Geschäftsführer und Sportdirektor verlängern ihre Verträge um zwei weitere Jahre. Die Trainerfrage wird erst nach den Play-offs geklärt.

Hamburg. Geschäftsführer Michael Pfad und Sportdirektor Stéphane Richer werden zwei weitere Jahre lang die Geschicke der Hamburg Freezers lenken. Lange Zeit erschienen die Vertragsgespräche wie ein Kapitel aus der "Unendlichen Geschichte". Seit Spätherbst 2011 hatte die Anschutz Entertainment Group (AEG) als Besitzer des Hamburger Eishockeyteams mit dem Führungsduo über eine Verlängerung verhandelt. Umstrukturierungen im US-Konzern wurden als offizielle Gründe dafür angegeben, dass die Geduld der beiden Macher auf die Probe gestellt wurde. Aber erst seit gestern besteht Klarheit: Der Fünfte der aktuellen Saison der Deutschen Eishockey-Liga gab bekannt, dass Pfad und Richer ihre im Sommer auslaufenden Arbeitspapiere bis 2014 verlängert haben.

"Ich habe einen klaren Plan, wie wir die Freezers in den kommenden Jahren entwickeln wollen", sagt Pfad, der den Eishockey-Standort Hamburg weiter festigen und ausbauen will. "Ich freue mich sehr, dass ich meinen Beitrag leisten kann, den Plan auch in die Tat umzusetzen." Deshalb steht vor allem die Suche nach einem Hauptsponsor ganz oben auf der Agenda. "Der Sponsoring-Markt in Hamburg ist jedoch wahnsinnig schwer. Geld wird lieber in die Kultur oder die Elbphilharmonie investiert, nicht aber in den Sport. Es bleibt natürlich das Ziel, einen Partner zu finden", sagt Pfad, der bereits erste positive Signale aus der Wirtschaft vernommen hat. "Das beste Marketing ist eben sportlicher Erfolg. Wir werden als trendige und coole Marke wahrgenommen. Unser Konzept trägt erste Früchte."

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Und dieses sportliche Konzept wird von Richer in den kommenden zwei Jahren weitergeführt. Da die Freezers nicht über die wirtschaftlichen Voraussetzungen verfügen wie einige Konkurrenten in der DEL - zum Beispiel Mannheim oder Berlin -, ist bei der Kaderplanung Kreativität gefragt. Auch in Zukunft wird an einer Mannschaft mit hohem Wiedererkennungswert gebastelt. Für die kommende Saison stehen bereits 15 Spieler unter Vertrag. "Die Liga wird immer enger, aber wir wollen uns natürlich in der oberen Tabellenhälfte etablieren und dabei weiter junge deutsche Spieler entwickeln", sagt Richer, der seit März 2010 im Amt ist.

Wie sich die Trainerfrage entwickelt, wollen Richer und Pfad erst nach Beendigung der Play-offs entscheiden. Es ist kein Geheimnis, dass Benoît Laporte, der die Freezers zur besten Hauptrunde seit acht Jahren führte, gern Gewissheit über seine Zukunft hätte. Eine schnelle Einigung wird es jedoch nicht geben. "Es ist jetzt nicht die Zeit für Verhandlungen", sagt Richer. "Wir stecken unsere gesamte Energie in die Play-offs. Danach werden wir uns in Ruhe zusammensetzen. Ich habe immer gesagt, dass Benoît unser erster Ansprechpartner und unsere erste Wahl ist."