Der Eishockey-Nationalstürmer trifft beim 3:2-Sieg nach Penaltyschießen der Hamburg Freezers in Mannheim gleich doppelt.

Mannheim/Hamburg. Die Weihnachtsparty der Hamburg Freezers ist gerettet. Mit einer großartigen Leistung beendete das Team aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) seine Ergebniskrise mit sechs Niederlagen aus sieben Spielen ausgerechnet beim Tabellenführer Adler Mannheim. 3:2 (1:0, 1:1, 0:1, 1:0) nach Penaltyschießen hieß es nach einem Freitagabend, der den 13 600 Zuschauern in der SAP-Arena Sport der Extraklasse geboten hatte. In einem Duell auf Augenhöhe war der Sieg für die Freezers verdient, weil sie über weite Strecken die gefährlichere und taktisch diszipliniertere Mannschaft gewesen waren.

Trainer Benoît Laporte hatte nach den bitteren Pleiten in den vergangenen beiden Auswärtsspielen in München (1:6) und Berlin (2:6) vor allem seine ausländischen Leistungsträger aufgefordert, wieder Verantwortung zu übernehmen und Leistung zu zeigen. Und die Mannschaft schien ihren Coach einen Tag vor dem Heiligen Abend nicht unnötig verärgern zu wollen. Das erste Drittel war in taktischer und kämpferischer Hinsicht eins der besten in dieser Spielzeit. Die Freezers ließen den Tabellenführer kaum zur Entfaltung kommen. Erst nach sechs Spielminuten schossen die Adler erstmals auf das von Niklas Treutle gut gehütete Tor der Hamburger.

Dennoch war es wieder einmal die deutsche Paradereihe, die für Zählbares sorgte. David Wolf schnappte in seiner Heimatstadt, wo er im Adler-Nachwuchs das Eishockeyspielen erlernt hatte, Torhüter Brathwaite in einem Zweikampf hinter dessen Kasten den Puck weg und passte ihn in die Mitte, wo Garrett Festerling wartete. Der Topscorer der Hamburger ließ mit einer feinen Körpertäuschung zwei Mannheimer Verteidiger alt aussehen und schlenzte das Spielgerät aus fünf Metern in den Torwinkel. Anschließend konnten sich die Gastgeber bei Brathwaite bedanken, dass sie nur mit einem Tor Rückstand in die erste Pause gehen durften. Der Keeper hielt gegen Christoph Schubert, Kevin Schmidt und Brett Engelhardt hervorragend.

Dass die Freezers ihr Pressing nicht 60 Minuten würden durchhalten können, war keine Überraschung. Dennoch stand die Defensive auch im zweiten Durchgang sicher - und musste trotzdem den Ausgleich hinnehmen, als ein Schlenzer Belles von der blauen Linie durch Freund und Feind hindurch den Weg ins Tor fand. Die Antwort war jedoch eines Spitzenteams würdig. Zweieinhalb Minuten später war es erneut Festerling, der einen Abpraller mit der Rückhand ins Adler-Netz versenkte. Es war bereits der zehnte Saisontreffer des deutschen Nationalspielers.

Im letzten Drittel verdienten sich die Gastgeber den Ausgleich durch Glumac, sodass die Partie in die Verlängerung ging. In dieser waren die Freezers das gefährlichere Team, trafen in Person von Charlie Cook die Latte, doch die Entscheidung musste im Penaltyschießen fallen. Als 18. Schütze sorgte Serge Aubin dafür, dass am Ende das Team in den weißen Trikots feiern durfte.

Am zweiten Weihnachtstag (14.30 Uhr, O2 World) haben die Freezers, die nach dem Spiel per Bus nach Hamburg zurückreisten und am ersten Feiertag um 16.30 Uhr wieder trainieren, im Nordderby gegen die Hannover Scorpions die Chance, ihr Weihnachtsfest zu veredeln. Für die Partie sind bereits 10 300 Tickets verkauft.

Tore: 0:1 (5:53) Festerling (Wolf), 1:1 (31:58) Belle, 1:2 (34:19) Festerling (Wolf, Flaake), 2:2 (49:49) Glumac (Lehoux), 2:3 Aubin (Penalty). Strafminuten: 10/6. Schiedsrichter: Jablukov (Berlin). Zuschauer: 13 600.