Paris/Frankfurt . Länderspiel gegen Niederlande findet statt – deutsche Nationalmannschaft will ein Zeichen für Gemeinschaft und Solidarität setzen.

Am frühen Sonntagnachmittag fiel die Entscheidung: Der deutsche Fußball wird mit dem Länderspiel gegen die Niederlande in Hannover (Di., 20.45 Uhr/ZDF) seine Verbundenheit mit der auf brutale Weise verletzten französischen Nation dokumentieren. Laut „Bild“ wird auch Bundeskanzlerin Angela Merkel mit dem kompletten Kabinett in die Arena in der niedersächsischen Landeshauptstadt kommen.

„Die Botschaft ist klar: Wir lassen uns nicht vom Terror einschüchtern“, sagte DFB-Interimspräsident und Delegationsleiter Reinhard Rauball. „Dass die Mannschaft wenige Tage nach den schlimmen Erfahrungen beim Länderspiel in Paris wie geplant gegen die Niederlande aufläuft, ist ein gebotenes Zeichen. Der Respekt für diese Demons­tration der Solidarität mit den Opfern und dem gesamten französischen Volk gebührt Bundestrainer Joachim Löw und jedem einzelnen Spieler.“

Nachdem auch Sprengsätze in unmittelbarer Nähe des Pariser Stade de France detoniert waren, hatte der DFB die Austragung des Freundschaftsspiels zunächst infrage gestellt – und sich dann doch für die Durchführung entschieden. „Wir wollen als Mannschaft ein Zeichen der Gemeinschaft setzen. Mit dem französischen Volk, mit den Angehörigen der Opfer. Das gesamte Team – Spieler, Trainer und Betreuer – ist immer noch stark betroffen“, sagte Teammanager Oliver Bierhoff. „Dennoch wissen alle, dass es wichtig ist, ein Zeichen zu setzen und sich als Nationalmannschaft für unsere Werte und Kultur einzusetzen.“

Erst am frühen Morgen fuhr der Mannschaftsbus die deutschen
Nationalspieler zum Pariser Flughafen
Erst am frühen Morgen fuhr der Mannschaftsbus die deutschen Nationalspieler zum Pariser Flughafen © imago/Ulmer

„Nous sommes unis“ („Wir sind vereint“), lautete die deutliche Botschaft nach der eiligen Rückkehr von der Frankreich-Reise. Sichtlich gezeichnet verließen die Nationalspieler am Sonnabendmorgen nach der Landung um zehn Uhr in Frankfurt die von der Lufthansa kurzfristig nach Paris umdirigierte Sondermaschine. Löw schickte seine Spieler nach Hause zu den Familien. Dort sollten der auch am Sonntag noch „fassungslose“ Kapitän Bastian Schweinsteiger und seine Kollegen „erst mal durchatmen und bei ihren Liebsten sein können“, sagte Bierhoff.

Fieberhaft hatte der DFB-Stab in der Nacht zum Sonnabend daran gearbeitet, die Spieler ganz schnell nach Deutschland zu bringen. Eine Rückkehr ins Mannschaftshotel kam aufgrund der unklaren Sicherheitslage nicht infrage. Im Stadion fühlte man sich am besten geschützt. Eine rund siebenstündige Heimreise mit dem Bus nach Deutschland wurde ebenfalls als Alternative verworfen.

Rauball klingelte sogar Bundesinnenminister Thomas de Maizière aus dem Bett. Der CDU-Politiker bemühte sich um eine Maschine der Luftwaffe, die aber erst am Sonnabendmittag in Paris hätte eintreffen können. Die Lufthansa war schneller.

