Leverkusen. Jupp Heynckes neigt selten zu Euphorie, doch nach dem 4:2 strahlte der Bayer-Trainer: "In der zweiten Halbzeit war das eines unserer besten Spiele, sehr gut anzusehen, laufstark, aggressiv, fußballerische Extraklasse." Doch die lauten Schmähruhe gegen seinen Trainerkollegen wurmten den Coach: "So was ist respektlos, Das gehört sich nicht, gerade in Hinblick auf die Ereignisse in Berlin. Da ist Fairplay gefragt." Labbadia nahm die Worte dankend zur Kenntnisse.

Abendblatt:

Herr Labbadia, war es ein schwerer Gang zurück, und wie haben Sie die Rufe der Fans empfunden?

Labbadia:

Ich habe mich auf das Spiel gefreut, gerade im ersten halben Jahr habe ich hier eine schöne Zeit erlebt. Und ich habe mich auch gefreut, die fertige BayArena zu sehen. Ich möchte mich auch bei Jupp Heynckes für sein Statement bedanken. Aber die Dinge sind nun mal so. Für mich wiegt die Niederlage viel schwerer.

Abendblatt:

Wie erklären Sie sich diesen krassen Leistungsabfall in der zweiten Halbzeit?

Labbadia:

Wir hatten gleich eine Phase, in der wir mit langen Bällen agiert haben. Wir haben uns vorne kaum gezeigt, jeder Ball kam zurück, wir standen zu weit auseinander, wir haben wichtige Zweikämpfe verloren und mussten fünf, sechs Freistöße hinnehmen. Insgesamt hat sich jeder zu wenig gezeigt. In der ersten Halbzeit hatten wir noch sehr kompakt gestanden und das auch bis auf das Tor sehr gut hinbekommen.

Abendblatt:

Hat sich das Thema Champions League erledigt?

Labbadia:

Das war eine Riesenmöglichkeit, die wir nicht genutzt haben. Jetzt müssen wir auf Donnerstag, auf die Europa League, schauen. Es wird ein Stück Arbeit, wenn man sieht, welche Teams hinter uns sind. Aber wir sind in der Lage, das trotz der Belastung zu schaffen.