der 28-Jährige in Krasnaja Poljana 34 Hundertstelsekunden vor dem Kroaten Ivica Kostelic. Dessen Vater Ante hatte den schwierigen Slalom gesetzt. Kostelic galt wegen seiner starken Abfahrt am Morgen als Gold-Favorit. Rang drei ging an den Italiener Christof Innerhofer, der bei diesen Winterspielen bereits Abfahrts-Bronze gewonnen hatte. Deutsche hatten sich für die Super-Kombination nicht qualifiziert.

Viletta holte bei den Winterspielen von Sotschi das zweite Schweizer Gold nach Abfahrerin Dominique Gisin. Er hatte bislang im alpinen Weltcup keinen Podestplatz erreicht, mit Platz vier bei der Super-Kombination in Wengen vorigen Monat aber aufhorchen lassen. Viletta ist der erste Schweizer Kombinations-Olympiasieger überhaupt.

Bis auf Kostelic hatten die anderen Favoriten mit dem Rennausgang nichts zu tun. Alexis Pinturault schied kurz vor dem Slalom-Ziel aus. Vancouver-Olympiasieger Bode Miller konnte nach schwächerer Abfahrt im Slalom kaum Boden gut machen und wurde Sechster. Kombinations-Weltmeister Ted Ligety aus den USA verpasste die Top 10.

+++ 70 Prozent der Deutschen schauen Olympia +++

13.05 Uhr: Die Olympischen Winterspiele erweisen sich als der erhoffte Quotengarant. 50,90 Millionen TV-Zuschauer haben in der ersten Woche die Wettkämpfe in Sotschi bei ARD und ZDF verfolgt. Das entspricht nach neuen Angaben der Fernsehsender etwa 70 Prozent der Deutschen. Das Zuschauerinteresse sei bereits bei Halbzeit höher als bei den Winterspielen 2010 in Vancouver. Damals waren insgesamt 50,18 Millionen Zuschauer bei den Live-Berichten dabei gewesen. Auch mit der Resonanz auf ihr Online-Angebot sind die öffentlich-rechtlichen Sender sehr zufrieden. Insgesamt wurden die Livestreams von ARD und ZDF während der ersten Woche 14,3 Millionen Mal aufgerufen. Der Spitzenwert wurde am vorigen Dienstag mit 3,6 Millionen Abrufen erzielt.

+++ Hackl weist Hüfner-Kritik zurück: altersbedingte Wachablösung +++

12.46 Uhr: Rodel-Legende Georg Hackl hat die Kritik von Silbermedaillengewinnerin Tatjana Hüfner am Verband als „überhaupt nicht zutreffend“ zurückgewiesen. „Tatjana ist die letzten Jahre einsam an der Weltspitze voraus gerodelt. Jetzt hat eine Wachablösung stattgefunden, die einfach nur altersbedingt ist, und da darf sie sich nicht beschweren“, sagte der dreimalige Olympiasieger Hackl am Freitag in der ARD. Hüfner solle sich über Silber freuen „und nicht die Stimmung schlechtmachen“.

Vancouver-Olympiasiegerin Hüfner hatte sich nach Platz zwei bei den Winterspielen von Sotschi über mangelnde Unterstützung im Verband beklagt. „Es wurde gerade mir persönlich schwer gemacht und mir wurden viele Steine in den Weg gelegt“, sagte sie am Dienstag. Hackl präparierte die Schlitten der bayerischen Olympiasieger Felix Loch, Natalie Geisenberger und die Doppelsitzer Tobias Wendl/Tobias Arlt in Krasnaja Poljana. „Man bringt einem Esel nicht das Fingerpfeifen bei, man macht aus einem mittelmäßigen Sportler keinen Superrodler“, erklärte er zum Erfolgsgeheimnis. „Wir haben die richtigen Sportler dafür, sie haben die charakterlichen Fähigkeiten, dass sie gut miteinander umgehen, dass sie teamfähig sind.“