Paris: Der Terror und die Folgen

Paris: Sicherheitskräfte am Eiffelturm
Paris: Sicherheitskräfte am Eiffelturm © imago/Haytham Pictures | imago stock&people
Fußballfan in Wembley beim Spiel England gegen Frankreich
Fußballfan in Wembley beim Spiel England gegen Frankreich © REUTERS | Dylan Martinez
Polizisten des französischen Sondereinsatzkommandos am Mittwochmorgenin Saint-Denis bei Paris
Polizisten des französischen Sondereinsatzkommandos am Mittwochmorgenin Saint-Denis bei Paris © REUTERS | CHRISTIAN HARTMANN
Bei der Polizei-Razzia im Norden von Paris soll es am Mittwochmorgen mehrere Tote gegeben haben
Bei der Polizei-Razzia im Norden von Paris soll es am Mittwochmorgen mehrere Tote gegeben haben © dpa | Etienne Laurent
In der Wohnung sollen sich mehrere Terrorverdächtige verschanzt haben
In der Wohnung sollen sich mehrere Terrorverdächtige verschanzt haben © dpa | Ian Langsdon
Polizisten sichern das Länderspiel England gegen Frankreich in Wembley
Polizisten sichern das Länderspiel England gegen Frankreich in Wembley © dpa | Andy Rain
Terroreinsatz und Festnahmen. SEK-Beamte in Alsdorf bei Aachen
Terroreinsatz und Festnahmen. SEK-Beamte in Alsdorf bei Aachen © Getty Images News/Getty Images | Getty Images
Ein Kampfflugzeug der französischen Luftwaffe vor einem Einsatz gegen den Islamischen Staat (IS)
Ein Kampfflugzeug der französischen Luftwaffe vor einem Einsatz gegen den Islamischen Staat (IS) © dpa | Ecpad / Handout
Im Brüsseler Einwanderungsviertel Molenbeek wurden am späten Sonnabend insgesamt fünf Terrorverdächtige festgenommen
Im Brüsseler Einwanderungsviertel Molenbeek wurden am späten Sonnabend insgesamt fünf Terrorverdächtige festgenommen © dpa
Glassplitter des von den Terroristen genutzten schwarzen Seat Leon liegen auf der Straße des östlichen Pariser Vorortes Montreuil
Glassplitter des von den Terroristen genutzten schwarzen Seat Leon liegen auf der Straße des östlichen Pariser Vorortes Montreuil © dpa
Ein Polizist im Einsatz in der Pariser Innenstadt
Ein Polizist im Einsatz in der Pariser Innenstadt © dpa | Etienne Laurent
Konzertbesucher, die sich aus dem Theater Bataclan gerettet haben
Konzertbesucher, die sich aus dem Theater Bataclan gerettet haben © dpa | Christophe Petit Tesson
Menschen wärmen sich und warten darauf, mit einem Bus vom Attentatsort Bataclan wegzufahren
Menschen wärmen sich und warten darauf, mit einem Bus vom Attentatsort Bataclan wegzufahren © REUTERS | CHRISTIAN HARTMANN
Ein Archivfoto der US-Band Eagles of Death Metal, die während des Anschlags im Bataclan auftrat
Ein Archivfoto der US-Band Eagles of Death Metal, die während des Anschlags im Bataclan auftrat © REUTERS/ALEX MATTHEWS | STRINGER
Ein Rettungswagen an einem der Anschlagsorte in Paris nahe dem Platz der Republik
Ein Rettungswagen an einem der Anschlagsorte in Paris nahe dem Platz der Republik © dpa | Yann Schreiber
Beamte der Police Nationale kontrollieren an der Europabrücke in Straßburg (Frankreich) Fahrzeuge
Beamte der Police Nationale kontrollieren an der Europabrücke in Straßburg (Frankreich) Fahrzeuge © dpa
Polizisten vor Notre Dame
Polizisten vor Notre Dame © dpa | Ian Langsdon
Präsident Francois Hollande bei seiner nächtlichen TV-Ansprache
Präsident Francois Hollande bei seiner nächtlichen TV-Ansprache © REUTERS | POOL
Der Schriftzug
Der Schriftzug "Nous Sommes Unis" (Wir sind vereint) wird neben einem Eifelturm, dargestellt als Friedenszeichen, an die Fassade der Französischen Botschaft in Berlin projiziert. Urheber der Projektion ist der Berliner Lichtkünstler Oliver Bienkowski © dpa | Gregor Fischer
Polizei am Bataclan
Polizei am Bataclan © dpa | Yoan Valat
Am Bataclan Theater
Am Bataclan Theater © dpa | Yoan Valat
Anschlagsopfer vor dem kambodschanischen Restaurant in Paris
Anschlagsopfer vor dem kambodschanischen Restaurant in Paris © REUTERS | PHILIPPE WOJAZER
Erste Hilfe nahe dem Boulevard des Filles-du-Calvaire
Erste Hilfe nahe dem Boulevard des Filles-du-Calvaire © Getty Images | Thierry Chesnot
US-Präsident Barack Obama äußerte sich sofort nach den Anschlägen im Weißen Haus
US-Präsident Barack Obama äußerte sich sofort nach den Anschlägen im Weißen Haus © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Rettungskräfte nahe dem Boulevard des Filles-du-Calvaire
Rettungskräfte nahe dem Boulevard des Filles-du-Calvaire © Getty Images | Thierry Chesnot
