Freezers gewinnen in der Eishockeyliga bei minus sieben Grad mit 2:1 in Augsburg - umworbener Panther-Stürmer Olver stark.

Hamburg. Es gab am Freitagabend wahrlich schönere Orte auf der Welt als die Baustelle des Curt-Frenzel-Stadions in Augsburg. Minus acht Grad, ein eisiger Wind und mittendrin Stéphane Richer. Der Trainer der Hamburg Freezers verzichtete beim Auswärtsspiel bei den Panthern angesichts der arktischen Verhältnisse in dem an drei Seiten offenen Eisstadion auf seinen gewohnten Anzug und packte sich stattdessen in dicke Winterkleidung. Dass dem Frankokanadier nach 60 Minuten so richtig warm ums Herz wurde, hatte er seinem bis dato Torlos-Stürmer Garrett Festerling zu verdanken, der kurz vor Schluss für den umjubelten 2:1-Auswärtssieg (1:1, 0:0, 1:0) sorgte. Für die Hamburger war es der erste Sieg in der Fremde seit dem 4:2 am 8. Oktober bei den Eisbären Berlin.

Die Freezers, die auf die verletzten Stürmer Joey Tenute (Schulter) und Thomas Oppenheimer (Adduktoren) sowie die Verteidiger Jean-Philippe Coté (Aufbau nach Innenbandriss) und Rainer Köttstorfer (Magen-Darm-Grippe) verzichten mussten, präsentierten sich bei den Schwaben defensiver als zuletzt. Richer reagierte damit auf die schwachen Leistungen in der Offensive. Frei nach dem Motto: Je weniger Gegentore wir kassieren, desto weniger Tore müssen wir schießen, um zu gewinnen. Eine Strategie, die aufging. Da auch die Panther nach zuvor drei Niederlagen in Serie nicht vor Selbstvertrauen strotzten, entwickelte sich eine ausgeglichene, aber keinesfalls hochklassige Partie, bei der viele Blicke auf Augsburgs Neu-Nationalspieler Darin Olver gerichtet waren.

Kolportiertes Jahresgehalt im sechsstelligen Bereich

Mit einem Auge wird sicher auch Richer während der 60 Minuten auf den stark aufspielenden Mittelstürmer geschielt haben, schließlich machen die Freezers keinen Hehl daraus, dass sie den 25 Jahre alten Deutschkanadier, dessen Kontrakt im Sommer 2011 ausläuft, gerne unter Vertrag nehmen würden. Ob die Hamburger jedoch wirtschaftlich mit Klubs wie Mannheim, Ingolstadt oder Düsseldorf mithalten können, scheint angesichts eines kolportierten Jahresgehalts im sechsstelligen Bereich fraglich, wenngleich seine ehemaligen Mitspieler Brett Engelhardt und Colin Murphy, die von den Fans an alter Wirkungsstätte freundlich empfangen wurden, realistische Chancen auf die begehrte Unterschrift sehen. "Darin ist ein cleverer Typ, der nicht nur auf das Gehalt schaut. Er will sich entwickeln und viel Eiszeit bekommen. Ich würde mich freuen, wenn er kommt. Wir haben sehr gut in Augsburg harmoniert", sagt Engelhardt, der nach dem Spiel seinen Kumpel Olver trösten musste. Vielleicht können die beiden Stürmer ab der kommenden Saison gemeinsam für die Freezers jubeln. Eine Entscheidung wird Anfang kommenden Jahres erwartet.

Tore: 0:1 (12:36) Polaczek (Traverse, Barta) 4-5, 1:1 (13:15) Tallackson (D'Aversa, Fletcher) 5-4, 1:2 (57:43) Festerling (Flaake, Ostwald). Strafminuten: 6/10. Schiedsrichter: Schimm (Waldkraiburg). Zuschauer: 3164.