Das deutsche Eiskunstlaufpaar will nach der verpatzten Kür bei den Olympischen Spielen noch einmal bei der WM angreifen. Skispringer Stoch stürzt. Alle Ergebnisse und Höhepunkte aus gibt es hier im Liveticker auf abendblatt.de.

Sotschi/Hamburg. Drei Mal Gold und ein Mal Silber haben die deutschen Rodler schon geholt bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi. Heute greifen sie nach dem nächsten Gold – diesmal in der Teamstaffel. Die Rodelstaffel feiert Olympia-Premiere.

Abendblatt.de hält Sie über das Olympia-Geschehen am Mittwoch auf dem Laufenden:

+++ Deutschland holt auch Rodel-Gold mit der Team-Staffel +++

18.11 Uhr: Mit dem Triumph in der Team-Staffel haben die deutschen Rodel-Asse einen perfekten Abschluss ihrer goldenen Festspiele von Sotschi gefeiert. Die Olympiasieger Felix Loch, Natalie Geisenberger sowie die Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt rasten am Donnerstagabend auf der Bahn von Krasnaja Poljana auch im erstmals olympischen Mannschaftswettbewerb zu Gold. Damit fuhren die vier bayerischen Athleten alle vier Siege bei den Winterspielen ein. Silber ging mit mehr als einer Sekunde Rückstand an das Team von Russland, Bronze fuhren die Rodler aus Lettland ein.

Zwei Tage nach ihrem Olympia-Coup startete Rodel-Königin Geisenberger als erste des deutschen Quartetts in die Eisrinne im Sanki Sliding Centre. Wie schon im Gold-Rennen kam die 26-Jährige am besten mit der anspruchsvollen Bahn zurecht und gab ihrem Teamkollegen Loch einen bereits deutlichen Vorsprung mit auf den Weg.

Der Überflieger ließ nichts anbrennen und baute das Polster sogar noch aus. Einen Tag nach ihrem Gold-Coup hatten Wendl/Arlt dann keine große Mühe mehr, den gemeinsamen Triumph mit großem Vorsprung unter Dach und Fach zu bringen.

+++ Eiskunstlauf-Star Pluschenko verzichtet auf Einzel-Wettbewerb +++

17.11 Uhr: Der russische Eiskunstlauf-Star Jewgeni Pluschenko hat wegen einer akuten Rückenverletzung auf seinen Start im Kurzprogramm der Herren am Donnerstag verzichtet. Der 31-Jährige zog sich die Blessur im Warmlaufen bei der Landung eines dreifachen Axels zu. Im Teamwettbewerb hatte er mit den Gastgebern bereits Gold in Sotschi gewonnen und wollte trotz einer schweren Rückenoperation im Vorjahr auch im Einzel starten.

Sein Ausfall ist für die Gastgeber gleich doppelt bitter. Russland hat nur einen Startplatz und konnte deshalb den nationalen Meister Maxim Kowtun nicht nachnominieren. Doppel-Olympiasieger Pluschenko strebte in Sotschi bei seinen vierten Olympischen Spielen seine fünfte Medaille an. Damit wäre er als Rekordhalter in die Geschichte eingegangen.

+++ Deutsche Medaillen: Bach fällt Neutralität schwer +++

16.29 Uhr: IOC-Präsident Thomas Bach kann sich über die deutschen Medaillen in Sotschi nicht so freuen, wie er will. „Ich muss ja Neutralität wahren, auch wenn mir das zugegebenermaßen manchmal schwer fällt“, sagte der 60-Jährige bei einem Besuch der SID-Redaktion im internationalen Pressezentrum von Sotschi. Bach verwies darauf, dass er „vor nur fünf Monaten ja noch selbst für diese Mannschaft verantwortlich“ gewesen sei: „Man kennt noch viele Athleten.“ Die guten Leistungen von Athleten aus aller Welt zeigten laut Bach, dass „hier in Sotschi wirklich die besten Bedingungen für die Athleten geboten werden, die es ihnen erlauben, ihre Bestleistungen abzurufen“.