Polizeikräfte in der Nähe des Restaurants 'Le Petit Cambodge'
Polizeikräfte in der Nähe des Restaurants 'Le Petit Cambodge' © dpa | Etienne Laurent
Die Polizisten sind auf der Suche nach den Schützen im Restaurant 'Le Petit Cambodge'
Die Polizisten sind auf der Suche nach den Schützen im Restaurant 'Le Petit Cambodge' © dpa | Etienne Laurent
Polizisten gehen in Deckung am Restaurant 'Le Petit Cambodge'
Polizisten gehen in Deckung am Restaurant 'Le Petit Cambodge' © dpa | Etienne Laurent
Ein französischer Polizist am Restaurant 'Le Petit Cambodge'
Ein französischer Polizist am Restaurant 'Le Petit Cambodge' © dpa | Etienne Laurent
Polizisten bei der Geiselnahme im Konzerthaus
Polizisten bei der Geiselnahme im Konzerthaus © dpa | Yoan Valat
Am Stade de France
Am Stade de France © REUTERS | BENOIT TESSIER
Polizei und Rettungskräfte am Boulevard Baumarchais
Polizei und Rettungskräfte am Boulevard Baumarchais © Getty Images | Thierry Chesnot
Polizei und Rettungskräfte am Boulevard Baumarchais
Polizei und Rettungskräfte am Boulevard Baumarchais © Getty Images | Thierry Chesnot
US-Präsident Barack Obama hat die Anschläge von Paris mit Dutzenden Toten als „abscheulichen Versuch“ verurteilt, die Welt zu terrorisieren
US-Präsident Barack Obama hat die Anschläge von Paris mit Dutzenden Toten als „abscheulichen Versuch“ verurteilt, die Welt zu terrorisieren © REUTERS | KEVIN LAMARQUE
Ein Polizist vor dem Stadion  Stade de France in Paris
Ein Polizist vor dem Stadion Stade de France in Paris © dpa | Ian Langsdon
Einsatzkräfte am Stade de France in Paris
Einsatzkräfte am Stade de France in Paris © dpa | Ian Langsdon
Menschen in der Nähe der Bataclan-Konzerthalle in Paris, wo nach Medienberichten rund 100 Menschen als Geiseln genommen wurden
Menschen in der Nähe der Bataclan-Konzerthalle in Paris, wo nach Medienberichten rund 100 Menschen als Geiseln genommen wurden © REUTERS | CHRISTIAN HARTMANN
Feuerwehrmänner bringen eine Verletzte in der Nähe der Bataclan-Konzerthalle in Sicherheit
Feuerwehrmänner bringen eine Verletzte in der Nähe der Bataclan-Konzerthalle in Sicherheit © REUTERS | CHRISTIAN HARTMANN
Die Bataclan-Konzerthalle
Die Bataclan-Konzerthalle © dpa | Christophe Petit Tesson
Polizisten vor dem Stade de France
Polizisten vor dem Stade de France © REUTERS | GONZALO FUENTES
Polizisten vor der Bataclan-Konzerthalle
Polizisten vor der Bataclan-Konzerthalle © dpa | Christophe Petit Tesson
Einsatzkräfte vor dem Stadion, wo Frankreich am Abend gegen Deutschland 2:0 gewonnen hat
Einsatzkräfte vor dem Stadion, wo Frankreich am Abend gegen Deutschland 2:0 gewonnen hat © REUTERS | GONZALO FUENTES
Einsatzkräfte vor der Bataclan-Konzerthalle
Einsatzkräfte vor der Bataclan-Konzerthalle © dpa | Christophe Petit Tesson
In der Halle sollen sich Geiselnehmer mit bis zu 100 Geiseln befinden
In der Halle sollen sich Geiselnehmer mit bis zu 100 Geiseln befinden © dpa | Christophe Petit Tesson
Polizisten vor dem Stadion
Polizisten vor dem Stadion © REUTERS | GONZALO FUENTES
Ein Polizist am Boulevard Baumarchais
Ein Polizist am Boulevard Baumarchais © Getty Images | Thierry Chesnot
Einsatzkräfte an der Konzerthalle
Einsatzkräfte an der Konzerthalle © REUTERS | CHRISTIAN HARTMANN
Blumen und Kerzen werden in Gedenken an die Opfer des Anschlags niedergelegt
Blumen und Kerzen werden in Gedenken an die Opfer des Anschlags niedergelegt © dpa | Jacek Turczyk
Kerzen, Blumen und das Wort
Kerzen, Blumen und das Wort "Paris" vor der französischen Botschaft in Berlin © REUTERS | HANNIBAL HANSCHKE
"Wir sind vereint": Weltweit wird um die Opfer der Terroranschläge in Paris getrauert © dpa | Frank Rumpenhorst
Französisches Militär patroulliert in der Nähe des Eiffelturms
Französisches Militär patroulliert in der Nähe des Eiffelturms © REUTERS | YVES HERMAN
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Zunächst hieß es, die Weltmeister hätten das Stadion um 2.15 Uhr in Kleinbussen verlassen. Das stellte sich später als von Sicherheitsgründen motiviertes Manöver heraus. Mit einer Polizeieskorte wurde die Nationalmannschaft vom Stade de France um 6.30 Uhr zum Flughafen Charles de Gaulle gebracht. Die Lufthansa-Maschine stand auf dem Rollfeld ganz weit abseits des Flughafengebäudes bereit – bewacht von Polizisten mit Maschinengewehren. Bis zum Start verging noch eine Stunde, dann waren auch Fans, Sponsoren und Journalisten an Bord.