+++ Kombinierer Kircheisen darf hoffen: Interne Ausscheidung +++

12.22 Uhr: Björn Kircheisen darf doch noch auf einen Einsatz bei den Olympischen Winterspielen hoffen. Der Ersatzmann der deutschen Nordischen Kombinierer kann sich in einer internen Ausscheidung am Sonnabend einen Startplatz für den Einzel-Wettbewerb mit dem Springen auf der Großschanze ergattern. „Björn ist ein gestandener und verdienstvoller Athlet. Er soll eine Chance erhalten“, begründete Bundestrainer Hermann Weinbuch seine Entscheidung. Der 30 Jahre alte Kircheisen gewann in seiner Erfolgskarriere bisher drei Olympia-Medaillen und zehnmal Edelmetall bei Weltmeisterschaften. Für Gold reichte es allerdings noch nie. Beim Einzel-Wettbewerb mit dem Springen von der Normalschanze am vergangenen Mittwoch, in dem Eric Frenzel triumphierte und auch die anderen drei DSV-Kombinierer in den Top Ten landeten, war er nur Zuschauer gewesen. „Ich habe die Hoffnung, dass ich einen Start bekomme. Ich kämpfe darum“, sagte Kircheisen.

+++ Teichmann Achter bei Colognas Triumph über 15 Kilometer +++

12.08 Uhr: Auf den Spuren von Stefanie Böhler ist Axel Teichmann in seinem letzten olympischen 15-Kilometer-Rennen zu einem Top-Ten-Platz gestürmt. Beim zweiten Langlauf-Olympiasieg des Schweizers Dario Cologna in Krasnaja Poljana belegte der 34 Jahre alte Bad Lobensteiner am Freitag einen hervorragenden achten Platz. Tags zuvor hatte Böhler über 10 Kilometer Rang sechs geschafft. „Ich bin eigentlich Wintersportler geworden, um meinen Sport im Winter zu betreiben und nicht im Sommer. Es war definitiv das wärmste Rennen meiner Karriere“, sagte Teichmann über die Bedingungen des Klassik-Rennens bei Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt. Auch Hannes Dotzler aus Sonthofen als Elfter und Jens Filbrich aus Frankenhain als 14. konnten sich im Vorderfeld platzieren.

„Wir gehören zur Weltspitze. Das stimmt uns optimistisch für die Staffel am Sonntag“, bilanzierte Bundestrainer Frank Ullrich zufrieden. „Das war das härteste Rennen meiner Karriere. Mir kam der 15er heute vor wie ein 30er“, gestand Filbrich in der ARD. Tim Tscharnke aus Biberau beendete das Rennen als 26. Cologna setzte sich schon nach fünf Kilometern an die Spitze des Feldes und gab die Führung nicht mehr ab. Unter den Augen ihres Königs Carl XVI. Gustaf demonstrierten die schwedischen Langläufer im zweiten Distanzrennen der Spiele ihre Stärke und eroberten durch Johan Olsson und Daniel Richardsson Silber und Bronze. Zwei Zehntelsekunden hinter Richardsson kam der finnische U23-Weltmeister Ilvo Niskanen auf den undankbaren vierten Platz.

+++ Rodeln hängt Biathlon ab: Fast sieben Millionen feiern Staffel-Gold +++

10.52 Uhr: Deutschlands TV-Zuschauer haben Rodeln als olympische Lieblingsdisziplin gewählt. 6,94 Millionen feierten am Donnerstag das Staffel-Gold von Natalie Geisenberger, Felix Loch, Tobias Wendl und Tobias Arlt vor dem Bildschirm. Damit hängte die Rodel-Übertragung im ZDF sogar Biathlon ab. 5,35 Millionen Fans hatten sich zuvor mit Erik Lesser über den Gewinn der Silbermedaille gefreut. Nur bei den Marktanteilen stimmte die alte Hackordnung. Biathlon lag mit 37,4 Prozent knapp vor Rodeln mit 37,1 Prozent.

