Nur wenige Stützen des Teams nutzen momentan ihr Potenzial voll aus. Dagegen sind einige Spieler in der Rückrunde in ein Leistungsloch gefallen.

Hamburg. Die Partie gegen Leverkusen war neben dem Auswärtsspiel in Dortmund der bisherige Tiefpunkt der Rückrunde, in der die Rothosen in den meisten anderen Spielen ebenfalls weit vom begeisterten Offensivspektakel der ersten Saisonhälfte entfernt waren. Es hapert am Zusammenspiel und der Abstimmung, und auch separat betrachtet kommt kaum ein Akteur an seine Optimalform heran. Abendblatt.de hat die letzten Leistungen der Spieler und die aktuelle Form unter die Lupe genommen.

Frank Rost: Nach wenigen Wacklern zu Beginn der Saison hat er seine Top-Form erreicht und spielt auf internationalem Niveau. Der HSV kann sich glücklich schätzen, ihn zu haben.

Guy Demel: Der Ivorer steht momentan völlig neben sich. Ihn zeichnen eigentlich sowohl starke Defensivarbeit als auch gefährliche Vorstöße aus, doch davon war zuletzt nichts zu sehen.

Jerome Boateng: Fiel zuletzt mit einer Zerrung aus, befand sich zuvor jedoch auch nicht in bester Verfassung. Gute Momente, wie seine tollen Diagonalpässe, wechselten sich mit Leichtsinnsfehlern in der Defensive ab.

David Rozehnal: Die Rückrunde betrachtet beweist der Tscheche aufsteigende Form. Gutes Stellungsspiel, bester Kopfballspieler - dafür weiterhin einige Schwächen im Aufbauspiel.

Joris Mathijsen: Mister Zuverlässig war schon mal zuverlässiger. Er muss jedes Spiel über 90 Minuten gehen, bekommt keine Pause - das merkt man dem Holländer an. Es fehlt ein wenig an Spritzigkeit.

Dennis Aogo: In der Verfassung kein Nationalspieler. Durchschnittliche Spiele wechseln sich mit schlechten ab. Kaum Überraschungen in der Offensivbewegung, defensiv zu leicht auszuspielen.

Tomas Rincon: Verbessert sich stetig. Sehr bissig im Zweikampf, oft früher am Ball als seine Gegenspieler. Nimmt am Offensivspiel jedoch kaum teil - Torschüsse und öffnende Pässe sieht man von ihm selten.

David Jarolim: Eine der tragenden Säulen im HSV-Spiel. Richtig misslungene Auftritte hat der Tscheche so gut wie nie, ballsicher und zweikampfstark präsentiert er sich auch in der Rückrunde. Doch am Limit ist "Jaro" damit nicht.

Zé Roberto: Der gute Techniker ist weit von seiner Bestform entfernt. Körperlich noch nicht hunderprozentig fit, scheut er Zweikämpfe, liefert zu wenig Laufarbeit ab und verzettelt sich oft in Dribbllings.

Marcell Jansen: Auch wenn er in den letzten Spielen ein wenig müde wirkte, ist der Linksfuß der Feldspieler der Rückrunde beim HSV. Dynamisch im Vorwärtsgang und immens torgefährlich.

Piotr Trochowski: Kommt unter Labbadia nicht regelmäßig zum Zug, drängt sich in seinen Teileinsätzen aber auch nicht auf. Er ist oft nicht präsent genug, erzielt aus dem Spiel heraus kaum Tore.

Eljero Elia: Kein Vergleich zur Vorrunde, der Flügelflitzer schöpft sein Potenzial kaum aus. Ist seltener am Ball, und wenn, verdribbelt er sich gerne. Seine Körpersprache spricht oft Bände, er wirkt leer.

Mladen Petric: Er kam gut aus der Winterpause, doch gehandicapt durch eine Knieverletzung konnte der Kroate an die starken Leistungen zuletzt nicht mehr anknüpfen.

Ruud van Nistelrooy: Ist für seine lange Pause schon erstaunlich weit und hat seine Extra-Klasse bereits angedeutet. Ballverarbeitung und Torabschluss haben ihre eigene Qualität.

Marcus Berg: Auch der Schwede macht hier und da mal ein gutes Spiel, in den meisten Partien ist er jedoch kaum zu sehen. Doch auch Berg ist aufgrund einiger Wehwechen gehandicapt.

Tunay Torun: Zum Ende der Hinserie einer der aktivsten Hamburger, doch der Jungspund konnte seine gute Form nicht kompensieren. Er agiert zu fehlerhaft und vergibt seine Torchancen.