So trauert die Welt um die Pariser Anschlagsopfer

Eine Frau hat ihre Lippen in den Farben Frankreichs geschminkt, um der Opfer zu gedenken
Eine Frau hat ihre Lippen in den Farben Frankreichs geschminkt, um der Opfer zu gedenken © REUTERS | SCANPIX DENMARK
Auf einem Werbebanner wird in Hamburg der Schriftzug „#prayforparis“ angezeigt
Auf einem Werbebanner wird in Hamburg der Schriftzug „#prayforparis“ angezeigt © dpa | Bodo Marks
Menschen in Paris legen vor dem Restaurant Carillon Blumen und Kerzen für die Anschlagsopfer ab
Menschen in Paris legen vor dem Restaurant Carillon Blumen und Kerzen für die Anschlagsopfer ab © dpa | Ian Langsdon
Bundeskanzlerin Angela Merkel beim G20-Gipfel in Belek bei Antalya (Türkei) zu Beginn der Sitzung bei einer Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge in Paris
Bundeskanzlerin Angela Merkel beim G20-Gipfel in Belek bei Antalya (Türkei) zu Beginn der Sitzung bei einer Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge in Paris © dpa | Bernd Von Jutrczenka
Teilnehmer eines Trauermarsches zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris stehen vor dem Brandenburger Tor in Berlin Hand in Hand auf dem Pariser Platz in der Nähe der Botschaft von Frankreich
Teilnehmer eines Trauermarsches zum Gedenken an die Opfer der Terroranschläge von Paris stehen vor dem Brandenburger Tor in Berlin Hand in Hand auf dem Pariser Platz in der Nähe der Botschaft von Frankreich © dpa | Klaus-Dietmar Gabbert
Eine Frau trauert am Musikclub „Bataclan“ am Boulevard Voltaire in Paris
Eine Frau trauert am Musikclub „Bataclan“ am Boulevard Voltaire in Paris © dpa | Marius Becker
Ein Fußball-Fan ist vor der Partie Ungarn gegen Norwegen mit den französischen Farben geschminkt
Ein Fußball-Fan ist vor der Partie Ungarn gegen Norwegen mit den französischen Farben geschminkt © REUTERS | BERNADETT SZABO
In Paris haben Trauernde eine Menschenkette gebildet
In Paris haben Trauernde eine Menschenkette gebildet © REUTERS | PASCAL ROSSIGNOL
Auch in Kathmandu trauern Menschen um die Anschlagsopfer von Paris
Auch in Kathmandu trauern Menschen um die Anschlagsopfer von Paris © REUTERS | NAVESH CHITRAKAR
In der Nähe der französischen Botschaft in Moskau legt eine Frau Blumen ab
In der Nähe der französischen Botschaft in Moskau legt eine Frau Blumen ab © REUTERS | MAXIM ZMEYEV
Eine Mauer in Jerusalem wird in blau, weis und rot angestrahlt
Eine Mauer in Jerusalem wird in blau, weis und rot angestrahlt © REUTERS | AMMAR AWAD
In Lausanne treffen sich Menschen, um zu trauern
In Lausanne treffen sich Menschen, um zu trauern © REUTERS | DENIS BALIBOUSE
„Rio ist Paris“ steht auf Schildern, die Trauernde in Rio de Janeiro vor der Christusstatue hochhalten
„Rio ist Paris“ steht auf Schildern, die Trauernde in Rio de Janeiro vor der Christusstatue hochhalten © REUTERS | PILAR OLIVARES
Die Französin Aurelle Garner trauert vor der Botschaft in Los Angeles um ein Opfer aus dem Bataclan
Die Französin Aurelle Garner trauert vor der Botschaft in Los Angeles um ein Opfer aus dem Bataclan © dpa | Mike Nelson
In der Nähe der Pariser Konzerthalle ebenfalls etliche Trauernde zusammen
