Die USA oder Algerien: Einer der beiden Außenseiter wird wohl ins Achtelfinale einziehen. Die Entscheidung fällt im Duell zweier Gladbacher.

Johannesburg. In der Bundesliga ringen sie gemeinsam um Punkte für Borussia Mönchengladbach, bei der Fußball-WM kämpfen sie gegeneinander um den Einzug ins Achtelfinale. Der Amerikaner Michael Bradley und der Algerier Karim Matmour stehen sich an diesem Mittwoch (16.00 Uhr) in einem „Gruppenfinale“ gegenüber. Die Außenseiter USA und Algerien machen sich in Pretoria einen Platz in der K.o.-Runde streitig. Beide müssen gewinnen:Die US-Boys hätten mit einem Sieg einen Platz im Achtelfinale sicher; die Algerier zögen bei einem Erfolg höchstwahrscheinlich in die nächste Runde ein.

Der Gladbacher Matmour und seine Nordafrikaner stehen vor der einmaligen Chance, Fußballgeschichte zu schreiben. Algerien war bei seinen bisherigen beiden WM-Teilnahmen 1982 und 1986 bereits in der Vorrunde ausgeschieden. Der Einzug ins Achtelfinale wäre ein historischer Erfolg. „Das Spiel gegen die USA ist für uns ein echtes Endspiel“, betonte Abwehrchef Rafik Halliche. „Das Erreichen des Achtelfinales ist der Traum aller Algerier.“

Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die „Wüstenfüchse“ jedoch genau das tun, was sie am wenigsten können:Tore schießen. Ihr letzter WM-Treffer liegt mittlerweile 24 Jahre zurück. Beim überraschenden 0:0 gegen den Titelaspiranten England zeigten die Algerier eine gute Abwehrleistung, aber Matmour war imAngriff meist auf sich allein gestellt. „Wenn wir unser Potenzial abrufen, müssen wir vor keinem Gegner Angst haben“, meinte der Gladbacher selbstbewusst. „Dann können wir jeden Gegner schlagen.“

Aber auch die Amerikaner, die vor einem Jahr beim Confederations Cup erst im Finale an Brasilien gescheitert waren, geben sich siegessicher. „Wir haben ein gutes Gefühl“, sagte Matmours Gladbacher Teamkamerad Bradley. „Wir haben reichlich Video-Material über die Algerier angeschaut.“ Dabei dürfte den Amerikanern aufgefallen sein, dass die algerischen Ballartisten mit Trainer Rabah Saâdane enorm an mannschaftlicher Geschlossenheit gewonnen haben. „Unsere Stärke ist, dass wir auf dem Platz als Einheit auftreten“, betonte Kapitän Antar Yahia, der beim VfLBochum unter Vertrag steht.

Algeriens Abwehr ist so gefestigt, dass sich sogar Wayne Rooney &Co vergeblich die Zähne an ihr ausbissen. Die Amerikaner setzen jedoch darauf, dass der Sturm ihr stärkster Mannschaftsteil ist und die Nordafrikaner ihren Abwehrriegel lockern müssen. „Die Algerier haben andere Wahl, als auf Sieg zu spielen“, meint US-Spielmacher Landon Donovan, der einst für Bayer Leverkusen und Bayern München gespielt hatte. „Das Wahrscheinlichste ist, dass sie offensiv in die Partie gehen werden.“ Sein Teamkamerad Clint Dempsey ergänzt: „Das Gute ist, dass wir bei dieser WM in beiden Spielen getroffen haben. ImAngriff machen wir einen guten Job.“

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen

USA: 1 Howard - 6 Cherundolo, 15 Demerit, 5 Onyewu, 3 Bocanegra - 10 Donovan, 16 Torres, 4 Bradley, 8 Dempsey - 17 Altidore, 19 Edu. - Trainer: Bradley

Algerien: 23 M'bolhi - 2 Bougherra, 3 Belhadj, 4 Yahia - 21 Kadir, 19 Yebda, 8 Lacen, 5 Halliche - 15 Ziani - 13 Matmour, 11 Djebbour. - Trainer: Saadane

Schiedsrichter: Frank De Bleeckere (Belgien)

DER KADER VON ALGERIEN

DER KADER DER USA