+++ Chinesin Zhang überrascht über 1000 Meter +++

16.26 Uhr: Die Chinesin Zhang Hong ist überraschend Eisschnelllauf-Olympiasiegerin über 1000 Meter. Zhang triumphierte am Donnerstag in Sotschi in 1:14,02 Minuten und sorgte für Chinas erstes Eisschnelllauf-Gold in der Olympia-Geschichte. Silber hinter der Sprint-Vizeweltmeisterin ging an 3000-Meter-Olympiasiegerin Ireen Wüst. Ihre niederländische Teamkollegin Margot Boer, die bereits Bronze über 500 Meter gewonnen hatte, wurde erneut Dritte. Stärkste Deutsche war die Erfurterin Judith Hesse, die in 1:15,84 Minuten als Elfte ihr bestes Olympia-Ergebnis erreichte. Gabriele Hirschbichler und Jenny Wolf waren ohne Chance, Monique Angermüller stürzte.

+++ Biathlet Lesser holt Silber hinter Martin Fourcade +++

16.17 Uhr: Erik Lesser hat den deutschen Biathleten bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi im fünften Rennen die erste Medaille beschert. Der 25-Jährige aus Frankenhain belegte nach vier fehlerfreien Schießeinlagen mit einem Rückstand von 12,2 Sekunden auf Martin Fourcade den zweiten Platz. Für den Franzosen war es das zweite Gold, nachdem er drei Tage zuvor schon in der Verfolgung erfolgreich war. Für Lesser war es die erste Einzelmedaille bei einem internationalen Großereignis. Bronze ging an den mit der Nummer 1 gestarteten Russen Jewgeni Garanitschew, der 22,3 Sekunden hinter Lesser lag.

+++ Russlands Eishockey-Team feiert Auftaktsieg +++

15.46 Uhr: Russlands Eishockey-Nationalmannschaft ist erfolgreich in das olympische Turnier gestartet. Der Mitfavorit auf Gold gewann am Donnerstag gegen Slowenien mit 5:2 (2:0, 1:2, 2:0) und machte damit den ersten Schritt zum ersehnten Heimtriumph in Sotschi. Gegen den Aufsteiger waren Alexander Owetschkin (2. Minute), Jewgeni Malkin (4.), Ilja Kowaltschuk (38.), Waleri Nitschuschkin (44.) und Anton Below (48.) erfolgreich. Als die Russen im zweiten Drittel kurz ein wenig nachließen, konnte Ziga Jeglic vom ERC Ingolstadt aus der Deutschen Eishockey Liga mit einem Doppelpack (22./39.) glänzen. Im Parallelspiel setzten sich die USA 7:1 gegen die Slowakei durch.

+++ Neuner riet Gössner von Playboy-Fotos ab +++

15.20 Uhr: Magdalena Neuner hat ihrer Freundin Miriam Gössner abgeraten, für den Playboy die Hüllen fallen zu lassen. „Ich habe ihr persönlich davon abgeraten. Ich habe es selber nicht gemacht. Aber das muss man jedem frei überlassen“, sagte Neuner am Donnerstag bei ihrem Besuch im Biathlon-Stadion von Krasnaja Poljana. Die bei Olympia mit einer Rückenverletzung fehlende Gössner hatte sich für den neuen „Playboy“ ablichten lassen. „Die Fotos sind ästhetisch und schön geworden“, befand Olympia-Touristin Neuner.

Die Gössner-Bilder machten offenbar schnell die Runde. Verfolgungs-Olympiasieger Martin Fourcade twitterte einen Schnappschuss aus der Fotoserie, auf dem sich die weitgehend hüllenlose Gössner auf einer Treppe räkelt, und schrieb spitzfindig: „Froh zu sehen, dass es Deinem Rücken wieder besser geht.“

Im „Playboy“-Interview hatte Gössner angegeben, dass ihre Freundin Neuner von den Aufnahmen nichts wisse. Die Biathlon-Rekordweltmeisterin war von den Fotos jedoch nicht überrascht. „Sie hat mich im Sommer letzten Jahres schon einmal gefragt, ob sie es machen soll“, sagte Neuner. „Sie war, glaube ich, ein bischen unschlüssig darüber, ob es richtig oder falsch ist. Ich glaube, ein richtig oder falsch gibt es in der Hinsicht aber nicht.“ Am Ende müsse jeder selbst entscheiden, ob er es macht oder nicht.