In der Nähe der Pariser Konzerthalle ebenfalls etliche Trauernde zusammen © dpa | Ian Langsdon
Unter ihnen Bono (2.r.v.) und David Howell Evans von der Badn U2, die einen Tag nach den Anschlägen in Paris ein Konzert hätte geben sollen
Unter ihnen Bono (2.r.v.) und David Howell Evans von der Badn U2, die einen Tag nach den Anschlägen in Paris ein Konzert hätte geben sollen © dpa | Malte Christians
Der Auftritt wurde abgesagt, stattdessen legten die Musiker nahe des Bataclan Blumen für die Opfer nieder
Der Auftritt wurde abgesagt, stattdessen legten die Musiker nahe des Bataclan Blumen für die Opfer nieder © Jeff J Mitchell
In der französischen Hauptstat kam es aus Sicherheitsgründen nur zu kleineren öffentlichen Trauergruppen
In der französischen Hauptstat kam es aus Sicherheitsgründen nur zu kleineren öffentlichen Trauergruppen © dpa | Simone Perolari
Im Ausland gab es dagegen ungleich größere Zusammenkünfte - wie hier am Trafalgar Square in London
Im Ausland gab es dagegen ungleich größere Zusammenkünfte - wie hier am Trafalgar Square in London © dpa | Jack Taylor
Nicht nur das Rathaus von Madrid wurde in den französischen Nationalfarben angeleuchtet
Nicht nur das Rathaus von Madrid wurde in den französischen Nationalfarben angeleuchtet © Getty Images | Denis Doyle
Auch die Christus-Statue in Rio leuchtet blau-weiß-rot
Auch die Christus-Statue in Rio leuchtet blau-weiß-rot © REUTERS | PILAR OLIVARES
Trauer auch im neuseeländischen Auckland
Trauer auch im neuseeländischen Auckland © Getty Images | Hannah Peters
Dort wurde der Sky-Tower für Frankreich angeleuchtet
Dort wurde der Sky-Tower für Frankreich angeleuchtet © Getty Images | Hannah Peters
Ebenso wie das Auckland Museum
Ebenso wie das Auckland Museum © Getty Images | Hannah Peters
Die Golfer Victor Dubuisson (Frankreich) und Justin Rose (r., England) bei einer Schweigeminute beim Masters-Turnier in Shanghai
Die Golfer Victor Dubuisson (Frankreich) und Justin Rose (r., England) bei einer Schweigeminute beim Masters-Turnier in Shanghai © Getty Images | Ross Kinnaird
Auch das Play-off-Spiel zur Fußball-EM in Frankreich zwischen Schweden und Dänemark wurde erst nach einer Schweigeminute angestoßen
Auch das Play-off-Spiel zur Fußball-EM in Frankreich zwischen Schweden und Dänemark wurde erst nach einer Schweigeminute angestoßen © dpa
Für Schweden lief auch Zlatan Ibrahimovic auf, der bei Paris St. Germain sein Geld verdient
Für Schweden lief auch Zlatan Ibrahimovic auf, der bei Paris St. Germain sein Geld verdient © dpa
In der amerikanischen Eishockey-Liga NHL kam es ebenfalls zu Schweigeminuten, wie hier beim Spiel Nashville Predators gegen Winnipeg Jets
In der amerikanischen Eishockey-Liga NHL kam es ebenfalls zu Schweigeminuten, wie hier beim Spiel Nashville Predators gegen Winnipeg Jets © USA Today Sports | Christopher Hanewinckel
Anteilnahme in Peking
Anteilnahme in Peking © dpa | Wu Hong
Dort kondolierten Menschen in der französischen Botschaft
Dort kondolierten Menschen in der französischen Botschaft © dpa | Wu Hong
Vor der Bostschaft in der chinesischen Hauptstadt wurde die französische Flagge auf halbmast gehisst
