Nationalspieler Alexander Barta korrigiert die Saisonziele der Hamburg Freezers. Der 27-Jährige spielt künftig in der ersten Sturmformation.

Hamburg. Alexander Barta ist bei den Hamburg Freezers der Mann der klaren Worte. Schönreden ist nicht die Sache des Nationalspielers. Da überrascht es nicht, dass der 27-Jährige vor dem heutigen Spiel bei den Krefeld Pinguinen (19.30 Uhr) klar Stellung zur Situation des Klubs aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bezieht.

"Wir können reden, so viel wir wollen. Jetzt müssen endlich Taten auf dem Eis folgen. Wenn man nahezu jedes Jahr im November das Gleiche erzählt, wird man unglaubwürdig", sagt Barta, der seit der Saison 2005/2006 das Gesicht der Freezers ist und praktisch immer zur gleichen Jahreszeit wieder Erklärungen finden muss, warum man den eigenen Ansprüchen mal wieder hinterherläuft. Allerdings gibt es auch Dinge, die den gebürtigen Berliner sprachlos machen. "Ich hätte nicht gedacht, dass wir in der vergangenen Saison zu dem Zeitpunkt zwei Punkte mehr auf dem Konto hatten. Damals hatten sich einige Spieler schon aufgegeben, und wir haben wenig trainiert. Daher kann man keinen Vergleich ziehen", sagt Barta.

Der Freezers-Kapitän wurde von Trainer Stéphane Richer befördert und darf im Spiel gegen Krefeld statt in der dritten Angriffsformation nun in der ersten Reihe mit den beiden Topscorern Brett Engelhardt und Colin Murphy auflaufen. Allerdings, und das gibt Barta unverblümt zu, hält er das vor der Saison ausgegebene Saisonziel Platz sechs für unrealistisch. "Wir sind Vorletzter. Da müssen wir uns jetzt keine Gedanken um Platz sechs machen. Wir müssen zusehen, dass wir den Anschluss nicht verlieren."

Barta ist sich bewusst, dass er bei diesem Vorhaben eine Schlüsselrolle innehat und von ihm immer mehr erwartet wird als von anderen Profis. Auch von Richer, der in letzter Zeit auch in der Öffentlichkeit mehr Dominanz und Torgefahr vom Nationalspieler forderte. "Damit kann ich umgehen. Ich bin Leistungsträger und Führungsspieler. Der Trainer stellt mich ja nicht vor der Presse an den Pranger. Er spricht auch viel mit mir, und ich bin selbstkritisch genug, zu wissen, dass ich mehr zeigen kann und muss." Am besten schon heute Abend in Krefeld.