+++ Skisprung-Olympiasieger Morgenstern denkt über Rücktritt nach +++

15.01 Uhr: Skispringer Thomas Morgenstern schließt nach zwei schweren Stürzen innerhalb weniger Wochen einen Rücktritt noch in diesem Jahr nicht aus. „Natürlich denke ich darüber nach“, sagte der Österreicher am Donnerstag auf einer Pressekonferenz. Der 27-Jährige will nach den Olympischen Spielen in Sotschi eine Entscheidung treffen. Morgenstern war sowohl am 15. Dezember in Titisee-Neustadt als auch am 10. Januar in Bad Mitterndorf schwer gestürzt. Nach dem zweiten Unfall hatte der dreimalige Olympiasieger vier Tage auf der Intensivstation gelegen.

+++ Deutsche Curler nun alleiniger Tabellenletzter bei Olympia +++

14.56 Uhr: Deutschlands Curler gehen bei Olympia als alleiniger Tabellenletzter in ihre verbleibenden fünf Vorrundenspiele. Die bislang ebenfalls punktlosen Russen bezwangen am Donnerstag das Team der Schweiz mit 7:6 und feierten den ersten Sieg im fünften Auftritt in Sotschi. Damit rückten die Gastgeber auf Rang neun vor. Das deutsche Team um Skip John Jahr hatte nach vier Niederlagen in den ersten vier Partien am Donnerstag spielfrei und nutzte den Tag zu einem Ausflug in die Berge.

Dem schwach ins Turnier gestarteten Olympiasieger Kanada gelang gegen die Dänen ein 7:6-Erfolg. Die Kanadier sind mit nun drei Siegen und zwei Niederlagen Fünfter. Norwegen kassierte beim 4:5 gegen die Schweden seine erste Schlappe im vierten Spiel. Die Briten schoben sich durch das 5:3 gegen die USA auf Platz zwei hinter die noch ungeschlagenen Chinesen.

+++ Bahnarbeiter nach Unfall bei Bobtraining im Krankenhaus +++

14.44 Uhr: Ein Unfall hat das erste offizielle Zweierbob-Training bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi überschattet. Ein Bahnarbeiter wurde nach ersten Erkenntnissen von einem Spurbob erfasst und verletzt.

Der Mann soll mit einem Beinbruch und einer Gehirnerschütterung in ein Krankenhaus eingeliefert worden sein. Lebensgefahr soll nicht bestehen. Das Training wurde nach dem Zwischenfall für 40 Minuten unterbrochen. „Wir waren alle im Unklaren. Wir wussten nur, dass es jemanden erwischt hat“, sagte der Olympiazweite Thomas Florschütz (Riesa) über die Verzögerung.

Der Bob-Weltverband FIBT wollte den Vorfall nicht kommentieren und verwies auf die Zuständigkeit des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Das IOC kündigte eine Stellungnahme im Tagesverlauf an.

+++ Chinesin Li gewinnt Shorttrack-Gold nach Sturzfestival +++

13.26 Uhr: Shorttrackerin Li Jianrou hat nach einem Sturzfestival im Finale über 500 m die erste Goldmedaille für China bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi gewonnen. Die 27-Jährige profitierte von den Stürzen ihrer drei Konkurrentinnen und siegte vor der Vancouver-Dritten Arianna Fontana aus Italien. Bronze ging an die Südkoreanerin Park Seung-Hi. Deutsche Läuferinnen waren auf dieser Strecke nicht am Start.

+++ Shorttrack: Seifert über 1000 m ausgeschieden +++

13.08 Uhr: Ernüchterung bei Shorttrack-Hoffnung Robert Seifert: Der 26-Jährige ist auch über 1000 m frühzeitig ausgeschieden. In der ersten Runde blieb Seifert als Vierter und Letzter seiner Gruppe in 1:29,468 Minuten chancenlos. „Das war einfach viel zu wenig von mir und ein zu hohes Niveau“, sagte Seifert.