Vor der Bostschaft in der chinesischen Hauptstadt wurde die französische Flagge auf halbmast gehisst © dpa | Wu Hong
Eine Frau befestigt am Musikclub „Bataclan“ Blumen an einem Absperrgitter
Eine Frau befestigt am Musikclub „Bataclan“ Blumen an einem Absperrgitter © dpa | Uwe Anspach
In der Rue Alibert hängen Blumen in Einschusslöchern
In der Rue Alibert hängen Blumen in Einschusslöchern © dpa | Malte Christians
In Los Angeles kam die kleine Zoe Dubes, 7, mit einer Friedensbotschaft ans französische Konsulat
In Los Angeles kam die kleine Zoe Dubes, 7, mit einer Friedensbotschaft ans französische Konsulat © REUTERS | LUCY NICHOLSON
Die Skyline von Texas erleuchtete in blau-weiß-rot
Die Skyline von Texas erleuchtete in blau-weiß-rot © dpa | Larry W. Smith
Der Colpatria-Turm in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota
Der Colpatria-Turm in der kolumbianischen Hauptstadt Bogota © REUTERS | JOHN VIZCAINO
Die New Yorker Börse
Die New Yorker Börse © REUTERS | STEPHANIE KEITH
Der Minerva-Zirkel in Guadalajara, Mexiko
Der Minerva-Zirkel in Guadalajara, Mexiko © dpa | Ulises Ruiz Basurto
In Mexico City wurde die Unabhängigkeits-Statue zum Symbol
In Mexico City wurde die Unabhängigkeits-Statue zum Symbol © dpa | Mario Guzman
Eine Botschaft von Yahoo in San Francisco
Eine Botschaft von Yahoo in San Francisco © dpa | John G. Mabanglo
Der Washington Arch
Der Washington Arch © REUTERS | STEPHANIE KEITH
Das Regierungsgebäude in San Francisco
Das Regierungsgebäude in San Francisco © dpa | John G. Mabanglo
Schweigeminute des US-Präsidantschaftskandidaten Bernie Sanders (v.l.) sowie von Hillary Clinton und Martin O’Malley
Schweigeminute des US-Präsidantschaftskandidaten Bernie Sanders (v.l.) sowie von Hillary Clinton und Martin O’Malley © REUTERS | JIM YOUNG
Ein Expo-Gebäude in Shanghai
Ein Expo-Gebäude in Shanghai © dpa | Str
Die Klagemauer in Jerusalem
Die Klagemauer in Jerusalem © Getty Images | Lior Mizrahi
Der Dom „St. Katharina und St. Mauritius“ in Magdeburg
Der Dom „St. Katharina und St. Mauritius“ in Magdeburg © dpa
Die Band Godsmack hielt die Bühne bei ihrem Konzert im  Palms Casino Resort/Nevada in den französischen Farben
Die Band Godsmack hielt die Bühne bei ihrem Konzert im Palms Casino Resort/Nevada in den französischen Farben © Getty Images
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Was nach der fürchterlichen Terrornacht von Paris auch in Erinnerung bleiben wird, ist der Zusammenhalt zwischen den deutschen und französischen Fußball-Nationalspielern. Die „Équipe Tricolore“ harrte nach dem Testspiel in den Katakomben des Stade de France an der Seite der Weltmeister aus. „Nationaltrainer Didier Deschamps hat sofort gesagt, er geht mit seiner Mannschaft aus dem Stadion heraus, wenn klar ist, was mit unserer Mannschaft passiert“, schilderte DFB-Interimschef Rainer Koch im ZDF die Geschehnisse im Kabinentrakt: „Sie sind stundenlang bei uns gewesen.“ Rauball bewertete die solidarischen Aktionen der Gastgeber als „eine überragende kollegiale und kameradschaftliche Haltung“. Frankreichs Verband bot sogar Zimmer im eine Stunde Fahrtzeit entfernten Quartier der eigenen Mannschaft im Trainingszentrum Clairefontaine an.