+++ Biathlet Lesser kritisiert IOC für Trauerverbot +++

10.09 Uhr: Erik Lesser, Silbermedaillengewinner im Biathlon-Einzel, hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) für das Verbot des Trauerflors kritisiert. „Ich kann das nicht nachvollziehen – auch die Argumentation von Seiten des IOC nicht“, sagte Lesser am Tag nach dem größten Triumph seiner Karriere: „Ich halte es für absolut nicht gut, das als Propaganda oder ähnliches abzustempeln.“ Das IOC hatte die norwegischen Langläuferinnen für das Tragen eines Trauerflors im Skiathlon vor knapp einer Woche ermahnt. Grund für die Anteilnahme war der Tod des Bruders der Norwegerin Astrid Jacobsen. „Für mich fällt es nicht unter Propaganda, wenn man mit seinen Teamkollegen mitfühlt. Ich finde es schade, dass man sich vom IOC da so einmischt“, sagte Lesser.

+++ Jansrud führt nach Kombi-Abfahrt +++

8.42 Uhr: Skirennfahrer Ivica Kostelic hat gute Aussichten auf den Sieg in der Super-Kombination. Der Kroate zeigte am Freitag eine starke Abfahrt und geht auf Platz sieben in den Slalom (12.30 Uhr MEZ). Der Rückstand des WM-Zweiten auf den Führenden Norweger Kjetil Jansrud beträgt nur 0,93 Sekunden. Kostelic hatte in diesem Winter bislang kaum überzeugt und zeigte nun im Alpinzentrum Rosa Chutor eine starke Leistung. Der Slalom-Kurs wird nachher allerdings von seinem Vater Ante gesteckt. Sicherlich nicht vom Nachteil für den 34-Jährigen.

Jansrud liegt vor dem starken Tschechen Ondrej Bank und Österreichs Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer. Alle sind aber vom Potenzial schlechtere Slalomfahrer als Kostelic. Dessen Vater Ivica Kostelic setzt den Slalom, er ist für seine kniffligen Kurse berüchtigt. Deutsche Fahrer sind nicht am Start.

Wegen der warmen Temperaturen wurde die Abfahrt eine Stunde früher gestartet. „Es ist weich, aber fahrbar, Ab Nummer 20 wurde es schwierig“, sagte Jansrud der ARD. Weltmeister Ted Ligety als Abfahrts-18. und Slalom-Spezialist Alexis Pinturault (23.) könnten bei schwierigen Pistenverhältnissen im Slalom von einer früheren Startnummer profitieren. US-Skistar Bode Miller enttäuschte als Abfahrts-Zwölfter: „Ich musste volles Risiko gehen, aber für die Fehler die ich gemacht habe, gibt es keine Entschuldigung.“

+++ Hamburger Curler verlieren erneut +++

8. 38 Uhr: Die deutschen Curling-Herren haben auch ihre fünfte Partie verloren. Das Team Hamburg um Skip John Jahr kassierte gegen die USA eine 5:8-Niederlage.

Damit haben die Deutschen praktisch keine Chance mehr auf das Halbfinale. Sollte die Auswahl des Deutschen Curling Verbandes (DCV) auch ihr zweites Spiel am Freitag (16/19 Uhr MEZ/OZ) gegen die Schweiz verlieren, hätte sie das Halbfinale endgültig verpasst.

Jahr und Co. hatten ihren spielfreien Donnerstag genutzt, um nach vier knappen Niederlagen abzuschalten und Kraft für die zweite Turnierhälfte zu sammeln. Gegen die USA lag Deutschland allerdings schnell mit 1:4 zurück. Die Entscheidung fiel im siebten End, als die Amerikaner ein zweites Mal vier Punkte verbuchten.

+++ Neureuther hat Unfall bei Olympia-Anreise +++

7.59 Uhr: Die deutsche Goldhoffnung Felix Neureuther hat noch in Deutschland auf der Anreise zu den Olympischen Winterspielen einen Autounfall gehabt.

Wie ein Sprecher des Deutschen Skiverbandes (DSV) am Freitag mitteilte, begab sich der 29-jährige Skirennfahrer zu einer Untersuchung in München. Dort sollte laut DSV festgestellt werden, ob er ein Schleudertrauma erlitten hat. Details zum Unfall gab es zunächst nicht.

Wie und wann der WM-Zweite im Slalom nun nach Sotschi reist, war ebenfalls nicht klar. In den Flieger von München nach Frankfurt am Freitagmorgen stieg Neureuther nicht.