Der Dresdner hatte einen guten Start hingelegt und war vor der ersten Kurve in Führung gegangen. Der taktischen Überlegenheit seiner Gegner um den russischen Mitfavoriten und dreimaligen Olympiasieger Wiktor Ahn (1:25,834) hatte Seifert in der Folge aber nichts entgegenzusetzen. Abgeschlagen und enttäuscht trudelte er über den Zielstrich. Nur die beiden besten Läufer der acht Gruppen qualifizierten sich für das Viertelfinale am Sonnabend.

„Ich dachte wirklich, es geht heute besser. Ich hatte viele Überholmanöver zu Beginn des Rennens und habe versucht, meine Position zu verteidigen“, sagte Seifert und ergänzte: „Dann kam die nächste Raffinesse der Gegner und ich bin einfach darauf reingefallen.“

Seifert war bereits Montag erwartungsgemäß über 1500 m in der ersten Runde gescheitert. Mit Blick auf den Start in seiner Spezialdisziplin 500 m am kommenden Dienstag hat Seifert gemischte Gefühle. „Ich kann jetzt ganz schlecht sagen, wo es jetzt bei den 500 m hingeht“, sagte Seifert, der von einer Medaille träumte.

Über die Kurzdistanz gewann er Ende 2012 den Weltcup im japanischen Nagoya. Der Sachse ist neben der erst 15-jährigen Anna Seidel, die am Sonnabend über 1500 m startet, der einzige deutsche Shorttracker bei den Spielen am Schwarzen Meer.

+++ Kowalczyk holt Langlauf-Gold über 10 Kilometer +++

11.54 Uhr: Justyna Kowalczyk hat am Donnerstag bei den olympischen Langlauf-Wettbewerben in Krasnaja Poljana die Goldmedaille über 10 Kilometer im klassischen Stil gewonnen. Trotz einer Fußverletzung setzte sich die Polin vor der Schwedin Charlotte Kalla durch. Bronze ging an die Norwegerin Therese Johaug. Als beste Läuferin des Deutschen Ski-Verbandes belegte Stefanie Böhler aus Ibach einen hervorragenden sechsten Platz. Ganze 18 Sekunden fehlten der Schwarzwälderin zu Bronze.

+++ Ski-Freestyler Christensen holt erstes Slopestyle-Gold bei Olympia +++

11.36 Uhr: Joss Christensen hat die kanadische Erfolgsserie in den olympischen Ski-Freestyle-Wettbewerben beendet und bei der Premiere im Slopestyle Gold für die USA gewonnen. Der 22-Jährige aus der Olympiastadt Salt Lake City war in Qualifikation und Finale der überragende Teilnehmer und siegte mit 95,80 Punkten für den besseren seiner beiden Finalläufe vor seinem Landsmann Gus Kenworthy (93,60).

Als Dritter machte Nicholas Goepper (92,40), der X-Games-Gewinner von 2013 und 2014 (92,40), den dritten US-Dreifacherfolg bei Winter-Olympia perfekt. Drei US-Amerikaner hatte es zuvor nur im Eiskunstlauf der Männer 1956 in Oslo und in der Snowboard-Halfpipe der Männer 2002 in Salt Lake City gegeben.

In den vorangegangenen drei Freestyle-Wettbewerben hatten die Kanadier Alexandre Bilodeau, Justine Dufour-Lapointe (beide Buckelpiste) und Dara Howell (Slopestyle) triumphiert.

Der einzige deutsche Teilnehmer im Slopestyle, Bene Mayr, hatte das Finale verpasst. Der 24 Jahre alte Münchner kam mit seinem Bestwert von 67,60 Punkten nach zwei Qualifikationsläufen auf Platz 20. Von den 32 Startern erreichten nur die besten zwölf den Endkampf. Wie Mayr war am Dienstag bereits Lisa Zimmermann (Bad Aibling) in der Qualifikation hängengeblieben.

+++ Nach Olympia-Bronze: WM-Teilnahme von Savchenko/Szolkowy offen +++

11.23 Uhr: Die Teilnahme der Olympia-Dritten Aljona Savchenko und Robin Szolkowy an den Weltmeisterschaften Ende März im japanischen Saitama ist fraqlich. Während Trainer Ingo Steuer und die gebürtige Ukrainerin für einen Start plädieren, kann sich Szolkowy für die Welttitelkämpfe vor den Toren Tokios derzeit noch nicht so recht erwärmen.