Zwar lagen in der deutschen Mannschaftskabine einige Matratzen, aber an Schlaf war im Stadion nicht zu denken. Manche beteten, andere hörten Musik, wieder andere versuchten, sich im Gespräch abzulenken. Besonders im Vorraum hatten sich Spieler, Betreuer und Funktionäre beider Mannschaften immer wieder ausgetauscht. „Wir waren betrübt, betroffen, als immer größere Todeszahlen bei uns eintrafen, die ersten Bilder kamen“, berichtete Koch. Es sei im Kabinenbereich „eigentlich immer stiller geworden“. Die „Druckwellen“ bei den Detonationen außerhalb des Stadions seien bis auf die Ersatzbank zu spüren gewesen, hatte Rauball in Gesprächen mit Spielern erfahren. In der 17. Minute war die erste Explosion zu hören, drei Minuten später, beim zweiten Knall, war sogar Jubel aufgebrandet, weil viele Zuschauer an einen Böller glaubten.

In dieser Kabine im Stade de France verbrachten Betreuer und
Spieler die Nacht nach dem Länderspiel
In dieser Kabine im Stade de France verbrachten Betreuer und Spieler die Nacht nach dem Länderspiel © Twitter | Twitter

In den schwierigen Stunden wurde besonders Bierhoff („Die Spieler waren sehr ängstlich“) zum Krisenmanager im Kreise der Weltmeister. Koch lobte den ehemaligen Nationalspieler nach der Rückkehr nach Deutschland. Er sei derjenige gewesen, „der großartig immer mit den Spielern gesprochen hat, der sie informiert hat, beruhigt hat und auch immer wieder darauf hingewiesen hat, dass jeder Kontakt mit seinen Liebsten zu Hause halten soll“. Heute Vormittag trifft sich das Team wieder in Barsinghausen, Löw und Bierhoff treten um 13 Uhr vor die Presse. Um den Sport wird es dabei kaum gehen. Sehr wohl aber um die Kraft, die Fußball entfalten kann.