Hamburgs Eishockeyteam hält trotz des 2:6 bei den Eisbären Berlin über weite Strecken der Partie gut mit, macht aber zu viele Fehler.

Berlin. Die Hamburg Freezers können gegen ihren Bruderklub nicht mehr gewinnen. Die Mannschaft von Trainer Benoît Laporte verlor gestern Abend mit 2:6 (0:3, 2:0, 0:3) bei den Eisbären Berlin, die ebenfalls zur Anschutz Entertainment Group gehören, und drohen den Anschluss an die Tabellenspitze der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zu verlieren. Für die Hamburger war es trotz einer über weite Strecken ordentlichen Vorstellung die fünfte Pleite in Serie gegen Berlin und die sechste Niederlage in den letzten sieben DEL-Spielen.

Die Partie schien schon im ersten Drittel entschieden, nachdem die Freezers zwischen der 9. und der 13. Minute in kollektiven Tiefschlaf versunken waren und drei Gegentore kassiert hatten. Vor dem 0:1 konnte die Abwehr nach einem von Torhüter John Curry abgewehrten Schuss Hördlers Abstauber nicht verhindern. Vor dem 0:2 wurde Curry in einem Gewühl vor seinem Tor von Freund und Feind über den Haufen gefahren, was Regehr völlig freie Schussbahn ermöglichte. Und beim 0:3 ließen sich die Hamburger in Überzahl überlisten, als Talbot die Lücken in der Defensive eiskalt ausnutzte.

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Nach dem Drei-Tore-Schock schaltete Laportes Team auf Aggressivität um - und zog damit zunächst auch den Kürzeren, als Thomas Oppenheimer einen Faustkampf mit Olver verlor. Als kurz vor der ersten Drittelpause Angell Brett Engelhardt von hinten hart checkte, verlor Charlie Cook die Nerven. Der Abwehrmann prügelte wie von Sinnen auf Angell ein, wurde dafür von Schiedsrichter Georg Jablukov mit einer Spieldauer-Disziplinarstrafe belegt.

Warum Jablukov Angell nicht ebenso hart bestrafte, blieb sein Geheimnis. Engelhardt konnte immerhin nach eingehender Untersuchung weiterspielen. Der aus Berlin stammende Jablukov hatte die Spielleitung kurzfristig übernommen, da der ursprünglich angesetzte Referee Daniel Piechaczek in München festsaß. Kurzfristig war kein Ersatz aus einer anderen Stadt mehr zu finden. Bis auf die Fehlentscheidung nach Angells Check machte Jablukov seinen Job ordentlich.

Das galt im zweiten Drittel auch für die Freezers, die viel disziplinierter spielten, von der Strafbank fernblieben und sich die Anschlusstore redlich verdienten. Zunächst fälschte Serge Aubin eine Hereingabe Rainer Köttstorfers unhaltbar für Zepp im Eisbären-Käfig ab (31.), danach war Jerome Flaake im Anschluss an eine Einzelaktion von David Wolf per Abstauber erfolgreich (38.).

Im Schlussdrittel waren es erneut individuelle Fehler in der Vorwärtsbewegung, die Berlin die entscheidenden Treffer ermöglichten. Am Freitag müssen die Freezers nun ausgerechnet bei Tabellenführer Mannheim ihren Negativlauf unterbrechen.

Tore: 1:0 (8:06) Hördler (Baxmann, Tallackson) 5-4, 2:0 (10:45) Regehr (Talbot), 3:0 (12:30) Talbot (TJ Mulock) 4-5, 3:1 (30:19) Aubin (Köttstorfer), 3:2 (37:35) Flaake (Wolf, Köppchen), 4:2 (46:22) Rankel (TJ Mulock, Felski), 5:2 (47:38) Tyson Mulock, 6:2 (56:50) Baxmann (Schlenker, Laurin Braun). Strafminuten: 12 + 10 Olver/13 + Spieldauer Cook. SR: Jablukov (Berlin)/Schukies (Herne). Z.: 14 000.