„Ich muss erst mal ein paar Tage ins Land gehen lassen. In der vergangenen Nacht bin ich vor dem Einschlafen unsere Kür wohl noch 20-mal durchgelaufen“, sagte der 34-Jährige.

Die viermaligen Weltmeister, nach dem Kurzprogramm noch auf Rang zwei plaziert, hatten diese Position nach zwei Stürzen in der Kür nicht mehr halten können und waren auf den dritten Platz zurückgefallen. Der Sieg ging an die aktuellen Weltmeister Tatjana Woloschar und Maxim Trankow aus Russland, Silber holten ihre Landsleute Ksenia Stolbowa und Fedor Klimow.

+++ Eishockey: DEB-Auswahl feiert in Sotschi ersten Sieg +++

11.17 Uhr: Die deutschen Eishockey-Frauen haben bei den Olympischen Spielen in Sotschi den ersehnten ersten Erfolg eingefahren und damit Selbstvertrauen für die anstehenden Platzierungsspiele getankt. Gegen Außenseiter Japan siegte das Team von Bundestrainer Peter Kathan mit 4:0 (1:0, 1:0, 2:0) und beendete die Vorrunde mit drei Punkten auf dem dritten Platz der Gruppe B.

Die Treffer für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) erzielten Manuela Anwander (14.), Franziska Busch (21./60.) und Kerstin Spielberger (59.).

Sowohl Deutschland als auch Japan hatten nach Niederlagen gegen Russland und Schweden das Viertelfinale bereits vor dem letzten Gruppenspiel verpasst, das direkte Duell besaß daher nur statistischen Wert. Selbst mit zwei Siegen in den verbleibenen Platzierungsspielen am kommenden Sonntag und Dienstag könnte Deutschland maximal den fünften Platz erreichen. Zwei Niederlagen würden hingegen Olympia-Platz acht und am Ende des Jahres den Kampf um den Klassenerhalt bedeuten.

+++ Skispringer Maximotschkin bricht sich bei Trainingssturz Rippen +++

11.15 Uhr: Der russische Olympia-Skispringer Michail Maximotschkin hat sich bei seinem Trainingssturz auf der Großschanze am Mittwochabend mehrere Rippen gebrochen. Das teilte der russische Skisprung-Verbandschef Alexander Uwarow am Donnerstag nach einem Besuch im Krankenhaus mit. „Derzeit gibt es keine Anzeichen, dass er weiter an den Wettbewerben teilnehmen kann“, sagte Uwarow. „Aber man weiß, dass Athleten manchmal darauf bestehen, weiterzumachen – trotz ihrer Verletzungen.“ Maximotschkin soll noch am späten Donnerstag aus der Klinik entlassen werden und in das olympische Dorf zurückkehren.

+++ Deutsche Skeleton-Frauen praktisch ohne Medaillenchance +++

10.30 Uhr: Die deutschen Skeleton-Frauen haben schon zur Halbzeit ihre Chancen auf eine Medaille bei den Olympischen Winterspielen von Sotschi so gut wie verspielt. Nach zwei von insgesamt vier Läufen beträgt der Rückstand der Siebten Anja Huber (Berchtesgaden) auf den Bronzerang bereits 0,86 Sekunden. Das kann die Olympiadritte von Vancouver unter normalen Umständen in den zwei Durchgängen am Freitag nicht mehr aufholen.

Auch Ex-Weltmeisterin Marion Thees (Friedrichroda) kann sich als enttäuschende Zehnte von ihren Medaillenhoffnungen verabschieden. Sophia Griebel (Suhl) belegt bei ihrer Olympiapremiere sogar noch vor Thees vorerst den neunten Platz.

Die Medaillen macht die internationale Konkurrenz unter sich aus. Im Kampf um Gold hat sich die britische Weltcup-Gesamtsiegerin Elizabeth Yarnold einen Vorsprung von 0,44 Sekunden auf die Amerikanerin Noelle Pikus-Pace herausgefahren. Dritte ist die russische Lokalmatadorin Jelena Nikitina (+0,55).