Neben Maria Höfl-Riesch, die Gold in der Super-Kombination gewann, ist Neureuther die größte Medaillenhoffnung der deutschen Alpinen bei den Wettbewerben in Krasnaja Poljana. Dort soll er in der kommenden Woche in Riesenslalom und Slalom an den Start gehen.

Laut ARD-Experten Markus Wasmeier, der von einem Telefonat mit Felix Neureuthers Vater Christian berichtete, sei das deutsche Torlauf-Ass mit seinem Wagen bei Blitzeis ins Schleudern gekommen und in eine Leitplanke gefahren.

+++ ARD und ZDF freuen sich +++

7.45 Uhr: Die Öffentlich-Rechtlichen ziehen eine positive Zwischenbilanz der Olympia-Berichterstattung. In den ersten sechs Übertragungstagen haben sich mehr als 35 Millionen Zuschauer mindestens eine der Sendungen von den Winterspielen in Sotschi angesehen. „Das entspricht etwa der Hälfte der Fernsehbevölkerung in Deutschland“, sagte Stefan Geese von der ARD-Medienforschung in München.

„Die Faszination Olympia lebt auch in Sotschi“, sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz. „Der deutsche Fernsehzuschauer und die User der Online-Angebote des ZDF zeigen ein großes Interesse an der Berichterstattung über die Spiele in Russland, das wir so nicht erwartet haben. Sie können offenbar trennen zwischen der schwierigen Gesamtsituation der Spiele in Sotschi und ihrer sportlichen Attraktivität.“

Top-Events nach Zuschauerzahl waren das Rodeln im Einsitzer der Herren am Sonntag im ZDF mit 9,21 Millionen Zuschauern, die Eröffnungsfeier am vergangenen Freitag im ZDF mit 8,97 Millionen und das Skispringen von der Normalschanze am Sonntag – ebenfalls im Zweiten – mit 8,7 Millionen.

+++ Hannawald glaubt an DSV-Adler +++

7.38 Uhr: Trotz des durchwachsenen Abschneidens der deutschen Ski-Adler auf der Normalschanze ist Skisprung-Idol Sven Hannawald optimistisch für den Wettbewerb auf der Großschanze am Sonnabend. So ein geschlossen starkes deutsches Team habe es vor zwei, „drei Jahren noch nicht gegeben, sagte der Team-Olympiasieger von Salt Lake City. „Es hat einen enormen Fortschritt gegeben.“

Angesichts der starken Konkurrenz lasse sich aber nicht voraussehen, ob einer der Deutschen eine Medaille vom großen Bakken hole. „Man muss sehen. Das ist immer auch eine Überraschungskiste, meinte Hannawald. Bundestrainer Werner Schuster hatte am Donnerstagabend nach dem Training Severin Freund, Andreas Wellinger, Marinus Kraus und Richard Freitag für die olympische Einzel-Entscheidung am Sonnabend nominiert. Andreas Wank, der vor vier Jahren in Vancouver Silber mit der Mannschaft gewonnen hatte, muss wegen zu schwacher Leistungen im Training zuschauen.

+++ DOSB-Führung hofft auf Weckruf für Biathleten +++

7.12 Uhr: Nach der ersehnten ersten Medaille für die kriselnden deutschen Biathleten hofft die DOSB-Chefetage bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi auf einen Weckruf für den Rest der Mannschaft. „Das war ganz wichtig für das ganze Team, vor allem psychologisch“, sagte Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes: „Ich hoffe, dass das der Anfang einer guten zweiten Olympiahälfte für die Biathleten ist.“

Der Thüringer Erik Lesser hatte am Donnerstag im Einzel über 20 km die Silbermedaille gewonnen und den Skijägern damit im fünften Rennen das erste Edelmetall beschert. Der 25-Jährige musste sich im Klassiker nach einer fehlerfreien Schießleistung einzig dem überragenden Martin Fourcade aus Frankreich geschlagen geben. „Ich glaube, diesen Stein, der uns allen vom Herzen gefallen ist, hat man bis nach Deutschland gehört“, sagte Michael Vesper, der deutsche Chef de Mission.