Die in der abgelaufenen Weltcup-Saison sieglosen deutschen Skeleton-Frauen haben lange um ihr Olympiaticket zittern müssen. Einzig Thees hatte die harten internen Normkriterien erfüllt, bei Huber und Griebel ließ der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) eine Ausnahmeregelung gelten.

+++ Henkel muss auf Biathlon-Einzelrennen verzichten +++

10.02 Uhr: Andrea Henkel verzichtet wegen ihres noch nicht auskurierten Hustens auf den Start beim olympischen Biathlon-Einzelrennen am Freitag über 15 Kilometer. Darüber hat sich die zweimalige Olympiasiegerin von 2010 mit Bundestrainer Gerald Hönig verständigt. Die 36-Jährige soll am kommenden Montag den Massenstart als ihr letztes olympisches Einzelrennen bestreiten. Für die noch folgenden zwei Staffelrennen ist sie vornominiert. Vorausgesetzt, sie ist wieder gesund. Das teilte Hönig am Donnerstag in Krasnaja Poljana der Nachrichtenagentur dpa mit.

+++ Ski-Freestyler Mayr verpasst olympisches Slopestyle-Finale +++

9.40 Uhr: Ski-Freestyler Benedikt Mayr hat bei den Olympischen Winterspielen von Sotschi das Slopestyle-Finale verpasst. Der 24-Jährige wurde in der Qualifikation am Donnerstag mit 67,60 von 100 möglichen Punkten 20. Die besten zwölf Sportler fahren von 10.30 Uhr MEZ an um Gold, Silber und Bronze. Den am besten bewerteten Lauf bei der Olympia-Premiere von Slopestyle in den Bergen von Krasnaja Poljana zeigte der Amerikaner Joss Christensen aus den USA mit 93,20 Zählern. Auch die Medaillenkandidaten Nicholas Goepper, Gus Kenworthy, Bobby Brown (alle USA), Andreas Haatveit aus Norwegen und der Schwede Henrik Harlaut qualifizierten sich für die Entscheidung.

+++ Lettland bejubelt olympische Bronze-Brüder Sics +++

9.31 Uhr: Mit Bronze im Rodel-Doppelsitzer sind Andris und Juris Sics in Lettland zu Wintersport-Legenden geworden. Als erste Athleten des baltischen Landes sicherten sich die Brüder nach Silber in Vancouver 2010 zum zweiten Mal eine Medaille bei Olympischen Winterspielen. „Erneut in den Olymp aufgestiegen“, titelte die Zeitung „Diena“ am Donnerstag. „Bronze-Brüder begeistern Lettland“, feierte die Zeitung „Neatkariga Rita Avize“ das erste lettische Edelmetall in Sotschi. Auch Staatspräsident Andris Berzins und Regierungschefin Laimdota Straujuma gratulierten den Rodlern.

+++ Bach verteidigt Trauerflor-Verbot gegen Norwegen +++

9.19 Uhr: IOC-Präsident Thomas Bach hat das Trauerflor-Verbot für norwegische Skilangläuferinnen bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi verteidigt. „Wir haben oft erlebt, dass Medaillen jemandem gewidmet wurden. Aber wir meinen, dass es nicht richtig ist, während eines Wettbewerbes Trauer zu zeigen“, sagte Bach dem norwegischen Fernsehsender TV2.

Wie Bach weiter erklärte, habe das IOC durchaus Mitgefühl für Norwegens Läuferin Astrid Jacobsen, deren Bruder kurz vor den ersten Wettkämpfen verstorben war. Bach war am Mittwoch live dabei gewesen, als Jacobsen im Sprint der Frauen Vierte geworden war.

„Ich habe höchsten Respekt vor dieser Leistung. Aber wir müssen auch verstehen, dass Athleten früher schon während der Spiele jemanden verloren haben. Da müssen dieselben Regeln gelten“, sagte Bach.

Norwegens Skilangläuferinnen waren am vergangenen Samstag nach dem Tod von Jacobsens Bruder mit einem Trauerflor am Arm angetreten. Das IOC hatte den Norwegern daraufhin mit Verweis auf Regel 50.3 der Olympischen Charta eine Rüge erteilt, was in Norwegen einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hatte.

Bachs jüngste Aussagen lassen vermuten, dass der aktuelle Fall nicht zu einer Änderungen der Olympischen Charta führen wird. Inge Andersen, der Generalsekretär des norwegischen Sportverbandes, hatte am Montag im Anschluss an ein Gespräch mit Bach noch gesagt: „Er hat uns verstanden. Und wir haben ihn so verstanden, dass er uns zuhören und etwas ändern will.“

Das norwegische IOC-Mitglied Gerhard Heiberg hatte sich ebenfalls optimistisch gezeigt, „dass wir da eine Lösung finden werden, dahingehend, dass das Regelwerk verändert wird“.

+++ Ihle und Schwarz: „Keine wilde Party“ +++

8.39 Uhr: Die deutschen Eisschnelllauf-Sprinter Nico Ihle und Samuel Schwarz haben es nach ihrem starken Auftritt im 1000-m-Rennen ruhig angehen lassen. „Es gab keine wilde Party“, sagte Schwarz. Nach einem Abendessen sei er wie Ihle „relativ fertig“ in sein Zimmer gegangen.

Als Vierter war Ihle wie der um einen Rang schlechter platzierte Schwarz am Mittwoch nur knapp an einer Sensations-Medaille vorbeigelaufen. „Ich habe ein bisschen gebraucht, um herunterzukommen. Ich bin stolz auf die Leistung, aber es schwingt auch ein wenig Enttäuschung über die verpasste Gelegenheit mit“, sagte Schwarz. Bei Ihle überwog am Donnerstag die Freude über die starke Leistung. „Im Nachhinein bin ich sehr zufrieden mit der Platzierung. Es ist alles aufgegangen, ich bin happy“, sagte der Chemnitzer im ARD-Morgenmagazin.

Nach den Läufen über 500 m und 1000 m hat das Duo seine Einsätze auf dem Olympia-Eis in Sotschi bereits hinter sich. In den nächsten Tagen wollen Schwarz und Ihle das eigene Team von der Tribüne aus unterstützen und die Winterspiele genießen. „Ich habe bisher nur die Mensa, die Unterkunft und die Eishalle gesehen. Ich werde mir andere Sportarten anschauen und auch mal nach Krasnaja Poljana in die Berge fahren“, sagte Schwarz.

+++ Savchenko/Szolkowy wollen noch einmal starten +++

8.12 Uhr: Die Olympia-Dritten Aljona Savchenko und Robin Szolkowy werden zum Abschuss ihrer gemeinsamen Paarlauf-Karriere bei den Weltmeisterschaften im März in Japan antreten. „So wollen wir die zehn Jahre nicht abschließen“, sagte die 30 Jahre alte Wahl-Chemnitzerin am Mittwochabend in Sotschi nach dem verlorenen Kampf um olympisches Gold. In Saitama bei Tokio könnten die Sachsen am 27. März zum fünften Mal Weltmeister werden. Die russischen Olympiasieger Tatjana Wolossoschar und Maxim Trankow ließen einen WM-Start offen. Beide Paare laufen nach den Winterspielen die Showtour „Art on Ice“ in der Schweiz.

+++ „Wedomosti“: Sotschi zeigt autoritäres Russland +++

8.03 Uhr: Eine Pressestimme aus Russland - zu den Winterspielen in Sotschi schreibt die Moskauer Tageszeitung „Wedomosti“ am Donnerstag: Industriestaaten und Entwicklungsländer, demokratische und autoritäre, beteiligen sich an sportlichen Megaprojekten, gelenkt von verschiedenen Motiven und unter Anwendung verschiedener Mechanismen. In einem aufstrebenden Markt und autoritärem Modell soll ein Megaprojekt hohe Ambitionen und autoritäre Effektivität demonstrieren. Die Kosten sind unwichtig, riesig sind administrative Ressourcen und Mobilisierungspotenzial. (...)

Wie das Beispiel Sotschi zeigt, passt Russland vollkommen in das Modell der sich entwickelnden Wirtschaft, die autoritäre Ineffektivität (sehr teure Mobilisierung) mit Marktineffizienz (Teuerung, Unmöglichkeit der Aufrechterhaltung von Bauten nach den Olympischen Spielen) vereint.