Die Biathleten hätten in den „letzten Tagen wirklich große Probleme gehabt, und niemand war darüber so traurig und so betroffen wie sie selbst“, sagte DOSB-Generaldirektor Vesper: „Und deswegen glaube ich, dass mit der Silbermedaille ein bisschen die Tür aufgestoßen wurde für die kommenden Tage.“

+++ Schuster streicht Wank für die Großchance +++

6.50 Uhr: Für Andreas Wank ist der Traum von einer weiteren Olympia-Medaille geplatzt. Der 25-Jährige wurde von Bundestrainer Werner Schuster nicht für die Einzel-Entscheidung auf der Großschanze an diesem Samstag nominiert und dürfte damit auch keine Chance auf einen Einsatz im Teamwettbewerb zwei Tage später haben. „Es fehlt ihm der Schlüssel, um auf große Weite zu kommen. Er hat etwas mehr Probleme, bei dem hohen Schanzenradius seine Athletik einzusetzen und ist nie richtig ins Fliegen gekommen“, begründete Schuster am Donnerstagabend nach dem Abschlusstraining seine Entscheidung.

Neben den gesetzten Severin Freund und Andreas Wellinger erhielten Marinus Kraus an seinem 23. Geburtstag und Richard Freitag den Vorzug vor Wank, der vor vier Jahren in Vancouver Silber mit der Mannschaft gewonnen hatte. „Marinus bekommt den Einsatz nicht geschenkt, er hat ihn sich hart erarbeitet“, stellte Schuster klar. Auf der Normalschanze war Wank am vergangenen Sonntag als Zehnter noch zweitbester deutscher Springer gewesen. Im Training auf dem großen Bakken lag er aber deutlich hinten.

6.30 Uhr: Nach den vergangenen glanzvollen Tagen sind am Freitag die Chancen für das deutsche Team auf weitere Medaillen bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi gering. Die Biathletinnen hoffen, es im 15-Kilometer-Einzelrennen Silbermedaillen-Gewinner Erik Lesser gleichzutun und endlich um Edelmetall mitzulaufen. Allerdings fehlt die derzeit beste Deutsche Andrea Henkel wegen einer Erkältung. Auch die deutschen Langläufer um Routinier Axel Teichmann haben über 15 Kilometer im klassischen Stil höchstens Außenseiterchancen.

Ohne Superstar Jewgeni Pluschenko fällt die Entscheidung in der Kür der Eiskunstläufer. Der Russe musste wegen einer Rückenverletzung unmittelbar vor dem Kurzprogramm am Donnerstag aufgeben. Der Berliner Peter Liebers geht als Fünfter in das Finale.

Zudem werden am siebten Wettkampftag in der alpinen Kombination der Herren und im Sprung-Wettbewerb der Ski-Freestylerinnen Medaillen vergeben. Die deutschen Skeleton-Pilotinnen haben schon vor dem dritten und vierten Lauf so gut wie keine Chancen mehr, in den Kampf um die vorderen Plätze einzugreifen. Anja Huber ist Siebte, Sophia Griebel belegt Rang neun vor Marion Thees.

Am Donnerstag hatte Deutschland mit jeweils einmal Gold und Silber die Führung im Medaillenspiegel ausgebaut. Nach 38 von 98 Wettbewerben rangiert das Team mit siebenmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze klar vor Kanada (4/4/2) und Norwegen (4/3/6).

Die deutschen Rodler bewiesen am Donnerstag, dass sie auch vereint zum Olympiasieg fahren können. Die schon zuvor mit jeweils Gold dekorierten Felix Loch, Natalie Geisenberger und Tobias Wendl/Tobias Arlt waren auch bei der Olympia-Premiere der Team-Staffel eine Klasse für sich und ließen den zweitplatzierten Russen keine Chance.

Mit dem Gewinn von Silber hinter dem Franzosen Martin Fourcade bescherte Lesser den schon von Selbstzweifeln geplagten Skijägern endlich die erste Plakette. Als Zweiter hinter dem zum zweiten Mal siegreichen Fourcade holte er zugleich die erste Medaille für die deutschen Biathlon-Männer seit 2006, als Michael Greis in Turin dreimal triumphiert hatte. Zudem war es die 60. Medaille eines deutschen Biathleten bei Olympia überhaupt.