+++ Olympiasieger Stoch stürzt im Training +++

7.48 Uhr: Kamil Stoch, Polens Skisprung-Olympiasieger von der Normalschanze, ist bei seinem Trainingssturz auf der Großschanze am Mittwoch offenbar glimpflich davongekommen. „Er ist okay“, sagte sein Trainer Lukasz Kruszek. Stoch hatte drei Tage nach seinem Gold-Triumph nach einer missglückten Landung eine blutende Nase erlitten und wurde mit dem linken Arm in einer Schlinge zum Arzt im Olympischen Dorf gebracht. Auch der Russe Michail Maximotschkin war im Training zu Fall gekommen, wurde auf einer Trage abtransportiert und verbrachte eine Nacht im Krankenhaus.

+++ 19 Grad: Vorfrühling bei Winterspielen +++

7.42 Uhr: Sonne satt und Temperaturen wie im Frühling: In der südrussischen Olympia-Stadt Sotschi sollte die Quecksilbersäule am Donnerstag auf bis zu 19 Grad steigen. Nachdem sich der Frühnebel verzogen hatte, zeigte sich ein fast wolkenloser Himmel. An der palmenreichen Schwarzmeerküste, wo die Hallenwettbewerbe der Winterspiele stattfinden, wagten sich an Sträuchern Blüten hervor.

Bei dem milden Wetter stürzten sich Dutzende Russen an den steinigen Stränden bereits ins Schwarze Meer. Für das Wochenende wurde in der Region mit dem milden Klima aber Regen erwartet.

In der Bergregion Krasnaja Poljana sollten die Temperaturen am Donnerstag auf bis zu zwölf Grad steigen. In dem Gebiet finden die Ski- und Rodelwettkämpfe statt. Wegen milder Temperaturen und zu weichen Schnees waren dort bereits Trainingsläufe abgesagt worden.

+++ Kombi-Training: Favoriten überzeugen +++

7.08 Uhr: Die Favoriten in der Super-Kombination haben beim letzten Abfahrtstraining allesamt ihre Ambitionen auf eine Medaille unterstrichen. Olympiasieger Bode Miller (USA) fuhr am Donnerstag in Rosa Chutor 0,17 Sekunden hinter dem überraschenden Tagesbesten Ondrej Bank aus Tschechien die drittschnellste Zeit. Direkt dahinter zeigte Abfahrts-Olympiasieger Matthias Mayer aus Österreich (+0,24), dass mit ihm erneut zu rechnen sein könnte.

Auch der Kroate Ivica Kostelic (0,79), Weltmeister Ted Ligety (USA/1,46) und Alexis Pinturault aus Frankreich (+1,80) dürften mit ähnlichen Leistungen am Freitag (8.00/11.00 Uhr Abfahrt, 12.30/15.30 Uhr Slalom-Lauf MEZ/OZ) in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Miller hofft in der Kombi nach seinem schwachen achten Platz in der Spezialabfahrt auf Wiedergutmachung. Deutsche Athleten sind im alpinen Zweikampf nicht am Start.

+++ Chancen für Eisschnellläufer schwinden +++

6.50 Uhr: Die Chancen der deutschen Herren auf einen Einsatz in der Eisschnelllauf-Teamverfolgung am 22. Februar haben sich verringert. Der Gesundheitszustand des Franzosen Alexis Contin hat sich nach Angaben seiner Ärzte verbessert, der Startverzicht seiner Equipe für das abschließende Rennen ist unwahrscheinlich. Das deutsche Trio steht auf dem ersten Platz der Reserveliste und würde bei einem Ausfall der Franzosen, die keinen Ersatzläufer haben, nachrücken.

Ende Januar hatten französische Ärzte beim 27-jährigen Contin die Schilddrüsenkrankheit Hyperthyreose diagnostiziert, seine Olympiaträume drohten zu platzen. Zum Auftakt der Eisschnelllauf-Wettbewerbe in Sotschi hatte der mehrfache Inlineskating-Weltmeister noch auf das 5000 m-Rennen verzichtet, am Samstag startet er über 1500 m.